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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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dich sieht, entscheidet dein Schicksal«, fauchte Git-Ka mit einer plötzlichen Kälte in der Stimme, die Dao frösteln ließ.
     
    *
     
    Beth Astromo puderte sich feinen Duftsand über die Haut, rieb ihn ein und schüttelte ihn wieder ab. Während die Duftstoffe sich festsetzten, löste der Sand die kleinen abgestorbenen Hautfetzen und jeden Schmutz, der sich in den letzten Stunden angesammelt hatte.
    Der Hauri war schlank, aber nicht dürr. Dank täglichen Trainings konnte er einige durchaus sehenswerte Muskelpartien aufweisen, was für sein Volk eher ungewöhnlich war, ihm aber durchaus anerkennende Blicke eintrug. Allerdings hatte er gerade keinen Sinn für derlei Gedanken.
    Er bestrich seinen Schädel mit einem schweren Öl, ehe er sich in seinen Sessel sinken ließ. Das Feuer im virtuellen Kamin loderte.
    »Ich. hasse diese. Missgeburten!«, blaffte er sein Haustier an, das ihn lange genug umschlichen hatte, um nun Mut zu fassen und mit weitem Satz auf seinen Schoß zu springen. Der Hauri packte das Tier, das entfernte Ähnlichkeit mit einem terra-nischen Frettchen besaß, und schleuderte es in die kalten, substanzlosen Flammen. »Ich hasse sie!«
    Sie hatten sie ihm aufs Auge gedrückt. Es gab tausend andere Planeten, auf die man sie hätte bringen können. Warum musste es ausgerechnet Vatucym sein?
    Nicht einmal protestieren hatte er dürfen. Es wäre nicht nur sinnlos gewesen, sondern auch kontraproduktiv. Der Sternenrat förderte die Kreaturen. Er setzte Hoffnungen in sie. Er wollte eine Waffe im Kampf gegen die Terminale Kolonne - wenn er das schon hörte!
    »Ihr seid. Verräter. Und ich werde es. beweisen!«
    Er wusste allerdings nicht, wie. Denn die Missgeburten waren raffiniert. Sie lasen seine Gedanken. Er war nicht mehr frei auf seiner eigenen Welt. Die widerlichen Esper konnten jeden ausspionieren auf dem Weg zu ihrer Machtergreifung.
    Sie wussten, dass die Zeit für sie arbeitete.
    Sie wurden immer mehr, und der Tag würde kommen, an dem keine normalen Kartanin mehr geboren wurden, sondern nur noch Esper.
    Das Vibra-Psi sorgte dafür.
    Und es würde gewinnen, denn der Kampf gegen TRAITOR war lang. Er wurde nicht in Monaten oder Jahren gemessen, vielleicht nicht einmal in Jahrzehnten. Es war eine zu gewaltige Zeitspanne für sterbliche Wesen. Obwohl er es nicht wollte, würden sie letztlich verlieren.
    Und indem man diese Missgeburten unterstützte, sorgte man im Grunde nur dafür, dass man schneller verlor. Man konnte Wasser nicht durch Wasser entgiften.
    Leider sahen das nicht viele so klar wie er.
    Und dann kam auch noch diese furchtbare Kartanin aus der Fremdgalaxis. Diese lebende Legende. Und versuchte, seinen Leuten Sandflöhe ins Gehirn zu pusten. Als ob es eine reelle Chance gegen TRAITOR gäbe! Statt auf Zeit zu spielen, schien diese Verrückte den Untergang geradezu beschleunigen zu wollen!
    Ohne mich! dachte er. Ich werde euch alle Steine in den Weg legen, die ich finden kann! Ihr werdet uns nicht vernichten!
    Er bellte einen Befehl in die Wohnlandschaft seines riesigen Appartements, für das er viel Geld bezahlte. Holos und Akustikfelder bauten sich vor ihm auf, die ihn auf den neuesten Stand der Entwicklung brachten.
    Schön, dachte er. Im Moment habe ich keine andere Wahl, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Aber freut euch nicht zu früh - die letzte Faust wird die meine sein!
    Wobei diese Faust auch ein Strahler sein konnte ...
     
    *
     
    »Verstehst du jetzt, Dao-Lin?«, fragte Git-Ka-N'ida. »Es ist nicht nur der Hass, der uns hier und auch auf vielen anderen Planeten entgegenschlägt, weil die Normalen in uns eine Gefahr sehen. Es sind wir selbst und das, was mit uns geschieht. Und es kann jederzeit jeden treffen.«
    »Oder unsere Kinder«, warf eine der Frauen ein, eine wunderschöne junge Kartanin. »Was ist, wenn wir einmal Kinder haben wollen? Werden sie so sein wie wir, wie unsere Eltern oder noch ganz anders?«
    »Werden sie schon im Mutterleib sterben, wie so viele von uns es tun?«
    »Die zentrumsnahen Planeten«, murmelte Dao mitfühlend. »Es geschieht genau dort, sagt ihr .«
    »Es passiert überall, wohin es uns verschlägt«, sagte Git-Ka. »Auch hier sind drei von uns unter Qualen gestorben. Manche erleben nicht einmal das.«
    »Den Tod?«
     
    »Oft kam es schon vor, dass sich Begabte in einer Pararealität verloren, die plötzlich über sie kam. Dann, so wird berichtet, verlieren sie jeden Bezug zu ihrer realen Umgebung und gleiten durch Spalten in der Welt

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