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249 - Showdown

249 - Showdown

Titel: 249 - Showdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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seinen Hals ihn bei der kleinsten Berührung ihrer Innenseite erdrosseln würde. Wenigstens regnete es von Zeit zu Zeit auf dieser subtropischen Insel.
    Gestern Abend hatte Grao nach ihm gesehen. »Halte noch ein Weilchen durch«, hatte er gefordert. »Mefjuu’drex und das Barbarenweib treffen sicher bald ein. Zu schade, dass du ihnen nicht beistehen kannst, wenn Daa’tans Fallen zuschnappen. Du wirst genauso hilflos sein, wie ich es war, als der Wachstumsschub Daa’tan im Kerker heimsuchte und ich mit ansehen musste, wie man ihn in keimfreiem Sand begrub statt in Erde, was ihn übermäßig altern ließ.«
    Rulfans Reaktion war ein spöttisches »Oh, gut! Dann sind wir ihn ja bald los!« gewesen, und es erstaunte ihn noch immer, wie emotional der sonst so spröde Echsenmann darauf reagiert hatte.
    Grao hatte sich weit vorgebeugt, bis seine Echsenfratze nur noch Zentimeter von Rulfans Gesicht entfernt war. »Ihr werdet Daa’tan niemals los«, hatte er gefaucht. »Du weißt: Wir Daa’muren haben die Fähigkeit, in neue Wirtskörper zu wechseln. Daa’tan trägt daa’murische Gene in sich. Ich werde ihn lehren, seinen Geist vom Körper zu trennen und in einen anderen zu schlüpfen. Dann wird er unsterblich sein!«
    Der Albino wusste nicht, ob Grao bluffte oder die Wahrheit sagte. Es spielte auch keine Rolle. Hier und jetzt zählte nur eins: das Leben von Matt und Aruula! Rulfan lächelte grimmig bei dem Gedanken, dass es ausgerechnet Daa’tan gewesen war, der ihm gezeigt hatte, wie er sich befreien konnte. Alles, was er dazu brauchte, war eine scharfe Schneide.
    Irgendwann hatte die Zeit Risse in das Grabmal gesprengt. Einer davon überlief das Rückenteil des Throns und endete direkt hinter Rulfan. Ein paar Steinfragmente waren herausgefallen und zerbröselt, andere hingen noch wie altersschwache Zähne an ihrem Platz. Die meisten waren zu klein und deshalb unbrauchbar. Einer aber passte.
    Unendlich behutsam hatte Rulfan ihn aus dem Thron gelöst und in seiner Hand auf dem Rücken verborgen. Kaum war Grao wieder fort, hatte er damit begonnen, den Stein an der Vorderkante des Throns zu schleifen. Er musste dabei sehr vorsichtig sein, nicht nur wegen der teuflischen Schlinge. Rulfan durfte keine Spuren hinterlassen, wenn er sein Vorhaben nicht gefährden wollte. So hob er bedächtig ein Bein an und stellte den Fuß auf die Thronkante. Wo sein Oberschenkel den Sitz verdeckt hatte, war die Schleifstelle.
    Jetzt prüfte er zum hundertsten Mal mit dem Daumen die Schärfe. Sie war bereits brauchbar, aber Rulfan wollte verständlicherweise kein Risiko eingehen – immerhin ging es um sein Leben und er hatte nur einen Versuch. Wenigstens würde er nicht den Fehler begehen, nach der Schlinge zu greifen: Wenn sie sich schneller zuzog als er schneiden konnte, war sein Schicksal besiegelt!
    Daa’tan hatte ihm mit seinem Pflanzenwissen unabsichtlich gezeigt, wie man es richtig machte: Als er die restlichen Schlingen mit dem Schwert entfernte, durchtrennte er sie unterhalb des Bereichs, in dem die ersten Dornen wuchsen. Die Schlingen hatten sich nicht zusammengezogen. Rulfan hatte es dankbar zur Kenntnis genommen.
    »Danke für den Tipp – Mistkerl«, knurrte er und spannte die Muskeln an, um sich noch einmal vorsichtig in Position zu bringen. Damit der Stein den letzten, überlebenswichtigen Schliff bekam.
    Schon setzte Rulfan einen Fuß auf den Thron, als plötzlich sein Blick hoch flog. Da waren gleichmäßige, stampfende Geräusche im Dickicht! Jemand rannte durch den Tropenwald und gab sich keine Mühe, ungehört zu bleiben. Rulfan durchfuhr ein heißer Schreck: Das konnte nur Grao’sil’aana sein!
    Entsetzt blickte der Albino an sich herunter. Wenn Grao ihn so sah, in dieser verräterischen Positur, mit dem Stein in der Hand, war alles verloren!
    »Wudan!«, flüsterte Rulfan. Was sollte er tun? Eine Ausrede finden für seine seltsame Körperhaltung? Das mühsam geschliffene Messer fallenlassen? Sich selbst retten, wenigstens vorläufig, und dafür die Gefährten aufgeben?
    »Niemals!«, stieß er hervor – und entschloss sich zu einer Verzweiflungstat.
    ***
    Matt litt Höllenqualen, seit Aruula über den Rand der Felsnadel geklettert war. »Mach dir keine Sorgen«, hatte seine Gefährtin gesagt. »Daa’tan liebt mich, das weißt du doch. Er hat nicht vor, mich zu töten!«
    »Wie beruhigend«, stöhnte Matt. Er ließ Aruula nicht aus den Augen. Ihr Leben hing wortwörtlich an einem grünen Faden, der immer dünner

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