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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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- und ausnahmslos bis an die Zähne bewaffnet. Jede von ihnen hielt einen Strahler auf sie gerichtet. Ihre Mienen waren gespannt, verkniffen und vor allem entschlossen.
    Das ist unmöglich!, durchfuhr es die Unsterbliche. Sie können mich nicht sehen!
    Das Deflektorfeld war aktiv, daran bestand kein Zweifel. Selbst der Ortungsschutz war intakt. Es gab keinen Fehler in den Systemen ihres SERUNS.
    Aber sie standen vor, neben und hinter ihr, fixierten ihre Augen und zielten auf ihre Stirn oder Brust.
    »Du kannst dich sichtbar machen«, hörte sie. Die Stimme kam von hinten, sodass sie sich nun doch umwenden musste. »Es würde die Unterhaltung erleichtern.«
    Die Kartanin unterschied sich in der äußerlichen Erscheinung kaum von den anderen. Auch an der Uniform befanden sich keine Symbole, die etwa auf einen besonderen Rang hätten schließen lassen können.
    Nur ihre Augen waren anders. Intensiver, eine Spur stechender. Nein, das war der falsche Ausdruck. Sie strahlten mehr, besaßen mehr Glanz und verrieten eine besondere Persönlichkeit.
    »Du bist Git-Ka-N'ida«, sagte Dao, eine Sekunde nachdem sie die Tarnung aufgab und normaloptisch für die Frauen sichtbar wurde. Es war keineswegs eine Frage, sondern eine sichere Feststellung. »Die Anführerin der Vibra-Staffel.«
    »Du bist informiert.« Aus dem Tonfall wurde nicht ersichtlich, ob es ernst oder spöttisch gemeint war. »Wie weit, werden wir sehen.«
    Sie musterte sie von oben bis unten, ohne die auf sie gerichtete Waffe zu senken. »Dein Schutzanzug zeigt, dass du nicht zu den Truppen von Vatucym gehörst, nicht einmal zur Neuen Kansahariyya Hangay.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Dao. Sie vergab sich nichts mit der Antwort. »Ich .«
    »Du gehörst zu dem riesigen Kugel-raumer, der nahe Pheogitta gelandet ist«, schnitt die Kartanin ihr das Wort ab. »Und wenn das so ist, kannst du nur eine sein .«
    Dao wartete. Sie wusste, was folgen würde, aber noch immer zielte Git-Ka-N'ida auf ihre Stirn.
    »Dao-Lin-H'ay, die ehemalige Hohe Frau .«
    Allein die Erwähnung des Namens schlug wie ein Blitz in die Kartanin der Staffel ein. Sie starrten sie an, ungläubige Blicke, verwirrt und voller plötzlicher Achtung.
    Dann sanken die Waffen.
    Git-Ka-N'ida nahm den Strahler als Letzte zurück. Sie machte einen Schritt auf die Unsterbliche zu, schien bereits die Hand zu ihr ausstrecken zu wollen - als der Alarm durch den Innenhof gellte.
    Dao-Lin-H'ay schrak nur kurz zusammen. Dass der Alarm erst jetzt kam, war kein Kompliment für die Betreiber des Ausbildungszentrums. Indem sie ihren Deflektor- und Ortungsschutz aufgegeben hatte, war die Kartanin anmessbar geworden. Wer auch immer an den Kontrollen der Überwachungssysteme lag, musste einen gesunden Tagesschlaf haben.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Git-Ka-N'ida schnell, als die ersten Laufschritte und Rufe zu hören waren. »Bleib ganz ruhig, ja?«
    Mehr als ein Dutzend Hauri und Kartanin in den offiziellen Uniformen der NK Hangay und mit aktivierten Schutzschirmen kamen auf die Lichtung gestürmt, ohne viel Rücksicht auf die Gewächse zu nehmen - ob sie nun tatsächlich vom Kontaktwald selbst stammten oder nicht. Sie umstellten mit flimmernden Waffenmündungen die gesamte Gruppe, bis auf der Lichtung kein Platz mehr war.
    »Keine Bewegung!«, herrschte der kommandierende Offizier, ein junger und unglaublich dürrer Hauri, sie an, was unzweifelhaft auch die Frauen in den blassgelben Monturen anging. »Wer von euch sich rührt, wird erschossen. Wir spaßen nicht!«
    »Was soll das?«, raunte Dao der Anführerin der Mutantinnen zu. »Sie bedrohen auch ... euch?«
    »Mach dir keine Gedanken«, wiederholte Git-Ka. »Ich habe es im Griff.«
    Danach sah es allerdings nicht aus. Der Offizier begann wild und unverständlich zu schreien, offensichtlich einem Nervenzusammenbruch nahe. Er machte einen Satz auf Git-Ka zu und stieß ihr den Lauf seines Strahlers in die Rippen.
    »Was habt ihr zu tuscheln? Ihr verdammten Kreaturen glaubt, ihr seid etwas Besonderes? Euch kann nichts passieren?«
    Und noch ein Stoß. Git-Ka krümmte sich vor Schmerz, tat ihm aber nicht den Gefallen zu jammern.
    »Es wird Zeit, dass jemand euch zeigt, was ihr in Wirklichkeit seid -nichts!«
    »Ich könnte ihn töten«, fauchte die Anführerin der gelb gekleideten Dao zu - und steckte den nächsten Stoß ein.
    Der Offizier geriet noch mehr in Rage und schien sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Als er wieder zum Stoß ausholte, war

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