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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zeigen«, sagte er
provozierend leise.
Shanda grinste breit. Der Mann gefiel ihr. Eigentlich wollte sie weiter,
blieb aber dennoch stehen. Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe.
»Wo ist unser Vertrauen geblieben?«,
erklang Andons Stimme wieder. »Wir
machen uns bloß selbst verrückt, wenn
wir uns in Zugzwang bringen, statt die
Ruhe zu bewahren. Warum vertrauen
wir ES nicht mehr? Hat die Superintelligenz die Terraner nicht begleitet,
seit sie den ersten größeren Schritt in
den Weltraum gewagt haben?«
»Wohin diese Gängelung geführt
hat, beweist die jüngste Geschichte
deutlich«, wandte ein Ara ein. »Ein
Exodus in einen unbekannten Sektor,
vielleicht Milliarden Lichtjahre von
der Milchstraße entfernt. Ein paar
Jahrzehnte trügerische Ruhe, weil niemand erkennen durfte, was außerhalb
unseres Kugelsternhaufens Far Away
liegt. Und kaum erhalten wir Zugang
zu der gesamten Ringgalaxis, werden
wir gleich von mehreren Seiten angegriffen. Ich halte das nicht für Zufall,
sondern für perverse Kalkulation.«
»ES lässt uns nicht im Stich«, entgegnete Andon so ruhig wie zuvor.
Shanda fragte sich, ob er überhaupt
Gefühle hatte. Es war beinahe unmöglich, angesichts der eindeutigen Blicke
und Gesten in der Runde so ruhig und
gelassen zu bleiben.
»ES hat dafür gesorgt, dass wir unter dem neuen Schirm sicher sind.
Auch die Jaranoc bedeuten kein Problem mehr.«
Jemand lachte schallend.
»Zur Schau gestellte Gelassenheit kann niemanden über
fehlende Konzepte hinwegtäuschen. Was hat das Parlament zu unserer
Verteidigung unternommen? Ein paar neue Raumschiffe, Modifikationen der
alten Typen – das ist nicht genug. Ich nenne das ›Sand in
die Augen streuen‹ ...«
»Genau das ist mir zu pauschal!«,
unterbrach der Moderator. »Ich frage,
was für unsere Verteidigung getan
werden kann! Erstens schnell und
zweitens wirkungsvoll.«
»Darauf gibt es nur eine brauchbare
Antwort!«, rief eine junge Frau. »Wir
müssen ES um Hilfe ersuchen!«
»Wir können uns selbst helfen. Hat die Dritte
Raumlandedivision unter Kommandeurin Fishbaugh nicht die Jaranoc in die
Schranken gewiesen? Und die Immaterielle Stadt ist verschwunden. Auf
Katarakt gibt es damit kein Problem mehr, denn Nachschub für die
Gehörnten muss zwangsläufig ausbleiben ...«
»Katarakt war nicht mehr als eine
Ablenkung. Die große Bedrohung
braut sich außerhalb des Systems zusammen.«
»Ein paar Schiffe ...«
»Zwölf.«
»Genau. Ein paar Schiffe!«
»So viele waren es am 26. Januar.
Seitdem sind einige Tage vergangen.
Wer will mit Sicherheit behaupten,
dass nicht mittlerweile zwölftausend
dieser großen roten Kristallschiffe darauf warten, über uns herzufallen?«
»Eine solche Flotte wäre in der Tat
unser Untergang. Aber vielleicht ist
auch gar kein Schiff mehr da, alle sind
abgezogen, weil sie erkannt haben,
dass hier nichts zu holen ist?«
Es wurde wieder lauter, etliche redeten durcheinander. Shanda bemerkte,
dass die junge Frau, die von ES gesprochen hatte, vergeblich dagegen
anging. Erst als sie aufsprang und die
Arme hochriss, fand sie Gehör.
»Ich wiederhole, was ich schon gesagt habe: Wir müssen uns an ES wenden und um Hilfe bitten. Talanis, die
Insel im Nebeldom, das rätselhafte Eiland der Schmetterlinge, dort wäre die
Stardust-Menschheit zweifellos sicher.«
Stille. Wenn auch nur für wenige Sekunden.
»Du denkst an Evakuierung, Milay?«, fragte die Ertruserin dröhnend.
»Genau das!«
»Sie hat recht«, murmelte Shanda
vor sich hin. »Diese schreckliche
Schwärze bedroht uns alle.«
Sie schwang sich auf das weiterführende Laufband. Dabei hörte sie noch,
dass jemand das Gespräch auf Perry
Rhodan brachte. Offenbar im Zusammenhang mit Talanis. Dann verklangen die Stimmen hinter ihr.
11:08 Uhr
    Shanda blieb unter dem Türschott
des Zentrallagers stehen. Alles, was
ihr an diesem Vormittag widerfahren
war, verlor schlagartig an Bedeutung.
Sie hatte das gute Gefühl, nach Hause
zu kommen.
    Die Luft mochte ein wenig kühl sein
– frischer, als es manchen Menschen
lieb war –, doch ihr machte das nichts
aus. Ebenso wenig, dass der unverwechselbare Geruch der Maschinerie
und des Verpackungsmaterials sogar
den Filtern der Klimaanlage trotzte.
    Shanda lächelte, als sie eintrat. Leise summend schloss sich das Schott
hinter ihr.
    Zehn Schritt, bis sich der Eingangsbereich weitete und rechter Hand die
große Glassitfront anfing. Grüßend
hob Shanda die Hand.
    »Ausnahmsweise

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