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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Landestützen nicht ausgefahren waren.
    Matt hangelte sich zur Luke, ließ sie aufgleiten und sprang ins Freie. Thgáan hatte sich schon gute dreißig Meter von der Felsnadel entfernt – zu weit für einen gezielten Schuss. Trotzdem legte Matt mit dem Driller an, hielt höher und zog durch.
    Und was er selbst nicht gehofft hatte, geschah: Das kleine Explosivgeschoss erreichte den Todesrochen und traf eine seiner Schwingen. Eine Feuerblume blitzte auf, und der geflügelte Daa’murendiener krümmte sich im Flug. Steil ging es hinab!
    »Yeah!«, brüllte Matt und zeigte dem Rochen die geballte Faust. »Kratz die Kurve, du verdammtes Mistvieh!«
    Doch den Gefallen tat ihm Thgáan nicht. Er fing sich wieder, flatterte etwas schwerfällig, zog aber im Aufwind davon. Schwer atmend sah Matt ihm hinterher. Zäher Bursche!
    Inzwischen waren auch Lay und Aruula, gefolgt von Chira, aus der Maschine geklettert. Der Gleiter lag quer auf dem Felsengrat, ragte mit der verkratzten Nase knapp über den Rand. Krumige Erde, die der Wind hier abgeladen hatte, bedeckte weite Teile des Plateaus. Struppige Gräser hatten sich darin festgekrallt. Auf der der Schlucht zugewandten Seite bewegte sich sogar ein großblättriges Gewächs im Wind.
    Matthew runzelte die Stirn. »Irre ich mich, oder wächst da eine Liane über den Abgrund?«
    Aruula beschattete ihre Augen. »Du irrst dich nicht.« Sie wandte sich Matt zu. »Das Ding führt genau in die Richtung, wo ich Rulfan gesehen habe. Falls er es war.«
    »Rulfan!« Lay war, noch benommen durch den Absturz, zu ihnen getreten, doch bei der Erwähnung von Rulfans Namen schreckte sie auf. »Müssen zu ihm!« Sie lief hinüber zu dem Gewächs.
    Matt sah sich den Gleiter an. Er schien ihm die einzige Möglichkeit zu sein, von dieser Felsnadel herunter zu kommen. Die Felswände waren viel zu glatt und steil, um an ihnen herunter zu klettern, und sich einer Liane in fünfzig Metern Höhe anzuvertrauen…
    »Lay, sei vorsichtig!«, hörte er Aruula rufen. Matt blickte zu den beiden Frauen hinüber. Lay hatte den Rand des Plateaus fast erreicht, Aruula folgte ihr langsamer. »Ich glaube nicht, dass man Rulfan von hier aus sehen kann!«
    Doch Lay schien ihre Worte widerlegen zu wollen; immer wieder deutete sie hinab und rief: »Rulfan! Ist Rulfan! Da, seht!« Nun beeilte sich auch Matt, der kleinen zierlichen Frau aus Taraganda zu folgen.
    Aruula hatte Lay fast erreicht, als sie eine Veränderung wahrnahm. Zuerst konnte sie gar nicht sagen, was sie plötzlich störte, aber dann sah sie es: Die Blätter der Pflanze an der Bruchkante wiegten sich noch immer im Wind – obwohl im Augenblick gar kein Wind wehte!
    Ein eiskaltes Rieseln rann über Aruulas Rücken. Eine böse Vorahnung ließ sie ihre Schritte beschleunigen. Sogar Chira schien zu spüren, dass etwas Unheilvolles geschah. Ihr Nackenfell war gesträubt und sie knurrte – in Lays Richtung!
    Plötzlich wirbelte die Frau aus Taraganda herum. Blankes Entsetzen war in ihrem Gesicht. Und einen Atemzug später sah Aruula auch den Grund dafür: Eine Ranke des Gestrüpps hatte sich um Lays Fesseln gelegt!
    »Lay, komm da weg! Schnell!« Aruula winkte mit beiden Händen. Aber es war zu spät.
    Die Ranke schlang sich weiter um Lays Beine, peitschte dann vom Felsen weg – und riss Lay die Beine unter dem Körper weg! Die junge Frau fiel hart auf den Rücken, versuchte ihre Fingernägel in den Untergrund zu bohren, aber gegen die Kraft der Killerpflanze hatte sie keine Chance.
    »Lay!«, brüllte jetzt auch Matt. Doch weder er, noch Aruula erreichten sie noch, um das Furchtbare zu verhindern.
    Das Gewächs zerrte Lay über den Rand hinweg in die Tiefe. Mit einem schrillen Schrei stürzte sie in den Tod.
    ***
    »Es ist meine Schuld!«, weinte Aruula. Matt war zu ihr getreten, hielt sie schweigend in den Armen. »Wenn ich dich nicht überredet hätte, sie mitzunehmen, wäre Lay noch am Leben!« Aufschluchzend barg sie ihr Gesicht an seiner Schulter. »Der Kaiser hatte uns gewarnt: Kisiwaaku gehört den Toten, und wer ihre Ruhe stört…«
    »Das hatte nichts mit den Toten zu tun!«, fiel ihr Matt ins Wort. »Es war Daa’tans Werk! Er und seine verfluchten Pflanzen zerstören alles, was gut und wertvoll ist. Das sage ich dir, Aruula: Wenn er Rulfan was angetan hat… o mein Gott!«
    Während er sprach, hatte sich Matt von der Felskante abgewandt. Jetzt löste er seine Umarmung, starrte ungläubig auf den Gleiter. Aruula drehte den Kopf, folgte dem Blick

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