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254 - Das Nest

254 - Das Nest

Titel: 254 - Das Nest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Bunker in Betrieb nehmen und Rulfan dazu zwingen, ihnen die Geheimnisse der Technos zu verraten. Und wenn sie Erfolg haben…« Er ließ das Ende bedeutungsschwanger offen.
    Paacivals Stirn kräuselte sich besorgt. »Das sind keine guten Neuigkeiten, Maddwax.«
    »Offen gestanden sind diese schlechten Nachrichten der Anlass für unseren Besuch. Aruula und ich wollen Rulfan befreien. Aber dafür brauchen wir Hilfe.«
    Der Lord nickte langsam und ging neben Matt und Aruula mit seinem Steinkrug in den Händen auf und ab. Die Hitze des Trinkbehälters schien ihm nichts auszumachen. Sein unruhiger Gang machte Matt nervös, trotzdem blieb er neben Aruula am Boden sitzen und versuchte ruhig zu wirken.
    »Ich denke, wia können euch helfen. Aber wia bwauchen den Segen dea Götta. Wenn dea Dwuud zustimmt, machen wia uns heute noch aufn Weg.«
    Matt war erleichtert. »Das wäre großartig! Wann können wir mit dem Druiden reden?«
    »Ich geh ihn holen. Waatet hia.«
    Paacival verließ das kleine Haus. Ob er hier allein lebte? Das breite Felllager bot Platz für zwei oder drei Menschen, aber eine Frau oder Kinder waren nicht zu sehen. Matt glaubte sich zu erinnern, dass Paacival wegen früherer… Übertreibungen eine Pilgerreise hatte machen müssen.
    Langsam trank er den Tee.
    »Sieht ganz so aus, als würden sie uns helfen«, sagte Aruula leise, als fürchtete sie belauscht zu werden.
    Matt nickte.
    Sie mussten nicht lange warten. Paacival kam wieder und führte sie aus dem Haus. Sie folgten ihm in die Ruinen. Auf einem kleinen Platz erwartete der Druide sie bereits. Immer mehr Lords kamen herbei geströmt, und bald war der Platz gefüllt. Gut vierzig Lords standen samt Frauen und Kindern versammelt.
    In der Mitte des Platzes war ein Tisch aufgestellt worden, auf dem weiße Lupafelle, Ritualdolche und etliche Utensilien lagen, die wohl mystisch wirken sollten. Matt erkannte unter dem Sammelsurium ein halbzerfallenes Handy und eine alte Tastatur.
    Der Druide - ein knochiger, dünner Alter - sah Matt und Aruula lange an. Er schien zu warten, bis sich der Platz gefüllt hatte.
    Er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen. Matt war der Mann mit den grausamen Augen auf Anhieb unsympathisch. In seinem Gesicht lag Verschlagenheit. Man sollte diesen Alten nicht unterschätzen.
    Paacival trat auf einen Wink des Druiden vor und erklärte den Lords, warum Matt und Aruula hier waren. »… und deshalb müssen wia ihnen helfen«, beendete der Lord seine Ansprache. »Damit de Wulfan ihnen nich die Geheimnisse von dem Bunka veawät.«
    Der Druide sah ihn unbeeindruckt an. »De Wudan sagt mia, dass des viel zu gefähalich is!«
    Matt sah es in Paacivals Gesicht zucken. Der Grandlord sah ganz so aus, als würde er widersprechen wollen und nur mit Mühe einen bösen Kommentar hinunterschlucken. »Wia können listig sein! Und unsä Voaausblick hilft uns!«
    Der Druide schüttelte den Kopf mit den langen grauen Haaren. Er trat zu seinem Altar und hob die Hände darüber, als würde er so unsichtbare Schwingungen der Gegenstände darauf fühlen. »Nein, das geht nich! De Wudan is dagegen! Ich hab's euch gesagt: Unheil kommt! Gwoßes Unheil!«
    Paacival ballte die Hände zu Fäusten. Er trat näher an Matt heran, während der Druide die Augen schloss und unter den Blicken der Menge auf der Stelle hin und her pendelte, als wolle er sich in eine Trance wiegen.
    »De Dwuud sieht nua noch Unheil in letzta Zeit«, flüsterte Paacival unwirsch. »Des beste wiad sein, ich wed noch ma allein mit dem.«
    Matt sah zu Aruula. Ihre Miene war besorgt. Beide wollten am liebsten sofort aufbrechen, um Rulfan zu befreien. »Denkst du denn, das wird helfen?«, flüsterte Matt zurück, während der Druide fünf Schritte entfernt anfing, leise mit unverständlichen Worten zu singen.
    »De Alte geht mia scho lange…« Paacival brach ab und sah sich schnell um. »Ich meine… Ich denk schon, dass des hilft, Maddwax. Bleibt'a halt noch eine Nacht hia, dann gehen wia. Selbst wenn de Dwuud dagegen is - ich helf dia. Biste Fweund. Haste was füa uns getan, tun wia was füa dich. Ist Loads-Ehwe. Ich such dia Männa zusammen, die mitgehen.«
    »Und der Druide?«
    Paacival verdrehte die Augen. »Wie ich schon sagte: Ständig sieht ea nua Gefaa!«
    Wieder sah Matt Aruula an und erkannte, dass sie an das Gleiche dachte wie er: An die unheimliche Seuche, die Victoria und die anderen Menschen zu Stein hatte werden lassen.
    Neben ihnen stieß der Druide einen schrillen Schrei aus und

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