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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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dafür, es mit einem minzigen Aroma zu versehen. Es erinnere ihn an seinen Heimatplaneten, den er als Friedensfahrer schon seit mehr als achtzig Jahren nicht mehr besucht hatte. So hatte er es Ca-Her-L'ron erklärt, als sie in die JOHSAB zugeteilt worden war. Er war ein sehr geschwätziger Kerl, der unablässig auf seinem dritten Bein wippte. Die Kartanin bedauerte nicht, dass er noch immer nicht von seiner Unterredung zurückgekehrt war.
    So lange gehörte die OREON-Kapsel ihr ebenso wie Nar-Yan-N'ik, die vor einigen Minuten beschlossen hatte, sich hinzulegen. Ca-Her-L'ron zog eine Dusche vor, weil sie jederzeit mit einem erneuten Marschbefehl rechnete. Wann kam man in diesen turbulenten Zeiten schon dazu, ausgiebig Körperpflege zu betreiben?
    Es war umständlich, darauf zu achten, dass der verbrannte rechte Arm nicht nass wurde. Das wäre dem Heilungsprozess nicht gerade förderlich. Der Medoroboter hatte ihr einen speziellen Verband angeboten, doch darauf konnte sie verzichten. Ihr Lebensmotto war stets gewesen, alles so einfach wie möglich zu erledigen. Und musste man zum Duschen denn unbedingt auf irgendwelche Hightech zurückgreifen?
    Triefend nass stellte sie sich unter den heißen Luftstrom. Tropfen lösten sich aus ihrem Fell und platschten gegen die Wand. Langsam rannen sie zu Boden.
    Sie genoss die Wärme.
    Wäre da nur nicht diese mörderische Unruhe gewesen. Dieses Gefühl, ihr Magen drehe sich um und sie müsse sich übergeben. Dieser Schmerz im Hinterkopf.
    Und das alles nur, weil es kein Vibra-Psi mehr gab!
    Wie hatte Git-Ka-N'ida, ihre Ausbilderin in Vatucym, immer gesagt? Ihr seid Kinder des Vibra-Psi. Es bestimmt euch. Fürchtet es nicht, sondern macht es zu eurer Stärke.
    Nun, das hatte Ca-Her-L'ron wohl etwas zu wörtlich genommen. Oder ihr Unterbewusstsein. Oder ihr genetischer Kode. Oder wer immer dafür verantwortlich war, dass sie diese spontane Mutation durchlaufen hatte, deren Folgen ihr nun das Leben zur Hölle machten.
    Alle jubelten und jauchzten, weil all die widerwärtigen Symptome endlich verschwunden waren. Ihr jedoch ging es dreckiger als je zuvor.
    Als sie völlig trocken war, blieb sie noch einige Zeit unter dem heißen Luftstrom stehen. Er linderte die Kopfschmerzen.
    Seltsam, wieso hatte sie nie darüber nachgedacht, dass die Injektionen des Medoroboters zwar die fürchterlichen Brandwunden betäubten, aber die Kopfschmerzen nicht vertrieben? Vielleicht sollte sie mit dieser Maschine einmal darüber reden. Es handelte sich um ein hoffnungslos veraltetes Ding, das der Wörrianer stets mit einem Eigennamen gerufen hatte, als wäre es ein Haustier. Wie hatte er den Roboter doch immer genannt? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern.
    Missmutig schnappte sie sich die blassgelbe Uniform, eine der beiden Ersatz-Garnituren, die sie mit an Bord der JOHSAB genommen hatte. Ihre erste war im bordinternen Recycling gelandet.
    Sie schlüpfte hinein und dachte darüber nach, wie stolz sie auf Vatucym gewesen war, Teil der Vibra-Staffel zu sein. Wie erhaben hatte sie sich gefühlt, die Uniform zum ersten Mal anzulegen.
    So änderten sich die Zeiten.
    Momentan wäre ihr nichts lieber, als eine ganz normale Kartanin zu sein. Wie schön könnte das Leben doch sein, wenn man sich nicht am Feldzug gegen die Negasphäre beteiligen müsste. Wenn man gar nichts wüsste von OREON-Kapseln, die in ein harmloses Scharmützel mit einem Traitank verwickelt werden konnten. Sie hätten fliehen können, wenn Nar-Yan-N'ik richtig reagiert hätte.
    »Funknachricht«, sagte die krächzende Stimme, die der des Wörrianers glich, aber der zentralen Steuerung der
    JOHSAB gehörte.
    »Ich nehme sie gleich hier an«, entschied Ca-Her-L'ron. Das war einer der vielen Vorzüge, die die OREON-Kapsel zu bieten hatte.
    Gleich darauf erklang eine sanfte Stimme. »Tsar-Sin-K'yon von der THEREME.«
    »Oh, hoher Besuch. Aus der Kapsel des Patrons persönlich!«
    »Besuch ist wohl das falsche Wort - es gibt ja noch nicht einmal Bildübertragung.«
    »Die JOHSAB hat einige Schäden davongetragen. Ich bin froh, dass wir einander hören können. Irgendein Robot ist bereits auf der Suche, um die ärgsten Schäden zu reparieren, aber das kann wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Ich melde mich ohnehin nicht in offizieller Mission. Momentan ruhen sämtliche Kapseln. Erinnerst du dich nicht an mich?«
    Sie dachte nach. »Du warst auch in Vatucym, nicht wahr?«
    Tsar-Sin-K'yon lachte. »Ich war diejenige, die die Übungen

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