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2486 Wispern des Hyperraums

2486 Wispern des Hyperraums

Titel: 2486 Wispern des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zurück. Ich hatte keine Zeit mehr gefunden, mit Kantiran über die Schwierigkeiten der Friedensfahrer zu reden, ihre kleinen Schiffe auf Kurs zu halten. Auch Ka-muko und die Nachtlicht-Rüstung waren für mich momentan wieder in den Hintergrund gerückt.
    Die JULES VERNE beschleunigte.
    Mühelos erreichte das Schiff den Standardwert im Unterlichtmodus, 1230 Kilometer pro Sekundenquadrat. Das war sogar mehr, als galaktische Raumschiffe vor dem Hyperimpedanz-Schock erreicht hatten. Unter den gegebenen Umständen ein Geschenk des Himmels.
    Permanent veränderten sich die Hochrechnungen. Die Mindestgeschwindigkeit für den Eintritt in den Überlichtflug lag nur bei fünfundzwanzig Prozent Licht, also bei 75.000 Sekundenkilometern. Konstante Beschleunigung vorausgesetzt, konnte das Überlichtmanöver schon nach gut einer Minute eingeleitet werden. Die bis dahin zurückgelegte Strecke betrug knapp zwei Komma drei Millionen Kilometer.
    Ich schaute wieder auf Fawn Suzuke. Sie stand da wie angewurzelt und blickte auf den Hologlobus.
    Offenbar fiel ihr auf, dass ich sie beobachtete. Zögernd wandte sie den Kopf. Ihre Wangen wirkten eingefallen, das Gesicht war bleicher, als ich es von Terra in Erinnerung hatte. Es hätte mich nicht gewundert, wäre die junge Frau in Gedanken eben auf der Erde gewesen.
    Nur für einen Moment fragte ich mich, ob eine Projektion wie Fawn Sehnsucht empfand. Sie träumte von Marc London, dessen war ich mir sicher.
    »Du sammelst Informationen«, stellte ich fest. »Dann interessiert dich wohl auch der neue Antrieb der JULES VERNE. Die Maschinen arbeiten mit Psi-Materie. Dreihundert Gramm sind die maximal mögliche Ladung. Vorerst sind wir davon aber noch himmelweit entfernt, den Trafitron-Wandlern stehen lediglich zehn Gramm zur Verfügung. Nach der Schätzung unserer Wissenschaftler wird sich die Reichweite bei voller Ladung auf mehrere hundert Millionen Lichtjahre belaufen. Die Distanz zum Sektor Ba-Lekatusch ist mit 5272 Lichtjahren lediglich ein Katzensprung.«
    »Überlichtetappe in zehn Sekunden!«, meldete NEMO.
    Nun würde sich endgültig zeigen, wie perfekt die Umrüstung des Schiffes war.
    Der Energiegehalt eines Teils der Psi-Materie im Trafitron-Wandler wurde für die Projektion der Hyperblase freigesetzt. Sie bildete ein eigenständiges Miniaturuniversum rund um das Schiff und verhinderte dessen Ent-stofflichung während des Flugs durch den Hyperraum.
    Die erste Überlichtetappe würde nicht mehr als 6,2 Sekunden dauern. Das war gerade lange genug, dass wenigstens eine Ahnung der mit dem Trafitron-Modus einhergehenden optischen Erscheinungen erkennbar wurde. Ein düsterrotes, von dunklen Schlieren durchsetztes Wogen umfloss das Schiff. Hellrot zuckende Flächenblitze erinnerten mich an irdische Gewitter, wenn Entladungen über den Wolken das halbe Firmament erleuchteten.
    Übergangslos waren die Sterne wieder zu sehen.
    Die JULES VERNE hatte den Überlichtflug mit einem Faktor von zehn Millionen an der vorausberechneten Position beendet, zwei Lichtjahre vor Elataum.
    Auf das Triebwerk der Metaläufer war also auch unter den chaotischen physikalischen Verhältnissen der Proto-Negasphäre Verlass. Ich hatte es nicht anders erwartet.
    Natürlich war mir bewusst, dass erst weitere Testflüge Gewissheit erbringen konnten. Aber die Zeit dafür stand nicht zur Verfügung. Die JULES VERNE musste den Sektor Ba-Lekatusch erreichen, bevor es dort von Kolonnen-Einheiten wimmelte.
    Die Grenzwerte des Trafitron-Triebwerks waren uns bislang unbekannt. Ich hatte allerdings nicht die Absicht, die Höchstgeschwindigkeit innerhalb Hangays auszuprobieren mit der Gefahr, irgendwo festzuhängen.
    »Wir fliegen das Ziel direkt an, ohne weiteren Zwischenstopp«, wandte ich mich an den Kommandanten. »Maximaler Überlichtfaktor fünfundzwanzig Millionen.«
    *
     
    Ein verhaltenes Summen hing in der Luft, aber das war beileibe nichts, was auf Fehlfunktionen hingedeutet hätte. Oberstleutnant Istoricos Anspannung wich allmählich der üblichen erhöhten Aufmerksamkeit.
    Der Trafitron-Modus bereitete bislang keine Probleme.
    Rhodan hatte sich für eine moderate Überlichtgeschwindigkeit   entschieden, verglichen mit den Werten, die das Schiff außerhalb Hangays schon gezeigt hatte. Istorico war dem Residenten dankbar dafür. Das Risiko klein halten, wo immer dies möglich war, und erst dann alles fordern, sobald es wirklich darauf ankam.
    Die Verlaufsanzeigen und Belastungsskalen zeigten keine Ausreißer, der

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