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2486 Wispern des Hyperraums

2486 Wispern des Hyperraums

Titel: 2486 Wispern des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Lauf. Im nächsten Moment berührten ihre Hände schon nicht mehr den Boden, ihre gebückte Haltung streckte sich zum aufrechten Gang. Immer noch waren sie so nahe, dass ich sie deutlich sah, und vor ihnen dehnte sich der Weiße Saal ins Endlose.
    Urplötzlich waren die Schatten verschwunden.
    Ich war verwirrt. Hatte ich soeben die Evolution beobachtet? In der aktuellen Zeit angelangt, hatte sich die Darstellung aufgelöst - weil die Zukunft ungewiss blieb. Die endlose Weite, der größte Teil der Ewigkeit, war mir unberührt erschienen.
    Fünf Schatten ... Sinnbild für fünf Dimensionen? Lag der Weiße Saal in den Hyperraum eingebettet, oder galten wir Menschen als fünfdimensionale Geschöpfe? Wenn ich an die Biophore dachte, an die On- und Noon-Quanten, die von den Mächtigen mit ihren Sporenschiffen ausgestreut worden waren, erschien mir diese Interpretation naheliegend. On-Quanten waren das hyperenergetische Äquivalent von Lebensenergie, die Noon-Quanten entsprachen dem fünfdimensionalen Anstoß zur Intelligenzbildung.
    Das weiße Licht war matter geworden. Ich schaute auf. Düsternis erfasste den Saal. Allerdings wäre es mir unmöglich gewesen, diese Düsternis zu beschreiben. Das Fehlen von Licht allein mochte es nicht sein. Eher breitete sich vor mir plötzlich der Weltraum aus, ein spärlicher Flickenteppich, der sich erst weit im Hintergrund in der dichter werdenden Ansammlung von Sonnen verlor.
    Sterne ... Dunkelwolken ... farbenprächtige Nebel ... Ich erkannte tatsächlich einige markante Konstellationen wieder. Was sich um mich herum in alle Richtungen ausdehnte, war der Sektor Ba-Lekatusch!
    Ich fand das glühende Wogen der Tryortan-Schlünde und zwischen ihnen, als reagiere es in dem Moment auf mein Erkennen, ein helles goldenes Leuchten. Es wurde intensiver, schien mit einem Mal von einer ungeheuren Intensität - ein Licht, das alles mit seinem Glanz überstrahlte.
    Ich sah den Kosmischen Messenger aus einer Perspektive, die ich nie für möglich gehalten hätte.
    *
     
    Ein paar Sekunden lang glaubte Mondra Diamond, es ebenfalls zu schaffen. Ihr flüchtiges Zögern, als sie in der Schottöffnung stand, aber dennoch nichts wahrnahm, was sie am Betreten des Weißen Saales hindern wollte ... dann der erste Schritt; sie war entschlossen, Rhodan zu suchen ... ihre Gewissheit beim zweiten Schritt - alles das wurde von der Furcht zunichtegemacht, die ihr jäh den Atem raubte.
    Mondra taumelte. Sie versuchte, dem unheimlichen Einfluss zu trotzen, aber alles verwischte für sie in dieser Woge aus Furcht und Verzweiflung.
    Bebend stieß sie die Freunde zur Seite, die ihr aufhelfen wollten. Sie war immer noch in der Lage, selbst wieder auf die Beine zu kommen.
    »Fast ...«, hörte sie jemanden hinter sich sagen, dann stand sie vornübergebeugt da, die Hände auf den Oberschenkeln abgestützt, und starrte auf das wieder geschlossene Schott. Schnaufend schüttelte sie den Rest von Benommenheit von sich ab.
    »Ja, fast«, erwiderte sie. »Aber jemand muss Perry folgen.«
    Fünfunddreißig Minuten waren vergangen, seit Rhodan in dem Weißen Saal verschwunden war. Seitdem gab es kein Lebenszeichen von ihm. Einer der   Tryortan-Schlünde   stand   der JULES VERNE inzwischen sehr nahe.
    Mondra war deshalb beunruhigt.
    Über ihr Kombiarmband rief sie Varantir an. Der Algorrian lehnte es strikt ab, sich mit dem Weißen Saal zu befassen.
    »Glaubt wirklich jemand, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist, sich den Rätseln der Strukturläufer zu widmen?«, fragte er schroff. »Wir erleben den Beginn der Retroversion aus allernächster Nähe und kümmern uns um Banalitäten? Kannst du dir vielleicht nur annähernd vorstellen, welche Fülle an Messergebnissen hier auf uns wartet?«
    Varantir unterbrach die Verbindung.
    Mondra Diamond zuckte lediglich die Achseln, dann rief sie Ekatus Atimoss. Nichts bedauerte sie in dem Moment mehr, als dass Tolot auf dem GESETZ-Geber zurückgeblieben war.
    *
     
    Dreieinhalb Lichtjahre Entfernung lagen zwischen der JULES VERNE
    und dem Kosmischen Messenger.
    Die nächsten Sonnensysteme kreisten zwischen zwei und fünfeinhalb Lichtjahren im Umkreis. Das war nicht gerade eine besonders dichte Population für diesen Bereich oberhalb der galaktischen Hauptebene. Ich entsann mich, dass die Sternkarte des Sektors außerdem eine planetenlose Doppelsonne und in größerer Distanz zwei planetare Nebel ausgewiesen hatte, Überreste von Novaexplosionen in jüngerer Vergangenheit. Da

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