Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2492 - KOLTOROC

2492 - KOLTOROC

Titel: 2492 - KOLTOROC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
bin auf einem Weg. Ich muss deinen Herren, den Kosmokraten, auf ewig dankbar sein, dass sie mich zu dem gemacht haben, was ich nun bin.
    »Nein. Nicht den Kosmokraten. Sondern den Chaotarchen und ihrem Element der Finsternis.«
    Wie dem auch sei. Ich bin, was ich bin. Kosmokraten, Chaotarchen ... was interessiert mich das? Das sind zwei entgegengesetzte Denkmodelle, so, wie auch ich aus Gegensätzen bestehe.
    Inkadye verzichtete darauf, an KOL-TOROCS gute Seite zu appellieren. Es wäre sinnlos gewesen.
    Weißt du, sagte er, ich habe soeben etwas gelernt. Ich kann wachsen. Und damit ist mein Weg vorgezeichnet.
    »Was soll das heißen?«
    Damit ist auch die Zeit zur Rückkehr gekommen.
    »Zur Rückkehr?«
    Natürlich. Wofür hältst du mich? Ich bin mir meiner Wurzeln genau bewusst. Die Auper'como und die Geschöpfe des Kollogoms ... sie sind unvereinbar und doch beides Ingredienzien meiner selbst. Diese Wurzeln sind bedeutsam.
    »Du bist eine Wesenheit, die immer mehr zur Superintelligenz wird.«
    Das weiß ich nicht. Aber mein neues Ziel ist auf jeden Fall die Galaxis Serdragon.
    »Nein. Nein!«
    Und ich werde versuchen, dort zu herrschen, denn im jetzigen Stadium meiner Entwicklung brauche ich Diener.
    »Nein.«
    Ich brauche mentale Substanz, wie ich sie gerade in mich aufgenommen habe. Eine ... Wie sagen die Kosmokraten dazu, was entnehme ich deinen Gedanken? Eine Mächtigkeitsballung. Und wenn es mir gelingen sollte, so lange und so sehr zu wachsen ...
    KOLTOROC vollendete den Gedanken nicht.
    »Das wäre eine Katastrophe.«
    Für dich. Für mich wäre es eine Erfüllung.
    »Sieh doch, was aus dir geworden ist. Deine Zerrissenheit stellt für jegliches Leben, für jeglichen Frieden eine permanente Bedrohung dar.«
    Das siehst du so. Wundert es dich, dass ich es anders sehe?
    »Nein. Wie siehst du es?«
    Ich habe dir den Frieden des langen Schlafs geschenkt, Inkadye, und nun bringe ich Frieden für Serdragon.
     
    5.
    Bestimmung
    Ich habe eine Bestie geschaffen, dachte Inkadye. Zwar eine Bestie mit Stil, aber immer noch eine Bestie.
    Sie zählte schon längst nicht mehr mit, wie viele Jahrhunderte vergangen waren. Oder Jahrtausende, Jahrzehntausende?
    Die Lichtstadt war nach Serdragon zurückgekehrt, wo sich kaum noch jemand an KOLTOROC erinnerte. An die Schiedsinstanz. An den gescheiterten Schlichtungsversuch.
    Aber die Rückkehr an den Ort ihrer schmerzlichen Niederlage ermöglichte ihr auch eine zeitliche Bestimmung: Zwanzigtausend Jahre waren eine lange Zeit, in der sich einiges getan hatte.
    Aber sie war zur Legende geworden, wie Inkadye schon bald feststellen musste. Sie, die Sorgorin, die treue Dienerin der Kosmokraten, die versucht hatte, den Frieden zu bringen.
    Ihre Schöpfung - so dachte sie mittlerweile von der schrecklichen Wesenheit - entpuppte sich im Lauf der Zeit als noch weit potenter, als sie es befürchtet hatte. Und als viel intelligenter, geschickter, gerissener.
    KOLTOROC machte sich zielstrebig daran, die Galaxis, in der er entstanden war, zu unterwerfen.
    *
     
    Er ging nicht mit offener Gewalt vor, entfesselte keinen alles zerstörenden Krieg. Er beeinflusste vielmehr die Bewohner Serdragons mit seinen mentalen Kräften, brachte sie dazu, in seinem Sinne tätig zu werden, die Auper'como genauso wie die Völker des Kollogoms.
    Die Unterjochung der Galaxis gelang ihm binnen weniger Jahre, denn die meisten Wesen, die dort lebten, hatten keine Ahnung, wer sie beherrschte, manipulierte, dirigierte und aus welchem Grund. Und die wenigen, die es erahnten, beseitigte er.
    Und nicht nur aus der mentalen Substanz dieser Opfer, sondern aus der aller Bewohner Serdragons wuchs KOLTOROC langsam, aber scheinbar unaufhaltsam. Er musste seine Untertanen nicht töten; es genügte, wenn er durch Partizipation winzige Teile von ihnen aufnahm.
    Noch hielt er sich zurück, begriff Inkadye.
    Sie verabscheute ihre Rolle bei seinen Unternehmungen zutiefst. Sie nahm daran teil, wann immer ihr Herr es von ihr verlangte. Welche Wahl hätte sie auch gehabt? KOLTOROC beherrschte sie und ihre Gedanken vollkommen, wenn er es wollte.
    Sie führte Verhandlungen, bei denen sie aufgrund ihrer Herkunft die Partner in die Falle lockte. Sie schlichtete, wenn KOLTOROC es für angebracht hielt, und wiegelte genauso geschickt auf.
    Hält er mich als eine Art Hofnärrin, als eine besondere Gefangene, deren Existenz mit seiner eigenen Geburt untrennbar verknüpft ist?
    Das auch; aber sie vermutete, dass noch mehr

Weitere Kostenlose Bücher