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254 - Das Nest

254 - Das Nest

Titel: 254 - Das Nest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Lords zogen ihre Schwerter, Keulen und Kurzäxte. Einige hoben die Speere und Steine vom Boden auf und schleuderten sie zurück.
    »Hinta den Zaun!«, rief Paacival.
    Die Gruppe der Lords wich in die Umzäunung der Siedlung zurück. Weitere Lords gaben mit Pfeil und Bogen Feuerschutz. Hörner wurden geblasen. Bald war die ganze Siedlung in Aufruhr. Männer, Frauen und Kinder bewaffneten sich.
    Matt schoss immer wieder mit dem Driller. Die Explosivmunition hielt die Taratzen auf Abstand. Die Lords erreichten die Umzäunung im Laufschritt und schlossen das Tor, während Matt Deckung gab. Doch die Taratzen ließen sich nicht lange aufhalten. Sie kletterten über den äußeren Zaun. Immer wieder flogen Speere in ihre Richtung.
    »Man könnte meinen, sie hätten es speziell auf uns abgesehen!«, keuchte Matt, während er sorgfältig zielte und schoss. Aruula hatte gerade eine Taratze getötet und suchte nun nach dem nächsten Gegner.
    »Eher auf ihn .« Sie wies mit einem Kopfnicken zu Paacival. »Ich glaube, dieser Angriff gilt deinem Freund!«
    Aruulas Vermutung schien richtig zu sein. Weitere Taratzen überwanden die Umzäunung aus Draht und Holz. Diejenigen, die nicht den Pfeilen der Lords zum Opfer fielen, machten sich zielstrebig in die Richtung von Grandlord Paacival auf. Etliche Speere und spitze Steine flogen in seine Richtung.
    Matt schloss dichter zu Paacival auf, Aruula schützte seinen Rücken. Gemeinsam erwarteten sie die nächste Angriffswelle.
    ***
    London, Westminster Station
    Am oberen Ende der Treppe, dem Ein- und Ausgang des Nests, hielten zwei Taratzen Wache. Rulfan schwang den Hebel und stieß die erste mit einem wuchtigen Schlag gegen die Beine die stillgelegten Rolltreppen hinunter. Sie stürzte den herannahenden Taratzen entgegen, die ihn knurrend und brüllend verfolgten.
    Der zweite Wächter hielt einen Säbel in den Klauen und rannte auf Rulfan zu. Der besann sich nicht lange. Er warf den Hebel wie einen Speer und traf die aufquiekende Taratze am Kopf. Sie taumelte und ließ den Säbel fallen. Noch ehe die Klinge den Boden berührte, hatte Rulfan sie aufgefangen. Das noch warme Heft fühlte sich gut an in seiner Hand. Er hechtete aus der Station hinaus, unter den freien Himmel.
    Hinter sich sah er, wie die Taratzen zögerten.
    Sie haben Angst vor dem Eluu , erkannte er grimmig. Aber die wird nicht ewig anhalten!
    Wo gab es in der Nähe ein Versteck? Rulfan rief sich diesen Teil von London in Erinnerung. Er war ein gutes Stück vom Bunker entfernt, und selbst dort würde er keinen Schutz finden. Ziellos rannte er vorwärts. Wohin jetzt?
    Ein wildes Kreischen klang hinter ihm auf, als die ersten Taratzen ihre Angst vor dem Fressfeind überwanden und ins Freie stürmten. Rulfan blieb keine Zeit mehr. Ein Versteck war nicht in Sicht. Die Taratzen waren ausgeruht, und er war in keiner guten Verfassung. Die vielen Wunden, die Hrrney ihm zugefügt hatte, forderten jetzt ihren Tribut. Rulfan spürte seine geprellten Rippen, die zahlreichen blauen Flecke und die Platzwunden, die er hatte hinnehmen müssen. Wenn er noch weiter rannte, würde er keine Kraft mehr zum Kämpfen haben.
    Und wenn ich hier drauf gehe, das war es mir wert!
    Wieder sah er Hrrney vor sich, die schmerzerfüllten Augen in dem hässlichen Taratzengesicht, die Erkenntnis, sterblich zu sein.
    Vor ihm stand ein roter Wagen. Das Wrack eines Pkw, das hier auf diesem Platz vor sich hin rostete. Rulfan sprang auf das Dach. Breitbeinig hielt er den Säbel und sah den nahenden Taratzen entgegen.
    Lay, Chira, bald bin ich bei euch. Aber ich nehme so viele von diesen Bestien mit, wie ich kann!
    Die ersten Taratzen kamen heran. Es waren die schnellsten Läufer, die ihre Angst als erste überwunden hatten. Mit Säbeln und Keulen bewaffnet schlugen sie nach Rulfans Füßen. Während er die Hiebe parierte oder ihnen auswich, füllte sich der Platz. Kehlige Schreie wurden laut. Eine hässliche Taratzenfratze reihte sich an die nächste.
    Das sind zu viele! Rulfan schluckte. Aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Er stieß einer Taratze von oben den Säbel in den Hals, einer weiteren schlug er den Kopf ab und eine dritte verwundete er schwer. Doch schon kamen die nächsten Taratzen heran -
    - und hielten plötzlich inne. Einige fiepten laut. Viele zeigten schreckerfüllt zum Himmel.
    Rulfan konnte ihren Blicken nicht folgen, da er noch immer angegriffen wurde. Er sprang auf dem Wagendach über eine heransausende Keule hinweg und parierte den Hieb

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