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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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ihres Gefährten und atmete scharf ein.
    Der Gleiter war unter einem Gewirr aus Dornenranken verschwunden! Sie hatten sich in der kurzen Zeit, in der Matt und Aruula auf Lay konzentriert waren, aus den Sprösslingen entwickelt, die sich in das Erdreich auf dem Grat krallten und deren Wurzeln vermutlich in winzigste Felsrisse hinein wuchsen.
    Die Maschine war schon jetzt fixiert, würde nicht mehr starten können. Aber noch immer wuchsen Triebe in die Höhe, tasteten blind über das Metall, woben weiter an ihrem dornenbewehrten Netz.
    »Verdammt!«, brüllte Matt und kickte einen Stein weg, dass es nur so staubte und Chira erschreckt zur Seite sprang. Dammt, dammt sang ein leises Echo über der Schlucht. Irgendwo kreischten erschrockene Vögel.
    Er wusste aus eigener schmerzhafter Erfahrung, dass es keinen Sinn hatte, die Ranken zu durchschlagen. Daa’tan würde immer neue wachsen lassen. Sie waren seine Gefangenen auf der Felsnadel.
    Später wanderten sie am Rand des Plateaus entlang und blickten hier und da über die Kante. Das Bild war immer gleich: keine Vorsprünge, keine Bruchstellen. Nur meterlange Gesteinsblöcke, glatt und teilweise überhängend. Unmöglich, von der frei stehenden Felsnadel herunter zu klettern.
    »Wir sitzen fest!«, wetterte Matt. »Das hat sich dein Sohn ja schön ausgedacht!«
    » Mein Sohn?« Die Augen der Barbarin wurden groß. »Daa’tan ist unser Kind!«
    Matt kam heran, küsste Aruula auf die Wange. »Tut mir leid. Es war nicht so gemeint. Ich bin nur wütend, und ich weiß nicht, über wen ich mich mehr ärgere – über Daa’tan oder mich selbst! Ich meine: Wir sind den weiten Weg von Meeraka gekommen, um mit ihm zu reden, und was macht er?« Matt wies auf das unerreichbare Umland. »Er lässt uns hier oben verrotten!«
    »Glaube ich nicht.« Ein Funkeln bei der mörderischen Strauchpflanze hatte Aruulas Blicke angezogen. Sie trat vorsichtig näher, hockte sich hin. »Sieh dir das an, Maddrax!«
    Weiße Kiesel lagen dort am Boden, zu einem Gesicht ohne Lächeln gefügt. Auf der Stirn, zwischen den Augen, lag ein grüner Kristallsplitter. Das Glitzern an seinen Ecken und Kanten erlosch, als Aruula ihn aufhob. Nachdenklich betrachtete sie ihren Fund.
    »Der Todesrochen hatte so ein Ding auf der Stirn«, sagte sie.
    Matt nickte. »Ja. Die Daa’muren kommunizierten darüber mit den Viechern.« Er stutzte. Sah Aruula an. Begriff.
    Er brauchte es nicht auszusprechen, die Barbarin verstand ihn auch so. Zögernd hob sie den Kristall an ihre Stirn – und fuhr zurück, als sie Daa’tans Stimme erlauschte.
    (Na endlich! Ich fürchtete schon, ihr würdet es nie kapieren!)
    »Daa’tan!«, sagte Aruula atemlos, nickte Matt zu, wiederholte im Geiste: (Daa’tan!)
    (Ich bin es! Geht es dir gut, Mutter?)
    (Wie sollte es? Du hast Lay getötet! Für nichts und wieder nichts!)
    (Was musste sie auch herkommen? Ich hatte sie nicht eingeladen.)
    (Sie war schwanger, Daa’tan!)
    (Das ist nicht meine Schuld!)
    »Was sagt er?«, drängte Matt. Er breitete die Arme aus.
    (Ah, mein lieber Vater wird ungeduldig! Grüß ihn von mir!)
    Aruula ließ den Kristall sinken. »Er sagt, ich soll dich grüßen.« Flüchtig sah sie sich um und raunte: »Er muss hier irgendwo sein! Daa’tan hat auf deine Bewegung reagiert, also kann er uns sehen.«
    Matt beugte sich vor. »Frag ihn nach Rulfan!«
    »Mach ich.« Aruula nahm die telepathische Verbindung wieder auf.
    (Na, was hat dir Mefjuu’drex zugeflüstert?), tönte es der Barbarin frech entgegen. (Welchen genialen Plan hat er diesmal, um seinen ungeliebten Sohn auszutricksen?)
    (Er will dich nicht austricksen! Wir wollen mit dir reden), antwortete Aruula streng. (Und wenn du deinen Vater noch mal beleidigst, werfe ich den Kristall in die Schlucht!)
    (Dann werdet ihr da unten auf dem Felsen verdorren!)
    (Stimmt.) »Er ist oben auf dem Vulkan!«, meldete Aruula schnell. (Aber willst du das? Hast du uns auf deine Insel gelockt, um uns sterben zu sehen?)
    Einen Moment lang hörte die Barbarin nichts anderes als ihr heftig pochendes Herz. Dann meldete sich Daa’tan wieder.
    (Was ich will, Mutter, ist, dass du mir zuhörst! Ich erkläre dir jetzt, wie ihr von dem Felsen da runterkommt. Es ist ein bisschen schwierig, aber sei unbesorgt: Dir wird nichts geschehen.)
    (Und Maddrax?)
    (Ihm auch nicht), sagte Daa’tan widerwillig.
    Aruula hakte nach: (Versprichst du es mir?)
    (Ja-ja!)
    (Gut. Ich hoffe, du lügst mich nicht an, Daa’tan! Nur deinetwegen sind wir

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