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2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Aktivatorchips.   Sie   konzentrierten sich auf seine Schultern. Rein mechanisch tastete Bully mit der rechten Hand über das linke Schlüsselbein.
    Seine Finger bohrten sich durch den zerschlissenen Anzugstoff. Er fühlte klebrig warme Nässe. Gleich darauf starrte er seine Fingerkuppen an, die rot waren von gerinnendem Blut.
    Bull glaubte erneut zu spüren, wie die Manifestation des Chaotarchen zupackte, ihn von den Beinen riss und zur Seite schleuderte. War das alles ein böser Traum oder längst Realität? War Terrania entvölkert und nur mehr eine Ruinenstadt?
    Er winkelte den linken Arm an, atmete erleichtert auf, als das Kombiarmband reagierte.
    »Hier spricht Reginald Bull! Hört mich jemand?«
    Seine Stimme klang kratzig.
    Deutlich erkannte er, was geschehen sein musste. Der Angriff der Traitanks hatte den Kristallschirm gesprengt, der das Solsystem schützte. Vielleicht nur in einem eng begrenzten Bereich und nicht mehr als ein Strukturriss. Jedenfalls hatten die freigesetzten Energien den Einbruch einer Pararealität bewirkt und Mars oder Venus zur neuen Sonne werden lassen.
    »Ich höre dich laut und deutlich, Reginald«, erklang es aus dem Lautsprecherfeld über seinem Handrücken. Das Übertragungsholo baute sich auf. Fast hätte Bull den Mann nicht erkannt, der ihm forschend entgegenblickte. Simus Merkholl leitete die Medienzentrale der Residenz. Ein Mann Mitte sechzig, sonnengebräunt und kräftig. In diesem Augenblick war er jedoch totenbleich. Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    »Was ist geschehen?«, fragte Bull.
    Nur ein bebendes Atmen war zu vernehmen. Sekunden später folgte der hastig hervorgestoßene Satz: »Wir leben noch!«
    *
     
    Erinnerungsfetzen ... Schlaglichter, die ihm bedrohlich nahe schienen ... Sie quälten Bull, als er im Laufschritt den Hangar verließ. Und sie wurden schlimmer, als er den Ringkorridor benutzte und sich in den aufwärts gepolten Antigravschacht warf.
    Aufgewühlt schaute er zurück. Er suchte nach verzerrten Konturen, die ihm die Nähe von Dunkelfeldern verraten hätten.
    Dreieinhalb Jahre waren seit dem blutigen Massaker vergangen, das die Assassinen der Terminalen Kolonne während der Aufbaukonferenz der Völker angerichtet hatten. An jenem Tag im Februar 1344 Neuer Galakti-scher Zeitrechnung hatte die Solare Residenz ihre Unschuld verloren.
    Bull verließ den Schacht auf dem Hauptdeck der Medienzentrale. Niemand begegnete ihm. Über Armbandfunk rief er nach Adams.
    »Wo bist du, Homer?«
    »In der Ortungszentrale.« Der Residenz-Minister für Wirtschaft, Finanzen und Strukturwandel riss beide Arme hoch. Es war eine auffordernde Geste. »Ich habe versucht, dich zu erreichen, Reginald. Du warst allerdings wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Xrayn hat mich aufgehalten!« Bull stieß die Feststellung wie eine Verwünschung hervor. Das knapp eine Handspanne große Übertragungsholo über seinem Handrücken war zu klein, ihm Adams' Überraschung zu zeigen. Und Adams war überrascht.
    »Lagebesprechung im Konferenzraum neben der Medienzentrale!«, befahl Bull hastig. »Ich weiß noch nicht, was geschehen ist ... «
    »Eine Perforation des TERRANOVA-Schirms!« Adams seufzte schwer. »Die Aufrissdauer betrug nicht mehr als knapp zwei Sekunden, dann wurde die Lücke von den LORETTA-Tendern und mit der Mentalenergie der Globisten wieder geschlossen.«
    »Sind Traitanks durchgebrochen?« Bull hielt einen Moment inne. Eine Fensterfront erlaubte ihm den Blick über Terrania. Er sah nur einen eng begrenzten Ausschnitt, ein Lichtermeer, das sich scheinbar bis zum Horizont erstreckte. Einige Straßenzüge, schien es ihm, waren ohne Energie gewesen. Dort kämpfte die neu aufflammende Helligkeit noch gegen die zähe Düsternis an. Aber nirgendwo sah er Dschungel. Keine menschenleeren Ruinen.
    Gleiter tauchten aus den Häuserschluchten empor. Immer noch schüttete es wie aus Kübeln.
    »Äh ... habe ich dich da eben richtig verstanden?«, fragte Homer G. Adams. »Sagtest du Xrayn habe dich aufgehalten?«
    »Genau das ...« Bulls Blick suchte nach den Knotenpunkten der Röhrenbahnen und Fußgängertunnels. Er atmete endgültig erleichtert auf, als er die Silhouetten von Menschen sah. »Eine Auswirkung der Perforation ... Wahrscheinlich ein Einbruch von Pararealität.«
    »Bislang gibt es keine Anzeichen, dass Einheiten der Kolonne der Durchbruch gelungen wäre.«
    Bull wandte sich von der Fensterfront ab. »Hoffentlich bleibt es so«, murmelte er in Gedanken versunken.
    »Der

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