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2489 - Schach dem Chaos

2489 - Schach dem Chaos

Titel: 2489 - Schach dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Die ehemalige Monochrom-Mutantin setzte sich an seine Bettkante und sah ihn mit starrem Blick an, während sich die Energiekugel ein paar Meter zurückzog und schließlich verschwand. »Wir müssen reden«, sagte Fawn. »Jetzt gleich.«
    »Das ist einfach unglaublich«, murmelte Mondra Diamond. »Die erste gemeinsame Freischicht seit zwei Tagen, Norman ist zum Spielen an Jason verliehen; die erste Chance auf ein wenig Kuscheln ... «
    »... und ein wenig mehr ...«, ergänzte Rhodan seufzend.
    »... und ein wenig mehr. Dann tauchst ausgerechnet du auf, Fawn! Es fehlte nur noch, dass die Algorrian vorbeischauten.«
    Mondra Diamond schwang sich wütend aus dem Bett, zog den Bademantel über und verschwand leise schimpfend ins Badezimmer.
    »Soll ich Curcaryen Varantir tatsächlich herbeischaffen?«, fragte Fawn Suzu-ke, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    »Untersteh dich!« Rhodan zog das Bettlaken über seinen Körper. Er setzte sich auf und wandte sich Fawn zu.
    Der Avatar, der einmal eine junge, liebende Frau gewesen war, verlor überraschend alles Menschliche. Der Nukleus und all seine Bewusstseinssplitter entwickelten sich weiter. Zu einem Etwas, dessen Wesen immer unbegreiflicher wurde.
    »Also schön: Warum möchtest du mich sprechen?«
    Unsere Pläne. Wir müssen sie ändern. Die Stimme, hallend und laut, entstand nun direkt in Rhodans Kopf. Fawns Blick wurde eindringlicher. Schmerzhafter.
    »Ich verstehe nicht ... «
    Was ich jetzt sage, ist nur für dich bestimmt, Rhodan. Du darfst niemandem davon erzählen. Selbst deiner Gefährtin nicht.
    »Ich ... verstehe.«
    Wir sind KOLTOROCnahe wie niemals zuvor. Nicht unbedingt in räumlicher Hinsicht - doch die Anwesenheit der String-Legaten ist deutliches Zeugnis dafür, dass wir uns dem unmittelbaren Einflussbereich der Superintelligenz nähern.
    »Ja, und?«
    Wir müssen davon ausgehen, dass KOLTOROC über CHEOS-TAI informiert ist. Den spiegelnden Insektoiden bleibt nichts verborgen, wie du weißt.
    Ja, das wusste er. Er hatte einem der riesigen Geschöpfe gegenübergestanden und hatte sein Spiegelbild betrachtet. Betrachten müssen.
    KOLTOROC kann sich ausrechnen, dass bei dem Auftauchen eines GESETZGebers eine höhere Wesenheit ihre Finger mit im Spiel hat. Sein Einsatz ergibt nur dann Sinn, wenn jemand wie ARCHETIM unterstützend eingreift ...
    »Jemand wie du.«
    So ist es. Wir konnten meine Anwesenheit lange verbergen. Doch die Zeit des Versteckspielens ist vorbei. KOLTOROC wird gezielt nach mir suchen - und er wird mich finden. Mir sind gewisse Planungsmuster zu eigen, die leicht zu identifizieren sind, wenn man gezielt nach mir sucht.
    »Planungsmuster?«
    Das Wie und Warum hat dich nicht zu kümmern. Nur so viel: Ich bin nur dann in der Lage, KOLTOROC in einer Auseinandersetzung Gleichwertiges entgegenzusetzen, wenn wir optimale Bedingungen schaffen. Neben einer gehörigen Portion Glück benötigen wir ... Heimvorteil.
    Rhodan dachte nach. Was ihm der Nukleus sagte, bedeutete nichts anderes, als dass der geplante Überrumplungsversuch bei GLOIN TRAITOR nicht mehr gelingen konnte. Ihr Gegner wusste Bescheid. Er kannte wahrscheinlich ihre Flottenstärke, ihre taktischen Aufstellungsvarianten, ihre technischen Möglichkeiten. Rhodan weigerte sich, diesen Gedankengang weiterzuverfolgen.
    Trotz allem gilt: KOLTOROC muss angegriffen und vernichtet werden!
    »Und wie, bitte schön, sollen wir das anstellen? Nun, da alle Geheimhaltung nichts mehr nützt?«
    Fawn sandte Impulse der Ungeduld aus. Es fiel dem Nukleus offenbar schwer und schwerer, die richtigen Worte für Lebewesen seiner Art zu finden. Ein Mensch, auch wenn er ein Ritter der Tiefe war, stand in der kosmischen Rangordnung tief unter dem Geisteswesen.
    Ich dachte, du würdest es selbst erkennen, Rhodan. Fawn runzelte die Stirn. Verwundert, verärgert.
    »Was meinst du?«
    Die psionische Energie, die in mir ruht, muss ...
    »Sie dient der Erschaffung einer Retroversion. Nicht wahr?« Rhodan dachte fieberhaft nach. Was wollte ihm der Nukleus sagen?
    Nicht nur. Ich habe mich bis zur Grenze meiner Kapazitäten aufgeladen, um einen Teil der Energien für einen direkten Anschlag auf KOLTOROC zu verwenden. Und dieser muss so schnell wie möglich passieren. In CHEOS-TAI. Du wirst das veranlassen.
    7.
    Ejdu Melia
    Sie betrat das sagenumwobene Schiff der Terraner. Sie schnüffelte mit neu entdeckten Sinnen. Ejdu Melia roch Geschichte und Geschichten. Leben und Sterben, Genie und Wahnsinn. Vorsichtig

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