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2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Terra eine weitere Schonfrist verschafft, wenngleich die Angriffe auf den TERRANOVA-
    Schirm weitergingen.
    Warum also mein mulmiges Gefühl?
    Fürchtete ich, dass während der Retroversion Terra als treibende Kraft entlarvt worden war?
    Ich blieb mir die Antwort darauf schuldig.
    »Anschwellende Energiewerte!«, meldete die Ortung. »Die Traitanks machen sich feuerbereit.«
    Ruckartig wandte ich mich den Ortungsbildern zu. Ein grässlicher Schmerz jagte durch meinen Körper, nur mit Mühe verbiss ich mir einen Aufschrei.
    Das war der Moment, in dem die ersten der dreiunddreißig Traitanks das Feuer eröffneten.
     
    3.
    Reginald Bull versteifte sich, als das Echsenmonstrum ihn auf die Beine zerrte. Unnachgiebig stachen Xrayns Krallen in seine Schultern.
    Dieses Universum wird niemals im Griff der Ordnungsmächte erstarren! Die  Gedankenstimme  tobte  durch
    Bulls Schädel.
    Nur das Chaos bietet dem Leben alle Möglichkeiten, sich zu entfalten und weiterzuentwickeln.
    Er hatte plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen. Die Erscheinung des Chaotarchen hob ihn mühelos in die Höhe.
    Dein Volk hat über sein Schicksal entschieden und die Auslöschung gewählt. Allein Leben, das im Chaos existenzfähig ist, wird den Untergang dieses Universums überdauern.
    Beinahe hätte Bull hell aufgelacht. Der Untergang des Universums war für ihn unvorstellbar fern. Er weigerte sich, überhaupt daran zu denken. Schon lange zuvor würden alle Galaxien zu ausgebrannten Schlackehaufen verkommen. Möglich, dass dann vielleicht noch Mikroben leidliche Lebensbedingungen vorfanden ... Er stockte.
    Seine Gedanken überschlugen sich.
    Kein Mensch könnte in der lichtlosen eisigen Ödnis existieren. Nichts und niemand ...
    Er starrte Xrayn an, vergaß sogar den tobenden Schmerz, den ihm die Krallen der Echse zufügten.
    Ein Rattenfänger - du bist ein Rattenfänger, Xrayn! Wir Menschen sterben lieber, als unter unwürdigen Bedingungen dahinzuvegetieren.
    Der Chaotarch schwieg.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte Bull die schuppige Gestalt an. Er versuchte es ... Mit aller Kraft. Er wollte dessen wahre Natur erkennen. Obwohl er wusste, dass sein Versuch vergebene Mühe sein würde, weil er nur ein Mensch war und damit unzulänglich. Seine Sinne reichten nicht aus, Xrayns wahre Existenzform zu durchschauen.
    Das Leben an sich wird nur weiterexistieren, wenn es sich verändert. Es muss sich dem Chaos anpassen, oder es wird vergehen ...
    Irgendetwas veränderte sich gedankenschnell. Bully glaubte zu stürzen. Xrayn hatte ihn losgelassen und achtlos beiseite gewischt, ungefähr so, wie er selbst ein lästiges Insekt verscheucht hätte.
    Ihm schwanden die Sinne.
    *
     
    Flackernde rote Helligkeit mischte sich mit einer Geräuschkulisse, die dem Dröhnen eines anlaufenden Impulstriebwerks glich. Reginald Bull wusste weder, wo er sich befand, noch wie er an diesen Ort gelangt war.
    Zusammengekrümmt lag er auf nacktem Boden. Es roch nach Ozon und erkaltenden Triebwerken. Offensichtlich war dies einer der Gleiterhangars der Residenz - obwohl Bully sich nicht entsann, sein Büro verlassen zu haben.
    Die aktuellen Statusmeldungen aus weiten Bereichen der Milchstraße hatten ihn beschäftigt. Alles, was LAO-TSE vorsortiert und als wichtig eingestuft hatte. Dann der neuerliche Angriff der Kolonne ...
    Die alles beklemmende Routine seit Jahren.
    Und doch war diesmal etwas anders gewesen. Bull drehte sich auf die Seite. Sein Versuch, sich mit einem Arm abzustützen, jagte tobende Schmerzen durch seine Schulter. Schlagartig kam die Erinnerung zurück. Er sah die dampfende, sich verändernde Echsengestalt vor sich - Xrayns Manifestation ...
    War das wirklich nur ein Albtraum gewesen? Seit zwei Tagen stand er unter Hochspannung und hatte keinen Schlaf mehr gefunden. Dieser Raubbau am eigenen Körper war selbst für einen Aktivatorträger zu viel.
    Er blinzelte in die rote Lichtfülle. Wenige Meter vor ihm stand ein schwerer Gleiter. Die Maschine triefte vor Nässe. Der vordere Ausstieg war geöffnet, aber niemand hielt sich in der Nähe auf. Bully hatte den Hangar also erst nach der Landung des Gleiters betreten. Er entsann sich der gleißenden Lichtfülle auf der Glassitfront seines Büros und danach ...
    Der optische Alarm bewies, dass der Angriff der Terminalen Kolonne
    auf den TERRANOVA-Schirm andauerte.
    Schwankend kam Bull wieder auf die Beine. Eine eigenartige Schwäche machte ihm zu schaffen. Zugleich spürte er die belebenden Impulse des

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