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2489 - Schach dem Chaos

2489 - Schach dem Chaos

Titel: 2489 - Schach dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Unruhe, die der Unsterbliche ausstrahlte, ganz gegen seine Gewohnheit.
    Er lehnte sich an die Holzbretter in seinem Rücken, schloss die Augen und versuchte, das Unangenehme zu verdrängen. Nach einigen Minuten sackte er angenehm entspannt in sich zusammen. An diesem Ort würde er ... Ruhe zum Nachdenken finden. Es war ihm egal, was die Anwesenden von ihm dachten. Der Nukleus hatte mit ihm allein sprechen wollen und würde ihn nicht stören, solange er sich in Gesellschaft befand.
    Ein leichter Luftzug schreckte ihn aus seinem Grübeln. Alarmiert öffnete er die Augen und sah sich um.
    Die anderen Saunabesucher waren verschwunden.
    Allerdings stand Fawn Suzuke vor ihm. Nackt bis auf ein Badetuch, das sie um die Hüften geschlungen hatte.
    »Du machst es mir nicht leicht«, sagte sie. »Aber nun ist es genug mit den Spielchen.«
    »Wo hast du die Leute hingebracht?«
    »Sie sind in ihren Kabinen. NEMO ist informiert und wird sie beruhigen.«
    »NEMO arbeitet mit dir zusammen?«
    »Er weiß nur so viel, wie unbedingt notwendig ist. Und jetzt reden wir. Ich habe diesen Raum ... versiegelt. Selbst NEMO wird nicht hören, was wir zu besprechen haben.«
    »Du machst es mir nicht leicht, Fawn.«
    Sie setzte sich eng neben ihn. Sie roch nach gar nichts, strahlte aber unnatürliche Hitze aus. »Ich habe niemals behauptet, dass es leicht sein würde, Perry Rhodan.«
    »Aber du verlangst Unmögliches. Ich
    soll KOLTOROC herbeilocken! Eine Superintelligenz, die mir in ihren Gedankenwelten Lichtjahre voraus ist ... «
    »Eben deshalb wird sie den Plan eines Menschen, einen primitiven Plan, nicht durchschauen. KOLTOROC denkt in anderen Kategorien.«
    Die Sprecherin des Nukleus hielt plötzlich einen kleinen Reisigbesen in der Hand. Sie schlug ihm damit auf Arme, Oberkörper und Rücken. Es brannte.
    »Eine Superintelligenz, die sich schon so lange im Rahmen der Terminalen Kolonne bewegt, hat Schwierigkeiten mit Zeitabläufen. Sie versteht keine Impulsivität, keine Ideen, die aus Mangel geboren sind. Sie denkt in Perioden, Phasen, Abschnitten, die womöglich mehrere Millionen Jahre umfassen.«
    Sie machte eine kurze Pause, dann fuhr sie fort: »Selbst ich habe Schwierigkeiten, mich in dieser Umgebung zu ... manifestieren. Ihr seid so überraschend, so ungeplant.«
    »Und das sagst du, obwohl du selbst aus Menschen ... gewachsen bist?«
    »Es scheint schon so lange her zu sein.« Fawn seufzte und wirkte für einen Moment beinahe durchscheinend.
    »Hör mir gut zu, Rhodan: KOLTOROC lässt sich überlisten! Nicht von mir, denn ich bin für die Superintelligenz berechenbar. Aber von dir. Von einem Geschöpf minderer Ordnung.«
    »Sag mir, wie ich das anstellen soll. Du hast sicherlich eine Idee?«
    »Du passt nicht auf, mein Freund.« Ihr Lächeln wirkte spröde, als wäre er in ihrer Achtung plötzlich mehrere Stufen gefallen. »Ich weiß es nicht! Du musst dir selbst den Kopf darüber zerbrechen.«
    »Ich gegen KOLTOROC?«, fuhr Rhodan auf.
    »Wiederum falsch. Dir obliegt lediglich für einen bestimmten Zeitraum die Planungshoheit, KOLTOROC und mich zusammenzubringen. Du sorgst dafür, dass die Superintelligenz sich an Bord von CHEOS-TAI manifestiert. In meiner direkten Reichweite. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass du mich zu ihr schaffst. Was auch immer dir einfällt - ich werde es akzeptieren. Ich ordne mich dir unter. Sobald ich KOLTOROC spüre, kümmere ich mich um alles Weitere. Ich werde den Psionischen Schock auf ihn loslassen -und darauf hoffen, dass ich ihn schachmatt setzen kann.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Das ist irrwitzig! KOLTOROC ist tausendmal älter und mächtiger als ... «
    »Vertrau mir einfach.«
    »Das sagt ihr Geisteswesen ständig, und genau das macht es nicht eben einfacher für uns Leute minderer Ordnung. Könntet ihr nicht einfach mal die Karten auf den Tisch legen? Habe ich irgendeine Sicherheit, dass du mich - uns - nicht opfern willst, um den Sieg gegen TRAITOR einzufahren?«
    »Gerade in Momenten wie diesen eine reizvolle Idee, das muss ich zugeben.« Sie senkte kurz den Blick. »Aber ich kann es nicht. In gewisser Form sind die Terraner und ich aufeinander angewiesen. Es existiert eine Nabelschnur, die nicht durchschnitten werden sollte.«
    Rhodan lachte bitter. »Du machst es schon wieder! Andeutungen, nichts Substanzielles.«
    »Du begreifst nicht, wie substanziell diese Bemerkung war, darin liegt das Problem. Such es nicht immer bei den anderen, Auserwählter von ES, Träger der

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