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2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Schirm liegt weiterhin unter Beschuss«, sagte Adams. »PRAETO-RIA meldet aber keine akute Notsituation.«
    »Dann wäre es ohnehin zu spät.« Reginald Bull erreichte die Medienzentrale. Hier liefen alle Nachrichtenverbindungen aus dem Sonnensystem zusammen. Er hob das Armband bis dicht vor seine Lippen. »Meine Hoffnung, dass es nicht zum Äußersten kommen würde, war mehr oder weniger Selbstbetrug.«
    »Bedauerst du, nicht im Stardust-System geblieben zu sein?«
    Bull stutzte. Seine Stimme klang plötzlich wütend. »Mein Platz ist auf der Erde! Wenn es sein muss, reiße ich sogar Xrayn den schuppigen Hintern auf.«
    Adams nickte zögernd. Aber das sah Bull schon nicht mehr, weil er im Laufschritt weiterstürmte. Das Holo über seinem Handrücken erlosch.
    *
     
    »Die Bebenstationen melden schwere Felsstürze im Himalaja. Mittlerweile liegen Bildaufzeichnungen aus der Philippinensee vor, die belegen, dass der Meeresboden auf einer Breite von gut eineinhalb Kilometern trocken fiel. Das Meer wurde regelrecht geteilt, allerdings stürzten die Wasserwände nach zwei Minuten wieder in sich zusammen. Derzeit laufen Flutwellen landwärts, Prallschirme werden zum Schutz der Bevölkerung errichtet.«
    Tamira Sakrahan war hart geworden, sie wirkte fast schon verhärmt. Vor mehr als dreieinhalb Jahren hatte die Plophoserin nach Maurenzi Curtiz' Ermordung durch TRAITORS Assassinen kommissarisch die Amtsgeschäfte des Ersten Terraners übernommen. Seither führte sie einen nicht zu gewinnenden Kampf um Normalität.
    »Die genannten Orte bilden mit Ter-rania City eine gerade Linie«, bemerkte ein Major des Terranischen Liga Dienstes. »Soweit mir bekannt ist, sind keine anderen Regionen auf unserem Planeten betroffen. Oder hat sich das bereits geändert?«
    »Wir sind glimpflich davongekommen«, bestätigte Sakrahan. »Aber nicht nur auf Terra sind Auswirkungen verzeichnet. Meldungen vom Mars sprechen davon, dass ein Ayindi-Raumschiff gesichtet wurde.«
    »Moira?«, fragte Adams verblüfft.
    Die Erste Terranerin bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. »Es handelte sich um ein Rochenschiff vom STYX-Typ«, bestätigte sie. »Spannweite nahezu ein dreiviertel Kilometer. Das Schiff verschwand nach etwa dreißig Sekunden wieder. So spurlos, wie es über New Pounder City erschien. Gesehen haben es dennoch einige zehntausend Menschen.«
    »Der Kristallschirm leitet auftreffende energetische und materielle Einflüsse über seine Grenzschicht in eine Pararealität ab.« Reginald Bull ergriff das Wort. »Ich will keine Einzelheiten breittreten, die ohnehin jedem von uns bekannt sind. Allerdings habe ich erst vor wenigen Minuten NATHAN deshalb kontaktiert. Das Mondgehirn nennt eine Wahrscheinlichkeit von knapp neunzig Prozent, dass es der Kolonne in absehbarer Zeit gelingen wird, sich die Besonderheiten des Kristallschirms zunutze zu machen. Vor einer halben Stunde wurden zum ersten Mal parareale Einflüsse spürbar. Vielleicht war das noch Zufall, vielleicht schon gezielt gegen Terra gerichtet ... «
    »Mit anderen Worten: Die Sicherheit auf den solaren Planeten wird konstant abnehmen«, sagte Adams.
    »Welcher Zeitrahmen bleibt uns?«, fragte jemand aus dem Hintergrund.
    »Womöglich nur wenige Monate«, antwortete Bull. »Weitere Zwischenfälle dieser Art könnten die Entwicklung vorantreiben. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass wir hinreichend Zeit haben werden, Abwehrmaßnahmen aus dem Hut zu zaubern.«
    »Wie verhindern wir den Einbruch bedrohlicher Pararealitäten?«, drängte Sakrahan. »Ich gehe nicht davon aus, dass TRAITOR unser System als Ressource für die Kabinettbildung aufgegeben hat.«
    Reginald Bull hob beide Hände zu einer beschwichtigenden Geste. »Ein Vernichtungsbefehl hätte nur von CRULT kommen können. Dieses Problem stellt sich bis auf Weiteres nicht. Was die Auswirkungen entfesselter Pararealitäten betrifft ... «
    Eine Überrangmeldung von LAOTSE unterbrach ihn. Überall in der Stahlorchidee war die Stimme des Hauptrechners zu hören:
    »Der Angriff auf den TERRANOVA-Schirm wurde soeben beendet! Die Traitanks haben den Beschuss eingestellt!«
    *
     
    Reginald Bull warf einen irritierten Blick auf die Zeitanzeige. »Seit Beginn des Angriffs sind nicht einmal neunzig Minuten vergangen. Die letzten Feuerschläge endeten nie vor Ablauf von zehn bis zwölf Stunden.«
    »Mehrere Chaos-Geschwader haben abgedreht und beschleunigen!«, sagte Sakrahan. »Die Ortung ist eindeutig.«
    »Ich will das

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