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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bestimmte, ließ ihn von einer geringfügigen Abänderung des Kursvektors wissen.
    Selbstverständlich in der üblichen selbstherrlichen Art, doch das kümmerte den Unsterblichen nicht. Er konnte sich keinen besseren Navigator als den Algorrian wünschen.
    Wie lange noch?«, fragte er Lanz Ahakin, der ihm der wesentlich sympathischere Gesprächspartner war. »Was glaubst du?«
    »Wir schleichen dahin«, antwortete der Kommandant der JULES VERNE. »Vielleicht ein paar Minuten - wenn wir keinen weiteren erzwungenen Stopp einlegen müssen.«
    Er deutete auf den Haupt-Holo-Globus. Er zeigte ein nebeldurchzogenes Bild, dessen Auflösung von geringer Qualität war. In der Ferne glitzerten weiße, blaue und rote Flecken; Sonnen in so großer Zahl, dass ihre Strahlungsbilder einander überlappten und ein surreal anmutendes Bild ergaben.
    »Unsere Ortung erhält bereits erste Daten aus dem Kern der Galaxis. Wir haben's gleich geschafft.« Ahakins Hände, die bislang auf den Lehnen seines Stuhls geruht hatten, bewegten sich vor und zurück, als wollte er CHEOS-TAI anstupsen und ihm die notwendige Kraft geben, die Grenzen des Kernwalls endlich hinter sich zu lassen.
    Hinter dem Lichterband, das dank der vermehrt eintreffenden Daten immer deutlicher und strukturierter erschien, befand sich das Schwarze Loch im Herzen Hangays, Athaniyyon, eine Grube ohne Grund von gigantischen Ausmaßen, in deren Nähe GLOIN TRAITOR vermutet wurde.
    Die Bildübertragung brach zusammen, Commander Pothawk wimmerte leise in seinem Halbschlaf.
    Der Kernwall wollte sie nicht freigeben. Sie steckten einmal mehr fest. Das Ziel war so nah und doch so fern ...
    »Ein Raum-Zeit-Router befindet sich in unmittelbarer Nähe«, meldete sich Curcaryen Varantir über einen Holo-Schirm zu Wort. »Es könnte eng werden.«
    Der Algorrian und seine Gefährtin zeigten sich nervös.
    Man wusste zwar einiges über die Raum-Zeit-Router und deren Möglichkeiten, TRAITORS Truppen im Inneren des Walls zu dirigieren. Aber noch zahlreicher waren die Unbekannten. Die Terminale Kolonne war zu groß, zu vielfältig, um all ihre Möglichkeiten abschätzen zu können.
    KOLTOROC, der als Chaopressor dem Hauptgegner in dieser Auseinandersetzung um Hangays Schicksal entsprach, war trotz seines Status als Superintelligenz nur ein winziger Bestandteil eines endlosen Heerwurms, der das Multiversum seit Jahrmillionen durchmaß ...
    Rhodan atmete tief durch. Seine Brust und der Nacken schmerzten. Das permanente Wechselbad zwischen Anspannung und Erleichterung, zwischen guten und schlechten Nachrichten war selbst für ihn nur schwer zu ertragen.
    Der Raum-Zeit-Router drehte sich gemächlich. Immer wieder deuteten Klauenfinger in ihre Richtung und verharrten, als hätten sie CHEOS-TAI als Ziel ausgemacht.
    Vielleicht war es auch so; Rhodan vermochte es nicht zu sagen. Doch es schien, als wären ihre Gegner nicht in der Lage, das Auftauchen des GESETZ-Gebers einzuordnen.
    »Komm schon!«, murmelte Rhodan, die Blicke immer wieder auf jene Messgeräte richtend, die die Effekte der Hyperoszillation aufzeichneten.
    Schon seit mehr als zehn Minuten lagen sie fest, trieben mit nur geringer Unterlicht-Geschwindigkeit durch das unergründbare Chaos-Kontinuum. Die Anzahl jener Besatzungsmitglieder, die mit Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit und ähnlichen Symptomen in die Medo-Abteilungen eingeliefert werden mussten, erreichte erschreckend rasch die magische Zahl von 100. Von den anderen Schiffen erreichten ihn ähnlich schlechte Nachrichten.
    Schon bald musste er Entscheidungen treffen und Mitglieder der auf Bereitschaft wartenden zweiten Bordschicht zum Dienst hinzuziehen. Noch gab es ausreichend Reservekräfte, um den standardisierten Betrieb in den wichtigsten Abteilungen aufrechtzuerhalten, noch ...
    Eine Traitank-Flotte erschien wie hingezaubert in der Ortung. Sie tauchte »hinter« dem Raum-Zeit-Router auf und war angesichts der schwierigen Verhältnisse kaum erkennbar. Doch eines war klar: Der Flugvektor der mehr als 20 Schiffe zielte in ihre Richtung.
    Mussten sie sich hier und jetzt auf einen Kampf einrichten? CHEOS-TAI mochte dieser nominellen Übermacht beikommen und den Sieg davontragen; vor allem dann, wenn die terranischen Einheiten ausschleusten und begleitend in den Kampf eingriffen - so dies angesichts der herrschenden Verhältnisse und der Desorientierung vieler Raumfahrer möglich war. Aber die Traitanks würden sie aufhalten, der Raum-Zeit-Router ihre Kampfstärke anmessen und

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