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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zurück, dass Milay Vandemaar für
Aufregung sorgte. Milay ist das jüngste Parlamentsmitglied, ihr untersteht
das Ressort der kulturellen Kooperation mit dem Schwerpunkt Indochimi.
In den zurückliegenden neun Monaten
ihrer Tätigkeit hat Milay hervorragende Arbeit geleistet, wie selbst die
Opposition zugesteht. Was wiederum
kein Wunder ist, denn sie wurde auf
Zyx geboren und wuchs mit den Indochimi auf.
In unserer Diskussionsrunde – das
Trividmaterial ist permanent auf den
Sonderfrequenzen abrufbar – sorgte
Milay Vandemaar für eine deutliche
Polarisierung mit der Forderung: ›Wir
müssen uns an ES wenden und um Hilfe bitten.‹ Milay erwartet, dass eine
Abordnung Parlamentarier über einen
der vier Nebeldome nach Talanis geht.
Ihre Absicht: Die Stardust-Menschheit
soll nach Talanis evakuiert ...«
»Unsinn«, murmelte Shanda. »Will
sie, dass die Insel überquillt? ES wird
sich bedanken.«
Sie unterbrach die Wiedergabe und
schaltete auf den Datenspeicher um.
Einiges?, fragte sie sich, als die Datenblöcke durchliefen. Mehr als zweihundert teils große Packungseinheiten
sind für Fakan nur einiges?
Eigentlich achtete sie schon nicht
mehr auf die Anzeige. Die Bestandsprobleme zu bereinigen, würde mindestens einen ganzen Tag in Anspruch
nehmen.
Wenn sie sich an die Vorschriften
hielt.
Aber darauf achtete sie seit Wochen
nicht mehr.
*
    Shanda blinzelte verwirrt. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand
massierte sie ihre Augenwinkel.
    Ein kurzer, stechender Schmerz im
Hinterkopf hatte sie zum Innehalten
gezwungen und ihr für einen Moment
den Atem geraubt. Allerdings war dieser Schmerz ebenso schnell abgeklungen, wie er sich bemerkbar gemacht
hatte.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Shanda konnte sich des Eindrucks
nicht erwehren, dass dieser Blitz zudem lichtlos gewesen war. Schwarz
wie die Nächte über Aveda.
    In einer langsam kreisenden Bewegung drehte sie den Kopf von einer
Seite zur anderen. Deutlich spürte sie
die Verspannung im Nacken. Eigentlich hatte sie schon in der Nacht gespürt, dass sie sich verkrampfte. Die
Erinnerung an den Gleiterabsturz
machte ihr zu schaffen.
    Kurzzeitig lauschte sie in sich hinein, dann legte sie die Hand auf den
Öffnungsmechanismus.
    Eine Warnmeldung leuchtete vor ihr
auf.
Achtung, Robotkommissionierung!
Kein Zutritt während des automatischen Betriebs!
Shanda lachte heiser. Natürlich. Sie
wusste das. Trotzdem hatte sie übersehen, dass sie nicht einfach eindringen
konnte.
Wer den Automatenbereich betreten
wollte, musste die Anlage zuvor teilabschalten. Allerdings sah Shanda nicht
mehr ein, weshalb sie das tun sollte. Es
ging ohnehin nur darum, fehlerhafte
Liefereinheiten manuell zu bearbeiten.
Packungen, die falsch zusammengestellt waren, die Schäden aufwiesen
oder eine fehlerhafte Codierung, fielen
aus der Transportstrecke. Mitunter
störten sogar Werbeholos den reibungslosen Transport.
Diese Waren liefen im Seitenstreifen
des Lagers auf und mussten nach Prüfung manuell erneut in den Versand
eingespeist oder im Lager einsortiert
werden. Die Teilabschaltung der Anlage stellte sicher, dass jeweils dort, wo
sich eine Person bewegte, die Robotarme ruhten.
Das war in Shandas Augen eine unnötige Verzögerung aller Abläufe.
Und ohnehin: Vorschriften waren
ihr schon immer suspekt gewesen.
Sie konzentrierte sich auf Emotionen in ihrer Nähe. Weiter entfernt, in
einer der oberen Etagen vermutlich,
war heftiger Streit ausgebrochen. Wut
und hilflose Ohnmacht, Shanda hatte
Mühe, sich davon wieder zu lösen.
In ihrer Nähe war niemand.
Fünf raumgreifende Schritte – sie
musste sich dazu zwingen, langsam zu
gehen – brachten sie zum Schaltpult
zurück. Mit dem Zeigefinger zog Shanda den passenden Lichtwürfel zu sich
heran. Indem sie ihn ein zweites Mal
antippte, leitete sie die Aktivierung
ein.
Seit der letzten Wartung der Anlage
wusste sie genau, was sie tun musste.
Ihre Finger sprangen über die Anzeigenebenen, sie verschob Symbole,
gruppierte Schlüsselelemente neu und
nutzte letztlich den persönlichen Kode
des Wartungsingenieurs. Alles andere
hätte Alarm ausgelöst.
Der Ingenieur hatte ihr sogar erklärt, welche Folgen eine Fehleingabe
nach sich ziehen würde, obwohl sie
sich an die genauen Zusammenhänge
nicht mehr erinnerte.
Noch vor einigen Jahren hätte sie es
nicht einmal geschafft, sich die Schaltungen einzuprägen, geschweige denn,
sie sicher zu wiederholen.
Eine Zahlenkolonne

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