Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2489 - Schach dem Chaos

2489 - Schach dem Chaos

Titel: 2489 - Schach dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Zeigen, dass der Widerstand in Hangay nicht erloschen ist.«
    »Die Terminale Kolonne als solche ist unbesiegbar«, machte Dao-Lin-H'ay klar. »Ihr reibt euch auf, ohne auch nur irgendeine Wirkung zu erzielen. Der Kernwall steht bereits wieder. Wenn es TRAI-TOR nicht will, wird niemand von eurem Schicksal erfahren, sobald die Ultima-Flotte besiegt ist. Und sie wird besiegt werden; darüber musst du dir im Klaren sein, Kommandantin.«
    Log-Aer-M'in wand sich unter diesen Worten, fast wie eine Sepulchthidin. Sicherlich war sie sich bewusst gewesen, dass das Vordringen ins Zentrumsgebiet Hangays eine Mission ohne Aussicht auf Erfolg war. Doch zwischen Wissen und am eigenen Leib Erleben befanden sich Welten, wie Ejdu Melia schon oft genug hatte feststellen müssen.
    »Ich mache dir ein Angebot.«
    Log-Aer-M'in spitzte die Ohren und beugte sich vor. »Ja?«
    »Die SZ-1 kreuzt nicht alleine innerhalb des Kernwalls.«
    »Das dachte ich mir. Die beiden anderen Teile des Hantelschiffs befinden sich ebenfalls in der Nähe?«
    »Nicht nur sie. Auch Perry Rhodan und einige seiner Verbündeten haben den Durchbruch geschafft.«
    Log-Aer-M'in gab ein Grolllachen von sich. »Einige Einheiten? Wie viele? Zehn? Zwanzig? Hundert? - Bei allem Respekt: Vor unserem Abflug haben wir von der Stärke terranischer Waffensysteme gehört, und die Feuerkraft der SOL beeindruckt mich. Aber willst du mir erzählen, Erhabene, dass ein paar Dutzend Schiffe mehr Chancen als wir besäßen, TRAITOR zu besiegen?«
    »Noch einmal, Kommandantin: Die Terminale Kolonne kann nicht besiegt werden. Teile von ihr hingegen schon. Es gibt empfindliche Stellen. Weichteile.
    GLOIN TRAITOR, die Nadel des Chaos, zum Beispiel.«
    »Ich verstehe nicht, Erhabene.« Log-Aer-M'in wirkte gereizt. Ihr fehlten wichtige Informationen.
    Dao-Lin-H'ay drehte sich um, verschwand in einem Seitentrakt der Bibliothek, suchte eine Weile und zog dann mithilfe von Energiekrallen ein Buch mit silberglänzendem Einband hervor. »Du kennst Die Größe des Kleinen?«, fragte sie.
    »Selbstverständlich. Ein Standardwerk der Partisanen-Kriegführung, geschrieben von einem Angehörigen deines Hauses, der H'ay-Familie ... «
    »So ist es. Wir sind die Kleinen. Wir schlüpfen durch die Maschen TRAITORS, wir suchen die dunklen Winkel im Inneren des Kernwalls und machen uns unsichtbar. Es fällt uns leicht, denn wir sind wenige und wir sind klein. Mit Ausnahme des GESETZ-Gebers selbstverständlich.«
    »Des was?«
    »Ich werde es dir beizeiten erklären. Worauf ich hinauswollte: Ich kann zwischen Rhodan und dir vermitteln. Du müsstest dich seinem Kommando unterstellen und würdest Bestandteil jener Kräfte werden, die eine Retroversion herbeiführen möchten.«
    »Eine Retroversion? Du meinst ... die Wiederherstellung Hangays, ehe diese Pest es systematisch verseuchte?«
    Ejdu Melia fühlte die wachsende Hilflosigkeit der Flottenkommandantin. Dao-Lin-H'ay klärte sie in knappen Worten über Rhodans Vorhaben auf. Ejdu Melia mischte sich erstmals ins Gespräch ein und beschrieb die Rolle, die sie und die anderen Friedensfahrer spielten.
    »Das ist unausgegoren«, befand Log-Aer-M'in nach einer Weile des Nachdenkens. »Wie mir scheint, weiß Rhodan selbst nicht so recht, wie er gegen KOLTOROC vorgehen soll.«
    »Er hat den Nukleus auf seiner Seite. Einen besseren Partner als das Geisteswesen werden wir nicht finden.«
    Log-Aer-M'in wandte sich der Bibliotheksfront zu. Auf ihren Wink hin erschien die Darstellung einer sonnenbeschienenen Ebene, auf der bis über den virtuellen Horizont hinaus lange Grashalme im Wind wogten. Das Bild strahlte transzendentale Ruhe aus. Die beiden Kartanin schwiegen und gaben sich dem ungewohnten Anblick hin.
    Ejdu Melia bemühte sich, den beiden Felidenfrauen in ihre Versunkenheit zu folgen. Es misslang ihr. Die Transgenese war längst noch nicht so weit fortgeschritten, dass sie die Empfindungen der Kartanin teilen konnte. Also verhielt sie sich so ruhig wie möglich und wartete darauf, dass die beiden Frauen wieder aus ihrer Starre erwachten.
    Irgendetwas stimmte nicht in diesem Raum. Ejdu Melia roch und fühlte es. Sowohl ihre sepulchthidischen Instinkte wie auch jene der Gestaltwandlerin sprachen an. Irgendwo, ganz in der Nähe, war etwas. Etwas Gefährliches, Bedrohliches. Ejdu Melia fühlte sich beobachtet, und sie glaubte auch zu wissen, aus welcher Richtung. Aber da war nichts. Ein voluminöser Spiegel reflektierte Teile der Bibliothek, ließ die Bücherborde

Weitere Kostenlose Bücher