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2485 - Hyperflackern

2485 - Hyperflackern

Titel: 2485 - Hyperflackern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Achseln.
    In der Holokugel tauchten die Sterne auf. Am Materialisationsort zeigte der QK-Indikator gerade mal zwölf Prozent an, knapp über dem Mindestwert. Kantiran schaltete eine Rundrufverbindung zu allen Kapseln.
    »Friedensfahrer, ihr seht die Anzeigen eurer Geräte. Hier beginnt die Grenze. Ab hier wird es für uns gefährlich, weiter vorzudringen. Deshalb ändern wir unseren Plan. Fast alle OREON-Kapseln kehren um und fliegen den Treffpunkt an, den Rhodan mit uns vereinbart hat. Nur zwei bleiben hier vor Ort, die THEREME II und die ASH AFAGA. Polm Ombar und ich suchen nach einem Sektor, der es uns ermöglicht, möglichst nahe an den Wall heranzukommen.«
    »Damit sind wir überhaupt nicht einverstanden!«, dröhnte eine Stimme aus dem Nichts. Augenblicke später manifestierte sich eine Gestalt im Hologramm, die einem überdimensionalen terranischen Ochsenfrosch ähnelte, mit Glupschaugen, dicken Beinstummeln und einem wuchtigen Leib. Der Körper steckte in einer ärmellosen Jacke. »Wozu sind wir denn nach Hangay gekommen?«
    Bei jedem Wort blähte sich der violette Kehlsack enorm auf.
    »Auludbirst, ich verstehe dich gut«, sagte Kantiran hastig. »Wir sind hier, um gegen die Negasphäre zu kämpfen, nicht um schon vorher in Gefangenschaft zu geraten.
    Ein paar Stunden wirst du dich noch gedulden können.«
    »Aber nicht länger, Patron!«
    Das Holo verblasste extrem langsam. Kantiran vermutete, Auludbirst wollte sich ihm möglichst intensiv einprägen, damit er seine Worte nicht so schnell vergaß.
    Während er noch darüber nachdachte, schaltete Cosmuel Kain eine Verbindung zur ASH AFAGA. »Freund Polm, was meinst du?«
    »Ich bin startbereit«, lautete die Antwort.
    Kantiran programmierte den Synchronflug. Augenblicke später wechselten die beiden OREON-Kapseln in den Hyperraum und näherten sich ihrem Ziel. Es lag hundert Lichtjahre von den ursprünglichen Koordinaten entfernt. Sie materialisierten in zwei Lichtjahren Entfernung vom Wall, tasteten sich mit kurzen Etappen von jeweils vier Lichtmonaten heran. Im Schutz ihrer OREON-Hauben waren sie zumindest vorerst nicht zu orten.
    Kantiran brachte die beiden Fahrzeuge in Position. Die THEREME II flog voraus, die ASH AFAGA folgte in zwei Lichtsekunden Abstand seitlich und räumlich versetzt. Sie flog ein Stück rechts und über seiner Kapsel.
    In der Holokugel zeigte sich die Zentrale der ASH AFAGA, dann tauchte die wuchtige Gestalt des Revisors darin auf.
    Die nächste Etappe brachte die beiden Kapseln bis zwei Lichtwochen an den Wall heran, der die Galaxis wie ein an den Langseiten stark abgeplattetes Ellipsoid umgab.
    Kantiran führte Umgebungsmessungen durch. Sie zeigten keine Anomalien in der Bestimmung der Raumzeit. Auch das Hyperspektrum lieferte die gewohnten Werte. Allerdings stellte der Patron fest, dass im Abstand von jeweils zwei Minuten ein kurzes Störungssignal auftauchte.
    »Wir bleiben am besten im Normalraum«, schlug Ombar vor.
    Nach einer Lichtsekunde zeigte der Indikator das Minimum von zehn Prozent an.
    »Umkehrprogramm!«, stieß Kantiran hastig hervor. In Situationen wie dieser überließ er die Steuerung seiner Kapsel dem Automaten und verzichtete darauf, sie in Mentalsteuerung zu lenken. Die beiden Tropfen verschwanden im Hyperraum und materialisierten in sechs Lichtwochen Abstand.
    »Elf Prozent beim unteren Wert«, hörte Kantiran den Revisor sagen. »Es hat keinen Zweck. Wir sollten umkehren.«
    Er warf einen Blick auf die Anzeige seines Indikators und schluckte. »Warte, bis ich bei dir bin!«
    ILKAN leitete das Hyperraummanöver ein, aber das System reagierte nicht. Der Wert lag jetzt bei 9,8 Prozent. Das war für den Einsatz des Überlichtantriebs zu wenig.
    Kantiran schaltete die Feldtriebwerke ein und begann von dreißig auf sechzig Prozent zu beschleunigen. Die Außenhülle der Kapsel glühte auf. Die Risse verschwanden unter der Lichtflut. Übergangslos hing ein dumpfes, kaum wahrnehmbares Summen in der Luft. Die ASH AFAGA tauchte im Fadenkreuz des Orters auf. Sie beschleunigte ebenfalls. Die beiden OREON-Kapseln flogen nebeneinanderher.
    »Es ist sinnlos«, sagte Polm Ombar. »TRAITOR hat dafür gesorgt, dass wir uns dem Wall nicht nähern.«
    Kaintiran nickte düster. »Ich versuche die ganze Zeit, Emissionen oder Echos zu orten, die auf CHEOS-TAI hinweisen. Es gelingt mir nicht.«
    »Der GESETZ-Geber befindet sich längst auf der anderen Seite des Walls«, meinte Ombar. »Er ist nicht auf die Quartale Kraft

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