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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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»Woran denkst du?«
    Matt nahm ihre Hand, hob sie an die Lippen. »Ich denke…« – er küsste sie erneut – »ich denke, du bist das Beste, was mir je im Leben widerfahren ist!«
    »Aaaah! Ist wie Rulfan! Sagt auch immer, du Beste was gekommen in mein Leben!«, rief Lay.
    Matt sah aus den Augenwinkeln zu ihr hin. »Schönen Dank auch«, knurrte er und deutete mit dem Daumen nach hinten. »Willst du dich nicht lieber um Chira kümmern?«
    Ein Schatten fiel über den Gleiter. Matt dachte im ersten Moment, es wäre ein Vogel. Doch der Schatten blieb nicht nur, er wurde größer!
    »Was zum…«
    Etwas schrammte auf beiden Seiten an der Außenhaut entlang. Ein Ruck ging durch die Maschine. Lays Aufschrei war noch nicht verhallt, da wurde der Gleiter hinten hochgerissen und aus der Flugbahn katapultiert. Das Cockpit kippte vornüber, Matt und Aruula fielen gegen die Sicherheitsgurte, Lay kam wie ein dunkles Geschoss zwischen den Sitzen durch. Es war reines Glück, dass sie die Scheibe verfehlte und »nur« auf die Armaturen stürzte. Geistesgegenwärtig packte Aruula zu, hielt die kleine Frau fest.
    Matt versuchte durchzustarten, den Gleiter irgendwie zu befreien. Doch es ging nicht, und nach einem Blick durch die Seitenscheibe wusste er auch, warum: Im Schatten schwarzer Schwingen wanden sich riesige Tentakel um die Maschine.
    Der Todesrochen!
    Thgáan!
    »Verdammt!« Matt ließ den nutzlosen Steuerkranz los, schaltete die Magnetfeldgeneratoren auf Leerlauf und half seiner Gefährtin, Lay hinter den Sitzen in vorläufige Sicherheit zu schieben. Aus dem Frachtraum klang Chiras Bellen. »Ruhig! Ganz ruhig, Lay! Es wird alles gut!«
    Er tauschte einen Blick mit Aruula. Sie schwieg, beherrschte sich um Lays willen. Doch in ihren Augen stand die ängstliche Frage: Werden wir sterben, Maddrax?
    Matt schüttelte kaum merklich den Kopf. »Der Rochen hält uns gepackt und schleppt uns davon, aber abstürzen können wir nicht. Das Magnetfeld, auf dem der Gleiter liegt, wird uns auffangen, auch wenn er uns plötzlich loslassen sollte.« Seine weiteren Gedanken sprach er nicht laut aus: Es sei denn, er schleudert uns gegen die nächstbeste Felswand und drückt uns unter Wasser. Er wollte der schwangeren Frau weitere Ängste ersparen. Es reichte schon, dass sie dem Knarren und Ächzen der Gleiterwände lauschen musste, während das Riesenvieh seine Beute davon trug.
    Stille breitete sich im Cockpit aus, nur vom leisen Summen des ohne Last laufenden Antriebs gestört, und vom Winseln Chiras. Und dem gleichmäßigen Wumm, Wumm kraftvoll schlagender Rochenflügel. Selbst Lay sagte keinen Ton, hielt nur ihre Hand an die Stirn gepresst, auf der eine Beule anschwoll. Aruula öffnete die Tür zum Frachtraum und ließ die Lupa herein. Sie war unverletzt und drückte sich an Lay. Die streichelte ihr raues Fell und beruhigte sich zunehmend.
    Zur Untätigkeit verdammt, kauerten die Gefährten im Cockpit, warteten auf den Moment, da das schreckliche Wesen seine Umklammerung aufgeben würde.
    Matt zog es den Magen zusammen. Thgáan flog inzwischen sehr tief; die Wasseroberfläche lag nur noch wenige Meter unter ihnen. Ließ er jetzt los, würde sich der Bug ins Wasser bohren und sich die Maschine unweigerlich überschlagen.
    Wenn wir sterben, ist es meine Schuld, haderte Matt mit sich selbst. Er hatte einen Fehler gemacht, das erkannte er jetzt: Er hatte nicht mit dem Todesrochen gerechnet. Dabei wusste er doch, dass Daa’tan und Grao auf Thgáan geflohen waren!
    So viel zu meinen taktischen Fähigkeiten, dachte er grimmig. Vermutlich war das Biest schon seit Sonnenaufgang genau über uns und hat unseren Flug beobachtet. Gott, wie konnte ich so dumm sein?
    Doch wollte der Rochen ihnen überhaupt ans Leben? Wenn er sie töten wollte, hätte er längst die Gelegenheit dazu gehabt. Stattdessen setzte er ruhig und gleichmäßig seinen Flug fort, änderte weder Höhe noch Geschwindigkeit.
    Natürlich! Daa’tan würde niemals zulassen, dass ein anderer seine Eltern tötete – wenn nötig, würde er das selbst erledigen wollen.
    »Er fliegt auf dem Kurs, den wir auch nehmen wollten!«, erkannte Matt. Er wandte sich an Aruula, zeigte nach draußen. »Ich glaube, der Todesrochen will uns gar nichts tun – er trägt uns zu Daa’tans Insel!«
    ***
    Vielleicht lag es an der unnatürlichen Stille im Cockpit, vielleicht waren auch die Nerven der Gefährten überreizt. So oder so: Als die Insel in Sicht kam, erschauerten ihre Besucher unter dem Hauch

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