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2489 - Schach dem Chaos

2489 - Schach dem Chaos

Titel: 2489 - Schach dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Melia befand sich also an ihrer Seite. Der Teint der Gestaltwandlerin wirkte, soweit erkennbar, ungesund. Breite Teile ihrer Haut hingen in Fetzen herab.
    Dao-Lin-H'ay wirkte verärgert, als sie weitersprach. »Ejdu Melia möchte wissen, ob du dir der Risiken bewusst bist. Mehr als zehntausend Schiffe hinterließen ihre Spuren, meint sie, und die Spione TRAITORS wären allgegenwärtig.«
    »Ich vertraue dir und den Kommandierenden der Ultima-Flotte«, sagte Rho-dan. »Richte das Ejdu Melia aus.« Er konnte seine Verwunderung kaum verbergen. Warum mischte sich die Friedensfahrerin in das Gespräch ein? Die höchsten Ansprüche an Sicherheit und Vorsorge waren angesichts ihrer Gegner selbstverständlich.
    Die Übertragung brach plötzlich ab, der Roboter schüttelte sich durch, als hätte er einen Stromschlag erlitten. »Ich befürchte, ich muss mich nachjustieren lassen. Wenn du mich entschuldigst?«
    Rhodan hängte den Hörer in die Gabel und sah nachdenklich zu, wie der Roboter torkelnd davonflatterte.
    Irgendetwas stimmte nicht. Ejdu Melia hatte ihm etwas mitteilen wollen.
    Aber was?
    *
     
    »Was hältst du von Ejdu Melia?«, fragte er Kantiran.
    »Sie ist ehrlich, direkt, zuverlässig. Eine jener Friedensfahrer, die meiner Meinung nach die Ideale unserer ... Gesellschaft am besten repräsentieren.«
    »Du vertraust ihr?«
    »Hundertprozentig. Ich kenne sie. Eingehend.« Er warf Cosmuel Kain, die ihn wie fast immer begleitete, einen verlegenen Blick zu.
    »Ich hatte das Gefühl, dass Ejdu mich vor etwas warnen wollte.«
    »Lass mich bitte die Aufzeichnung ansehen.«
    Rhodan spielte das kurze Gespräch ein. Die miserable Qualität ärgerte ihn einmal mehr und auch die Tatsache, dass er aus dem Gesicht Ejdu Melias keine Emotionen ablesen konnte.
    »Du hast recht«, sagte Kantiran, nachdem er die Aufnahmen zweimal hintereinander angesehen hatte. »Da stimmt etwas nicht. Ejdu Melia ist in Verhandlungen stets vorsichtig, zuvorkommend und höflich. Sie würde sich niemals in ein derart schwieriges Gespräch einmischen. Weißt du mittlerweile mehr über die Kommandierende der Ultima-Flotte?«
    »Ich habe ein paar Daten übermittelt bekommen. Die Kartanin heißt Log-Aer-M'in. Sie ist eine Strategin alter Schule. Stolz, selbstbewusst, mitunter schwierig zu behandeln, aber die beste Partnerin, die du dir nur vorstellen kannst, wenn es um Bündnistreue geht.«
    »Okay.« Kantiran ging in der Besprechungskabine auf und ab. Genau so, wie auch er selbst es tat, wenn er nachdachte.
    »Das hört sich nicht so an, als wollte Ejdu Melia auf Log-Aer-M'in als Verräterin hinweisen. Sie vermutet wohl ganz allgemein, dass von den Schiffen der Ultimaten Flotte eine Gefahr ausgeht, kann diesen Verdacht aber nicht ansprechen. Womöglich weiß sie etwas, das Dao-Lin-H'ay entgangen ist.«
    »Mag sein.«
    »Wir müssen auf Schwierigkeiten vorbereitet sein, sobald die Kartanin auftauchen. Ich schlage vor, dass wir uns zurückziehen und abwarten.«
    »Nein. Das halte ich nicht für ratsam.«
    »Was hast du dann vor?«
    »Gar nichts.« Rhodan zuckte die Achseln. »Ich vermute, dass wir überinterpretieren. Wir bleiben im Ortungsschatten von Rendezvous-Beta und lassen die Dinge an uns herankommen.«
    »Aber ... «
    »Zerbrich dir nicht meinen Kopf. Am besten vergisst du dieses Gespräch und wechselst zurück zur THEREME. Wenn ich dich brauche, rufe ich dich wieder.«
    Kantiran wurde bleich. Er stand da, mit zu Fäusten geballten Händen. »Du machst es mir nicht leicht, dein Sohn zu sein«, sagte er, mühsam beherrscht.
    »Ich weiß.« Rhodan seufzte. »Aber als dein Vater hat man es auch nicht immer leicht, weißt du?«
    Kantiran lachte.
     
    16.
    Der String-Legat
    Er fühlte die Gefahr, die von diesem sich windenden Geschöpf ausging. Es war klein und vielleicht unbedeutend, doch man sollte die Kräfte der Ordnung niemals unterschätzen, wie KOLTOROC predigte.
    Die beiden Kartanin unterlagen der spiegelbildlichen Blendung ihrer Körper. Der String-Legat steigerte in ihnen latent vorhandene Untugenden.
    Stolz und Ehrgefühl drängten aus dem Gesamtbild ihres emotionellen Spiegelbildes hervor.
    Er förderte und formte dieses Rohmaterial, liebkoste und reizte es, bis es alles andere übertünchte. Er wartete, bis seine Gelegenheit kam - und drückte dann die richtigen Knöpfe. Ein paar Worte des Wurmgeschöpfes reichten vollends. Schon konnte der String-Legat einhaken und die Wut der Kartanin auf es projizieren.
    Die gespiegelten und verstärkten

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