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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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einwickelt.«
    Pilatre wirkte betreten. Er schien nicht recht zu wissen, wie er der unterschwelligen Aggression seiner Freunde begegnen sollte. Schweigen fiel über die merkwürdige Sitzgruppe am Lagerfeuer, einzig durchbrochen vom Knistern und Knacken brennenden Holzes. Ein Scheit barst mit lautem Krachen. Funken stoben. Der Kaiser sah ihnen zu, wie sie in die Nacht aufstiegen und erloschen. Unvermittelt sagte er: »Wir nehmen Lay morgen mit nach Orleans. Sie ist dehydriert und benötigt medizinische Versorgung, die hier nicht zur Verfügung steht.«
    Matt war bass erstaunt. »Lay will nach Orleans?«
    Pilatre lächelte. »Nein, sie will ein weiteres Mal mit euch fliegen und Rulfan suchen. Was Dr. Fleur Charge sagt, scheint sie nicht zu interessieren, deshalb wäre es gut, ihr würdet noch einmal mit ihr reden. In ihrem Zustand sollte die junge Frau etwas Ruhe finden, statt sich weiteren Strapazen auszusetzen.«
    »Ich teile diese Meinung«, sagte Matthew sofort. »Es wäre mir, ehrlich gesagt, auch lieber, wenn Lay uns nicht noch mal begleitet.«
    »Wie lautet die Nachricht, die sie euch überbringen sollte?«, kam de Rozier auf seine ursprüngliche Frage zurück.
    Die Barbarin übernahm es, zu antworten: »Dass er auf einer Insel im Victoriasee auf uns wartet.«
    »Par bleu!«, rief Pilatre aus. »Da gibt es Hunderte von Inseln! Erwartet er, dass ihr sie alle anfliegt? Das kann Wochen dauern, wenn nicht Monate!«
    Matt schüttelte den Kopf. »Es muss sich um eine besondere Insel handeln. Er hat Lay eine kryptische Beschreibung gegeben: Ihr höchster Berg würde eine Krone tragen, ›ihm zu Ehren‹, wie er sagte.«
    Pilatre runzelte die Stirn. »Eine Krone aus Stein…«, sagte er nachdenklich. Sein Blick wurde abwesend. »Die Victoria-Inseln stehen auf einem Granitsockel«, murmelte er und rieb sich grübelnd das Kinn. » Wenn da etwas aus dem sandigen Boden ragt, dann als nackte Rundfelsen. Um wie eine Krone auszusehen, müsste der Fels einen deutlich ausgeprägten Zackenrand haben. Aber so zerfällt Granit nicht, also gibt es auch keine Insel, die…« Seine Hand stockte. Er hob den Kopf und rief: »Es sei denn, sie besteht gar nicht aus Granit! Mais oui, das ist es!«
    Matt war plötzlich wieder hellwach, und auch Aruula beugte sich erwartungsvoll vor.
    »Ich weiß, welche Insel Daa’tan meint!«, sagte Pilatre aufgeregt. »Zu Beginn des neuen Zeitalters – also beim Einschlag des Kometen vor über fünfhundert Jahren – gab es auch hier etliche Vulkanausbrüche, einen davon im See. Er muss gewaltig gewesen sein! Die Wucht der Eruptionen hat Massen des Erdinneren hoch gedrückt. Als die Lavaströme erkalteten, entstand daraus eine Insel: Kisiwaaku.«
    Kisiwaaku – das Wort stammte, wie de Rozier erklärte, aus der Sprache der Suaheli und bedeutete »Insel der Könige«. Es gab auf ihr einen alles überragenden, aber längst erkalteten Vulkankegel, dessen gezackte Spitze einer Krone glich. Die Namensgebung jedoch hatte einen anderen Grund.
    »Das alles geschah natürlich lange bevor ich nach Afra kam«, erzählte der Kaiser. »Ich kenne Kisiwaaku nur aus den Legenden meines Volkes und war auch noch nie dort. Man hat mir wiederholt davon abgeraten.«
    »Warum? Was ist mit der Insel?«, fragte Matt, und Pilatre sagte es ihm:
    »Kisiwaaku gehört den Toten. Wenn sich Daa’tan dort aufhält, ist er in großer Gefahr!«
    ***
    Es war noch dunkel, als Aruula am nächsten Morgen den Gleiter verließ. Sie wollte das Lagerfeuer neu entfachen und im Hüttendorf etwas zum Frühstück organisieren. Die Barbarin hatte darauf geachtet, ihren Gefährten nicht zu wecken, denn sie brauchte ein wenig Zeit für sich selbst. Um nachzudenken. Und zu Wudan zu sprechen. Und um die Angst zu überwinden, die in ihrem Inneren rumorte.
    Heute war er da, der Tag der großen Aussprache, an dem die Karten auf den Tisch kamen – Showdown, wie Maddrax es nannte. Aruula hatte diesen Tag so herbeigesehnt – aber sie wusste selbst, dass die Chancen für ein friedliches, klärendes Gespräch zwischen Maddrax und Daa’tan schlecht standen. So sehr sie sich auch über Maddrax’ gestrige Bemerkung geärgert hatte, musste sie ihm doch beipflichten. Ich kann schon froh sein, wenn sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen, dachte sie wehmütig.
    Doch das war nicht ihre einzige Sorge. Während Aruula verdorrtes Gras und Holz für die ausgebrannte Feuerstelle zusammenklaubte, ging ihr das nächtliche Gespräch mit dem Kaiser durch den

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