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2485 - Hyperflackern

2485 - Hyperflackern

Titel: 2485 - Hyperflackern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Grenzwall zusammenbricht, müsste die Fehlfunktion größer werden oder sich aufschaukeln. Nach den bisherigen Messergebnissen spricht nichts dafür.«
    Das ist sie also, dachte Rhodan, die ungeschminkte Wahrheit. Selbst wenn ESCHER etwas mit dem Flackern zu tun hat, schafft er es nicht.
    Das Abflauen und Verschwinden des Effekts war vermutlich gleichbedeutend mit der Entdeckung und Eliminierung ESCHERS. Und wohl auch der RICHARD BURTON.
    Angesichts dieser Aussichten hielt Perry es für sinnlos, noch länger in der Nähe des Walls zu verweilen und sich der Gefahr einer Entdeckung auszusetzen.
    »Wir fliegen zum Treffpunkt mit den OREON-Kapseln«, sagte er.
    6.
    Gebannt beobachtete Kantiran den Indikator der Quartalen Kraft. Er zeigte an, in welche Richtung sie schwächer wurde und welche Zonen er mit seiner OREON-Kapsel am besten mied.
    Noch bestand keine Gefahr für die Kapsel, der Wert lag in einem Bereich zwischen siebzig und vierzig Prozent.
    Viel wussten sie nicht über die Quartale Kraft, dieses unbegreifliche Transportmedium, außer, dass sie innerhalb der Universalen Schneise funktionierte und sonst nirgends. Die Schneise führte ihre Existenz auf die Materiequelle GOURDEL zurück, zu deren nachgeordneten Wirkungen sie zählte. GOUR-DEL hatte in zwei Richtungen gestrahlt, dadurch war eine Schneise mit besonderen hyperphysikalischen Anteilen entstanden: die Universale Schneise.
    Seit etwa 1340 Jahren existierte die gerichtete Abstrahlung GOURDELS nicht mehr. Die Enthonen gingen davon aus, dass die Aufladung der Universellen Schneise mit der Zeit nachließ und in einem natürlichen Ladungsausgleich zurück in das Psionische Netz strömte. Bis dahin vergingen mindestens eine halbe Million Jahre. Die Quartale Kraft blieb allerdings maximal noch 150.000 Jahre nutzbar.
    »Es geht abwärts«, sagte Cosmuel Kain nach einer Weile und holte ihn aus seinen Gedanken. »Wir nähern uns dem Wall.«
    Die Schwankungsbreite in diesem Teil von Hangays Halo blieb erhalten, aber sie sank auf fünfzig bis zwanzig Prozent.
    Kamuko schwenkte den Sessel. Der Blick der trüben Augen wühlte Kantiran zutiefst auf.
    »Ihr solltet euren Plan ändern«, sagte die Gründermutter. »Es ist zu gefährlich, mit allen Kapseln gleichzeitig bis an den Wall zu fliegen.«
    Kantiran musste nicht lange nachdenken. »Du hast recht. Danke für den Rat. ILKAN, wann endet die erste Hyperetappe?«
    »In sechs Minuten.«
    In dieser Zeit schrumpfte der Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Wert weiter. Die Intensitätsspanne der Quartalen Kraft lag jetzt bei vierzig bis fünfzehn Prozent. Für den Weiterflug bedeutete es, dass sie bald mit Werten rechnen mussten, die unterhalb von zehn Prozent lagen. Das bedeutete, sie würden aus dem Hyperraum fallen und kämen nicht mehr vom Fleck.
    Die sechs Minuten vergingen quälend langsam. Am liebsten hätte Kantiran den Flug durch den Hyperraum abgebrochen, aber in diesem übergeordneten Medium existierte keine Verbindung zu den anderen Kapseln, eine Synchronisation war nicht möglich. Er musste warten, bis alle an den Zielkoordinaten materialisierten.
    Noch immer sah Kamuko ihn an. Unter ihrem Blick kam er sich klein und unbedeutend vor. Die Generalin und einstige Prinzipa ARCHETIMS musste inzwischen uralt sein, nicht wegen der 20 Millionen Jahre. Die hatte sie mithilfe des Kontextwandlers übersprungen. Nein, nach den Unterlagen aus der JULES VERNE hatte sie schon damals
    in Tare-Scharm nicht zu den Jüngsten gehört. Und inzwischen lebte sie seit fast dreieinhalb Jahrtausenden in Altasinth.
    Ihr Leben ist an die Nachtlicht-Rüstung gefesselt, ahnte Kantiran. Sie verleiht ihr Langlebigkeit, aber wenn sie sie vollkommen anlegt, verwandelt sie sie auch in eine Kriegerin, die sie nicht sein will...
    »Willst du es dir nicht doch noch überlegen?«, erkundigte er sich. »Noch hast du Zeit umzukehren. Eine der Kapseln bringt dich zurück nach Cala Impex oder Rosella Rosado.«
    Die Gründermutter reagierte nicht. Ihre Augen ruhten weiter auf ihm, schienen ihn durchbohren zu wollen. Oder sie blickten durch ihn hindurch in weite Ferne.
    »Kamuko?«
    Einen Augenblick lang befürchtete er, sie habe einen Schwächeanfall erlitten, und wunderte sich, warum der Medo der Zentrale keinen Alarm auslöste.
    Endlich reagierte die Aeganerin. Sie schwenkte den Sessel zurück, sodass Kantiran wieder die Rückenlehne ansehen musste. Er warf einen Hilfe suchenden Blick auf Cosmuel. Diese lächelte verlegen und zuckte die

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