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2486 Wispern des Hyperraums

2486 Wispern des Hyperraums

Titel: 2486 Wispern des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zurückwies, klang überaus bestimmt. »Die Heromet werden keinesfalls eigenmächtig mit CHEOS-TAI die Warteposition verlassen.«
    Mir war klar, dass er Varantirs Bestätigung erwartete. Nicht einmal in dieser Situation wurden meine Anordnungen noch von den Servos akzeptiert. Mehr denn je hing die Zukunft der Menschheit am seidenen Faden -aber Taffanaro schaute auf Curcaryen Varantir, als verspreche er sich von dem Potenzial-Architekten alle Glückseligkeit.
    Interessierte die Heromet unser Schicksal überhaupt? Für sie war wichtig, dass CHEOS-TAI nach vollendeter Aufgabe unter dem Kommando der Algorrian nach Evolux zurückkehren würde. Seitdem sie das wussten, betrachteten die Servos Varantir und Le Anyante als ihre eigentlichen Befehlshaber und ließen mich sprichwörtlich am ausgestreckten Arm verhungern. Sie konnten gar nicht deutlicher zum Ausdruck bringen, dass der GESETZ-Geber keinesfalls uns Terranern gehörte.
    »Wir müssen dem Nukleus folgen!« Eindringlich wandte ich mich an Varantir. »Ich will nicht in letzter Minute scheitern, weil wir womöglich einen Moment zu lange gezögert haben. Niemand kann das verantworten, schon gar nicht Taffanaro.«
    Der Algorrian verzog das Gesicht zu einer schwer zu deutenden Grimasse.
    »Das ist nur eine Seite der Medaille. So sagt man doch auf Terra, oder? Die andere Seite wird dir ebenso wenig gefallen.   Die   Erschütterungen   im Raum-Zeit-Gefüge sind entweder auf Aktivitäten der Terminalen Kolonne zurückzuführen oder rufen TRAITOR in beiden Sektoren erst auf den Plan.
    Der Übermacht wäre CHEOS-TAI nicht gewachsen. Erinnere dich, wie
    viele GESETZ-Geber in Tare-Scharm vernichtet wurden.«
    »Gerade das Wissen, was sich in den fraglichen Sektoren abspielt, könnte für uns von entscheidender Bedeutung sein.«
    »Wir warten auf den Nukleus und seine Informationen.«
    »Und wenn er ein anderes Ziel hat?«
    Früher oder später hatte es so kommen müssen. Ich kannte Varantirs Sturheit zur Genüge.
    Für einen Moment war ich wirklich unschlüssig. Er ließ mir keine andere Wahl als die Konfrontation. Von Anfang an hatte ich mich nicht allein auf die Heromet verlassen wollen und schon deshalb fünfzehntausend Techniker, Wissenschaftler und Militärs an Bord genommen.
    Ich konnte versuchen, CHEOS-TAI zu übernehmen. Aber dann?
    Unsere Spezialisten hatten den Heromet auf die Finger geschaut, wo immer das möglich gewesen war. Trotzdem   blieb   fraglich,   ob   wir   den GESETZ-Geber überhaupt beherrschen konnten, vor allem, falls sich die Heromet dann offen gegen uns stellen würden.
    Varantir wandte sich schnaubend ab. Le Anyante folgte ihm wortlos.
    »Gut, ich akzeptiere, dass CHEOS-TAI auf Warteposition bleibt!«, rief ich beiden hinterher. »Trotzdem werde ich einen Erkundungsflug unternehmen.«
    Varantir blieb stehen. Zögernd wandte er sich um.
    »Du bist dir des Risikos bewusst?« Ich nickte stumm. Nachdem die Metaläufer die JULES VERNE geradezu »liebevoll« umgerüstet hatten und wir mittlerweile sogar das Trafitron-Triebwerk beherrschten und es jederzeit einsetzen konnten, ging ich davon aus, dass das Hantelschiff sogar in der Proto-Negasphäre manövrierfähig war.
    »Einem Ausschleusen der JULES VERNE steht nichts entgegen«, stellte der Algorrian fest.
    »Ich will noch etwas!«
    Varantir kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Wir brauchen die Sachkenntnis eines Algorrian an Bord«, sagte ich. »Deshalb hoffe ich, dass Le Anyante uns begleitet.«
    »Unsinn!«, brauste Curcaryen auf. »Le wird keinesfalls die Sicherheit des
    GESETZ-Gebers gegen deine Nussschale eintauschen.«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    Varantir starrte mich an. Sekundenlang befürchtete ich, er würde sich erneut abwenden und damit einen offenen Konflikt heraufbeschwören. Schließlich murmelte er eine heftige Verwünsch-ung. »Ich begleite dich, Terraner. Bist du nun zufrieden?«
    »Ich habe nichts anderes erwartet.«
    Dem Algorrian lag ebenso viel an der von den Metaläufern stammenden technischen Aufrüstung der JULES VERNE wie an der weiteren Erforschung des GESETZ-Gebers. Was von Evolux kam, war für ihn eine ähnliche Herausforderung wie CHEOS-TAI.
    *
     
    Die Anspannung war greifbar. In wenigen Minuten musste die JULES VERNE unter Beweis stellen, wie sehr sie sich gemausert hatte. Alle Stationen waren besetzt; die Ersatzmannschaft stand bereit. Zu den Statuseinblendungen zeigte der Hologlobus den Hangar, dessen Beleuchtung langsam

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