Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
bricht zusammen«, sagte Kamuko, »exakt - jetzt!«
    Kantiran beobachtete die Realbildwiedergabe des Hologramms. Der mahlende Strom aus Schwärze erstarrte unvermittelt, blähte sich einen kaum wahrnehmbaren Augenblick lang auf vielfache Größe auf und stürzte dann seinem Mittelpunkt entgegen, als würde er sich selbst auffressen.
    Einen bizarren Moment lang blitzte Licht, dann blieb nichts außer wabernden Wellen und Oasen aus Sternennebeln, die von einem plötzlichen Hypersturm zerrissen wurden.
    50 Meg Stärke. Keine nennenswerte Gefahr. Darauf war die Angriffsflotte vorbereitet.
    80 Meg.
    Kantiran verkrampfte sich.
    »Es wird eine Spitze von 115 Meg geben, danach sofort einen Absturz auf kaum noch messbare Werte«, kündigte Kamuko an. Ihre flachen Hände ruhten auf dem Brustpanzer der Rüstung, die Daumen unter die Seiten gehackt.
    Genauso kam es.
    Der Hypersturm verebbte.
    Dies war der Moment.
    »Feuer!«, ordnete Kamuko an.
    Und Tausende Geschütze spuckten vernichtende Energien, deren Gesamtheit eine kaum noch messbare Höhe ergab.
    Die Angriffsflotte gab Dauerfeuer.
    In dem Moment, ehe die ersten Salven in die Schirme jagten, orteten die Instrumente der THEREME II die Nadel des
    Chaos. Sie war tatsächlich da, an exakt dem Ort, den Kamuko genannt hatte. Nicht, dass Kantiran ernsthaft daran gezweifelt hatte, aber sie selbst zu sehen war doch etwas anderes. Unter den Schirmen flackerten auf dem Orterholo Explosionen - offenbar war an Bord der Nadel die Situation noch lange nicht unter Kontrolle, woher ihre grundlegenden Beschädigungen auch immer rühren mochten. Dann verschwand jede energetisch wahrnehmbare Signatur unter den Salven der Angriffsflotte.
    Die Orter konnten keine Ergebnisse mehr liefern. Zu stark waren die Gewalten, die GLOIN TRAITORS Schirmen entgegenbrandeten und von diesen geschluckt und abgeleitet wurden.
    »Es bleiben genau zwölf Minuten.« Generalin Kamuko legte den Kopf in den Nacken, der Blick ging zur Decke der Zentrale - und zweifellos durch sie hindurch in höherdimensionale Bereiche. »Im Hyperraum ändern sich bereits die Verhältnisse. Das Kräfteverhältnis der übrigen fünf Schwarzen Löcher pendelt sich neu ein. Knapp zwölf Minuten, und wir müssen aufbrechen. Ich erstelle einen Fluchtkurs.«
    Unterdessen jagten unablässig die Energien sämtlicher Bordwaffen in die Schirme der Nadel. Unfassbare Gewalten wurden freigesetzt, die genügten, ganze Planeten zu zertrümmern.
    Bislang ohne jeden Effekt.
    Zumindest, soweit Kantiran es beurteilen konnte.
    Abwarten, sagte er sich. Die Schirme werden überlastet. Es kann nicht mehr lange dauern. Uns bleibt mehr als genug Zeit. Jeder Schutzschirm muss förmlich zusammenbrechen, wenn das hier geschieht. Die Gewalten des Mahlstroms, Feuer aus Tausenden mächtiger Geschütze, außerdem ist GLOIN TRAITOR selbst beschädigt. Nichts und niemand kann das überstehen. Nicht einmal die Nadel des Chaos. Dies ist die Apokalypse, die alles in den Untergang reißen muss.
    Minuten vergingen.
    GLOIN TRAITORS Schirme blieben stabil.
    »Kein Effekt«, sagte Generalin Kamuko schließlich. Die Worte klangen wie die einer Toten. Sie saß in ihrem Sessel, als sei sie versteinert. »Es gibt nicht den geringsten Effekt.«
    Kantiran brachte kein Wort heraus.
    Die Nadel des Chaos wird fallen, glaubte er die Worte seines Vaters zu hören. Perry Rhodan hatte daran geglaubt. Kantiran selbst ebenso. Genau wie wahrscheinlich jeder einzelne Friedensfahrer und jedes Besatzungsmitglied der Angriffsflotte. GLOIN TRAITOR wird fallen.
    Sie hatten sich getäuscht.
    »Rückzug!«, befahl Kamuko. »Zielpunkt Rendezvous-Delta!«
    Die ersten OREON-Kapseln verschwanden, als die Gewalten der entfesselten kleinen Singularitäten die Oase der Ruhe hinwegspülten, die Kamuko als idealen Angriffspunkt errechnet hatte. Die anderen Schiffe nahmen ebenfalls Fahrt auf und zogen sich zurück.
    Die THEREME II brach als eine der
    letzten Einheiten auf.
    »Es ist misslungen«, sagte Kamuko. Das Gesicht war bleich, die Augen geschlossen.
     
    8.
    Ca-Her-L'ron: Blutrot
     
    Sie hielt die Augen geschlossen. Nun wussten es also alle. Dieser ganze Angriff war eine einzige Farce. Das Getue um diese großartige Generalin Kamuko mit ihrer Nachtlicht-Rüstung, von Perry Rhodan wie ein Zauberstab aus der Tasche gezogen, hatte sich als warme Luft erwiesen.
    Die gesamte Truppe hatte gefeuert, gefeuert und noch mal gefeuert. Und weiter? Was hatte es genutzt?
    Nichts!
    Ebenso wenig wie die

Weitere Kostenlose Bücher