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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Reed
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einer Sache hier bist.“
      „Jetzt bin ich gespannt“, sage ich und versuche die festen und tiefen Herzschläge, die hinter meiner Brust einen Dampfkessel aufheizen könnten, zu verbergen.
      „Des Geldes wegen.“
      „Weißt du, Rockboat, das Geld kann ich gebrauchen, das stimmt schon. Aber was ich viel lieber sehen würde, ist, dass es dir gut geht und du dich wohl bei uns fühlst. Du tust so viel für uns, und ich hoffe, dass wir dir auf dieser Reise das zurückgeben, was du dir so sehr wünschst.“
      „Und was ist das, was ich mir wünsche?“
      „Na was wohl, du Dummerchen, Liebe.“
      Rockboat nimmt seine Sonnenbrille, die mit dem Goldrahmen, ab und ich sehe ihm tief in seine leblosen Augen. Hinter all dem Weiß und der bleichen Blautöne, die einmal ein Tiefblau gewesen sein mussten, erkenne ich, dass ich seinen Kern zumindest angekratzt habe.
      „ Das war sehr scharfsichtig von dir“, sagt Rockboat und lässt seine verdunkelten Gläser auf seinem Schoß liegen. Jemand kommt und bietet ihm ein Getränk an, das er ablehnt und fragt, ob ich etwas trinken möchte. Ich lehne nicht ab und verlange noch nach einer Bowle, deren Geruch mir schon die ganze Zeit in der Nase steckt. Rockboat erzählt, dass er sein Boot gerne Love Boat getauft hätte, aber Burt Reynolds hätte dieselbe Idee für sein Boot gehabt und deshalb sei der Name nicht mehr verfügbar gewesen, als er ihn vorgeschlagen hatte.
      „Das ist schade“, sage ich gelangweilt.
      „Jetzt heißt das Boot die Dreaming Stuff . Ich bin mit diesem Namen auch zufrieden“, ergänzt er seine Geschichte.
      „Ich auch“, sage ich aus meinem Strohhalm schlürfend.
      „Da du ehrlich zu mir warst, möchte ich auch ehrlich zu dir sein. Ich bin behütet in einer relativ armen Familie aufgewachsen und habe schon während meines Studiums meine erste Million, damals noch in Schilling, verdient. Ich hatte bei Spekulationen Glück gehabt, dieses Glück ist heutzutage nicht mehr so leicht auf dem Aktienmarkt zu finden, weil die Gesetze, die gemacht worden sind, die Korruption fördern. Deshalb bin ich auf etwas Natürliches umgestiegen, als ich die Universität verließ. Ich habe Sicherheitsanlagen gebaut und investierte in Technologien, also Anlagetechnologien, die sich stark mit dem Sicherheitsbedürfnis des Menschen auseinandersetzten. Ich baue Sicherheitsanlagen nicht nur für Reiche, auch der arme Mensch wünscht sich das das, was er als wertvoll erachtet vor den Augen der andern geschützt wird. Diese Angst der Menschen habe ich mir zu Nutze gemacht und spiele damit.“
      „Warum erzählst du mir das, Rockboat!“
      „Ich denke, du weißt warum“, sagt er altklug, setzt seine Brille wieder auf und verlässt mich. Er stützt sich dabei bei der Lehne seines Sitzes ab, um durch das Geholper der schlechten Straßen nicht umzufallen. Diese Gelegenheit nutze ich, halte meine Hand auf die seinige und sage: „Danke Rockboat, für das Gespräch, es war sehr aufschlussreich …“
      Er nickt, hebt seine Mundwinkel an und verlässt mich dann …
      Im Endeffekt weiß ich nicht wirklich, was mir seine Geschichte – wie er reich geworden ist – weiterhelfen soll, bzw. was sie mir im Speziellen sagen soll, deshalb lasse ich ziemlich schnell die Grübelei und genieße die Bowle. Es gibt nur einen Gedanken, nämlich ziemlich schnell betrunken zu werden und ein bisschen zu lachen.
      Während ich das dritte Glas Bowle genieße, setzt sich ein Mann zu mi r, es ist Mr. A auf dessen raue, wölfische Art ich schon sehr gespannt bin. Ich halte kurz den Atem an, weil ich mir denke, dass es nicht gut ist, dass er den Alkohol aus meinem Mund riecht, aber da ich den Level eines Alkoholikers heute noch erreichen möchte, ist mir das egal.
      „Na du, wie geht es dir?“ , fragt er protzisch.
      „Danke, Mr. A mir geht es gut.“
    „Hey, ich hab wohl für ziemlich viel Aufregung gesorgt, aber so bin ich, einfach immer cool drauf.“
      „Mhm“, grinse ich mit vorgehaltenem Mund, weil ich mich doch geniere schon ein wenig b etrunken zu sein. „Du trinkst gar nichts!“, stammle ich und verlange nach einem Orangensaft. Ich habe nämlich einmal gelesen, dass Orangensaft den Alkoholgeruch durch seine Säure neutralisiert.
      „Ich bin seit zwei Jahren trocken und habe nicht vor das zu ändern“, sagt mir Mr. A und ich nicke mit bedacht.
      „Ich hatte nicht vor, dich in eine peinliche Situation zu bringen, bitte entschuldige.“
     

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