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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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das unnatürliche Leben in ihren Pflanzensträngen spürte, beschlich ihn ein mulmiges Gefühl. Er sah zu Aruula hinüber: Sie war fort.
    Keine Zeugen, dachte er. Wenn Daa’tan mich töten und es als Unfall tarnen will, ist das der richtige Moment!
    Matt zögerte. Doch es half nichts. Ihm blieb keine Wahl, und so schwang er sich mutig über den Felsenrand.
    Sie betastete ihn! Widerwillen kochte in Matt hoch, als er beim Klettern spürte, wie die Liane ihn mit ihren Seitentrieben begrapschte. So empfand er es: als Begrapschen! Es ging kein Luftzug, deshalb konnte dieses Streichen und Sich-winden über seine Kleidung nicht natürlichen Ursprungs sein.
    Suchte Daa’tans verspukter Pflanzendiener etwas? Aber was?
    So hoch und ungesichert über dem Boden, auf Gedeih und Verderb dieser Ranke ausgeliefert, hatte Matthew Drax anderes zu tun, als sich in Spekulationen zu ergehen.
    Inzwischen war es Mittag, und die Sonne stach gnadenlos vom Himmel. Angst begleitete Matt auf dem Weg in die Tiefe. Angst, dass die Liane auf einen lautlosen Befehl hin zerriss und ihn fallen ließ. Doch nichts geschah. Matt sprang das letzte Stück herunter, landete sicher auf den Füßen. Die Liane pendelte vorbei, und er schlug sie beiseite.
    »Verdammter Grünling«, stieß er erleichtert aus. Er trat einen Schritt zurück, wischte die Hände an der Hose ab – und stockte.
    »Was…?« Einen Moment lang starrte Matt ungläubig auf das leere Waffenholster an seinem Gürtel. Dann hob er den Blick, ahnungsvoll, und da hing sein Driller – außer Reichweite, lässig umschlungen von einer Ranke!
    Das war es also, wonach die Liane getastet hatte! Matt kam es vor, als würde sie ihm höhnisch mit ihrer Beute zuwinken: Hol ihn dir, wenn du kannst!
    Ohne Zögern packte er zu, wollte noch einmal hinaufklettern. Doch kaum hatte er den Boden verlassen, da knackte es in der Liane. Ein meterlanges Stück brach ab, verwickelte sich im Fallen, prasselte auf Matt nieder. Wütend riss er es herunter und schleuderte es fort.
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, fluchte der Mann aus der Vergangenheit. Keine Waffe, keine Gefährtin und keine Ahnung, was ihn im Vulkankegel erwartete – nein, so hatte sich Matt das Treffen mit Daa’tan nicht vorgestellt! Sein missratener Sohn hatte ihn Schachmatt gesetzt. »Mit einer Pflanze und einem fliegenden Riesenrochen!« Matt schüttelte den Kopf. »Unglaublich!« Wider Willen musste er grinsen. Wenn das seine ehemaligen Kameraden von der US Air Force wüssten…
    Während er seinen Gedanken nachhing, hatte sich Matt in Bewegung gesetzt. Er schritt auf den Tropenwald zu, der die Hänge des Vulkans bewuchs. Es würde ein ziemlich anstrengender Marsch werden, diese Klettertour bis hinauf zur Spitze, aber wenigstens war Matt unter den Bäumen vor der sengenden Sonne geschützt.
    Er dachte an Aruula und an Rulfan, und die kurzlebige Leichtigkeit in seinem Inneren verflog. Hatte Matt eben noch seine Sorgen mit der Illusion überdecken können, alles hier wäre nur das seltsame Spiel eines noch seltsameren Jungen, holte ihn nun die Realität wieder ein: Daa’tan spielte nicht. Was immer auf Kisiwaaku geschah, wurde von einem kalten Herz geplant – und war letztlich darauf ausgerichtet, sein Leben zu beenden.
    Wie soll ich mich verteidigen ohne Waffe?, grübelte Matt. Er sah sich um, als hoffte er, im hohen Gras etwas Brauchbares finden zu können. Aber natürlich wurde er nicht fündig.
    Matthew Drax nahm nicht den direkten Weg zum Krater hoch. Wenn er Daa’tan richtig einschätzte, würde er diesen mit Fallen gespickt haben, die sein Ableben allesamt wie einen tragischen Unfall aussehen ließen. Nein, er wandte sich erst nach links und lief einige Dutzend Meter an der Baumgrenze entlang. Erst dann wandte er sich dem Gipfel zu.
    Nach etwa fünfzig Schritten durch dichten Tropenwald gelangte er an die Felswand des Vulkans und begann zu klettern. Aber schon nach wenigen Höhenmetern verfing sich Matts Blick an einer seltsamen Formation. Er runzelte die Stirn, sah noch einmal hin.
    Jemand hatte ein riesiges Gesicht aus den Felsen geschlagen! Der Mund war bis zum Boden geöffnet und tief schwarz. Ist das eine Höhle? Matts Neugier war geweckt, und da der Weg zur Vulkanspitze ohnehin längere Zeit in Anspruch nehmen würde, kam es auf ein paar Minuten mehr oder weniger nicht an. Kurz entschlossen watete er durch das Gras auf die düstere Erscheinung zu.
    Es war unangenehm, den Kopf in diesen Mund zu stecken. Ich bin ja wirklich

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