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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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erschien, eine
zweite schob sich darüber. Die Ziffern
verschmolzen miteinander, begannen
zu blinken, wurden greller ... Shanda
bestätigte mit einem zweiten Kode.
Die Anzeige erlosch – die Sicherheitsschaltung war außer Kraft gesetzt.
Zufrieden mit sich selbst und halb versöhnt mit diesem Tag, der
nur besser werden konnte, betrat Shanda den Automatenbereich. Er lag
drei Meter tiefer als der Überwachungsraum. Eine halb gewendelte
Treppe führte hinunter. Shanda griff nach dem Mittelholm und
schwang sich daran abwärts. Lachend kam sie auf.
Schummriges Halbdunkel und das
verhaltene Sirren der Greifarme empfingen sie.
Der Blick von oben durch die Glassitfront ließ die erste Lageretage heller
erscheinen, als sie es eigentlich war.
Shanda wusste das nicht genau, aber
der Unterschied musste mit Polarisierungseffekten im Glassit zu tun haben.
Egal.
Sie entfernte sich von der Treppe.
Das Sirren wurde eine Nuance lauter,
klang fast bösartig. Shanda registrierte die Bewegung aus dem Augenwinkel. Einer der großen Greifer zuckte
heran und schoss an ihr vorbei. Um
höchstens eine Handspanne verfehlte
sie der Teleskoparm.
Sie wich zurück. Das Geräusch, mit
dem der Arm eingeholt wurde, klang
ein klein wenig schwerfälliger als zuvor. Eine der größeren medizinischen
Maschinen hing im Greifer. Shanda
wäre von dem kantigen Behälter mitgerissen worden, hätte sie ihre Position
nicht so schnell gewechselt.
Sie huschte am Rand der Regalreihen weiter. Die Sammelstelle für alle
aussortierten Waren lag ohnehin an
der Längswand. Die Zahl der Artikel
hatte das Robotsystem laut Angaben
ihres Datenspeichers mittlerweile um
acht erhöht.
Etwa fünf Millionen Verpackungseinheiten umfasste das gesamte Lager.
Shanda kümmerte sich um die ersten kleineren Pakete. Sie stellte
Kodierungsfehler fest, aber keine äußeren Schäden. Das
Hauptelement ihres Spezialarmbands war eine Ausgabeeinheit der Lager-
und Lieferpositroniken. Die holografische Anzeige verriet Shanda, dass
Ersatzpakete bereits ausgeliefert waren. Nacheinander löschte sie
die falschen Kodierungen. Dann klemmte sie sich eines der Pakete unter
den Arm, das andere trug sie mit beiden Händen vor sich. Der
Datenspeicher zeigte die Lagerpositionen. Am Anfang hatte Shanda noch
den Lageplan benötigt, um die Waren einsortieren zu können.
Mittlerweile genügten ihr die Kurzbezeichnungen aus Buchstaben und
Zahlengruppen.
Im Laufschritt durchquerte sie die
Etage. Den Greifarmen wich sie mit
schlafwandlerischer Sicherheit aus. Es
war ein Spiel für sie, ein Kräftemessen,
das sie gewann. Sie war der Maschine
überlegen. An diese Erfahrung hatte
sie sich erst gewöhnen müssen.
Sie brauchte die Greifarme nicht
sehen, damit sie ihnen ausweichen
konnte. Sie hörte, wo sie sich befanden, wie schnell sie sich bewegten, ob
die Arme genau auf sie zukamen oder
mit geringem Abstand vorbeischossen.
Mehrere Medikamentenpackungen
waren für die Bergbaustationen auf
Ares bestimmt. Shanda schleuste sie
erneut in den Auslieferungsprozess ein.
Wenigstens eine dieser Sendungen
enthielt starke Psychopharmaka. Irgendwann hatte sie gehört, dass Ares
ein verrufener Ort war. Eine Eishölle,
die harte Kerle brauchte. Aber wahrscheinlich waren nicht alle hart genug.
Immer wieder hastete sie durch die
Halle, wich den heranzuckenden
Greifarmen aus, öffnete Lagerbehälter,
verstaute Medikamenten-Einheiten.
Mitunter provozierte sie den Roboter.
Sie wartete dann, bis sie sich zwischen
mehreren Greifarmen befand. Das war
eine Herausforderung, die sie beinahe
Raum und Zeit vergessen ließ. Vor
allem vergaß sie dabei, wie sehr sie den
kommenden Tag fürchtete.
Das Halbdunkel behinderte sie
nicht, ihre Augen hatten sich schnell
darauf eingestellt. Es war sogar angenehm zu ertragen und dämpfte die heftigen Bewegungen der Greifarme.
Urplötzlich flammte grelle Helligkeit auf.
Shanda reagierte zu langsam. Als sie
die Lider zusammenkniff, schossen ihr
schon Tränen in die Augen. Die jähe
Lichtfülle hatte die Netzhaut bereits
getroffen.
Shanda torkelte zur Seite, konnte
aber nicht mehr abschätzen, ob sie sich
weit genug wegdrehte. Hoffentlich traf
sie keiner der Arme am Oberkörper
oder gar am Kopf. Falls sie zu weit zurückwich, geriet sie in den Bereich
zweier kleinerer Arme, die auf das Regal hinter ihr ausgerichtet waren. Doch
diese Arme bewegten sich nicht mehr.
Außerdem war es leiser geworden.
Das wurde ihr nur verzögert bewusst.
Das

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