2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen
wahrgenommen hatte. Bebend rang sie
nach Luft.
Fakans Hand legte sich auf ihre. Seine Finger tasteten über ihre Finger
hinweg und zwängten sich dazwischen.
Dann spürte sie einen sanften Druck.
Überraschend viel Nähe und Besorgnis
verbargen sich darin, mehr als Worte
jemals auszudrücken vermocht hätten.
Shanda hatte spontan ihre Hand zurückziehen wollen. Jetzt dachte sie
schon nicht mehr daran. Die Berührung tat ihr gut.
»Was bedeutet das?« Fakans Stimme
war leise. »Wieso interessiert sich der
Siganese für dich und wieso auf diese
Weise?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete
Shanda zögernd.
Sie spürte Fakans Zusammenzucken. Es tat ihr leid, dass sie ihm nicht
die Wahrheit sagen konnte.
»Haben sie recht, die beiden – Corma
und Valting?«
»Keine Ahnung.«
»Willst du mir nicht verraten, was
mit dir los ist, Shanda?«
Sie schwieg beharrlich. Trotzig. Weil
es ihr nicht gefiel, dass sich so viele
Menschen in ihr Leben einmischten.
Fakan warf ihr dennoch immer wieder
einen Satz hin und machte es ihr damit
umso schwerer.
»Irgendwas an dir ist seltsam. Diese besonderen Fähigkeiten,
von denen der Siganese sprach – er meint damit nicht nur das, was
ich im Lager gesehen habe, dass du so unglaublich präzise auf die
Bewegungen der Robotarme reagierst?«
Ihr rasender Herzschlag beruhigte
sich allmählich. Sie leckte sich über
die ausgetrockneten Lippen.
»Hast du Mutantenfähigkeiten, Shanda? Weil deine Eltern in
diesen seltsamen Regen gerieten? Soviel ich weiß, waren davon
mehr als dreitausend Personen betroffen. Und Huslik Valting ist sogar
einer von ihnen. Wenn er der Sache solche Bedeutung beimisst, kann das
nicht nur an den Haaren herbeigezogen sein. Das gilt eigentlich auch
für Corma. – Vielleicht wäre es gar nicht so falsch,
wenn du darüber nachdenkst. Eine Untersuchung tut nicht weh,
Shanda. Aber du hättest Klar...«
Sie zog ihre Hand zurück.
»Du also auch?«, fragte sie heftig.
»Du willst es ebenfalls wissen? Und du
glaubst, was der Siganese behauptet?«
»Ich glaube einfach nicht, was du
uns allen weismachst oder was deine
Eltern dir weisgemacht haben: dass du
dumm bist, Shanda.«
»Danke!«, sagte sie verbittert. »Also
lüge ich auch noch. Dumm und eine
Lügnerin.«
»Nein, ich meine das ernst, Shanda.
Ich mag dich, und ...«
Sie lachte schallend. Es sollte befreiend klingen, tat es aber nicht. Es
schmerzte vielmehr.
»Warum sollte mich überhaupt jemand mögen? Was kann ich denn?
Schadhafte Pakete für ein voll automatisiertes Robotsystem personalisieren, mehr nicht.«
»Ich glaube, du siehst dich selbst
völlig falsch, Shanda. Stell dich vor ein
Spiegelfeld. Und dann schau dir endlich selbst ins Gesicht und wiederhol
diese dumme Frage. Ja, die ist dumm.
Du kannst wahrscheinlich sehr viel
mehr, als du dir selbst zutraust.«
Shanda blickte ihr Gegenüber an
und hindurch. Ihr Blick verlor sich im
Nirgendwo. Sie sah durcheinanderwirbelnde Empfindungen – nichts, was
sie sofort berührt hätte.
Fakans Stimme drang wie aus weiter Ferne zu ihr. »Genau das meine ich,
diesen abwesenden Ausdruck, Shanda. Wo bist du?«
»Hier!«, sagte sie schroff.
Nein. Sie hatte sich geschworen, niemandem von diesen seltsamen Eindrücken zu erzählen. Auch Fakan nicht.
»Im Lager wartet Arbeit auf mich«,
sagte sie hastig und stemmte sich im
Sessel hoch.
In dem Moment wurde die Nachrichtenfunktion ihres Armbands aktiv.
*
Die Welt des
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»... unterbrechen wir alle laufenden
Sendungen aus wichtigem Grund. Vor
ungefähr zehn Minuten wurden von
den am Systemrand stationierten
Raumschiffen ungeklärte energetische
Effekte gemeldet. Aktuell hat es den
Anschein, als löse sich der Sextadimschleier auf. Soeben eintreffende
Funksprüche scheinen das zu bestätigen. Am äußersten Rand des Systems
sind die Sterne wieder zu sehen.«
»Na also!«
Shanda verstand nicht, weshalb Fakan sich derart zufrieden äußerte. Hatte er die Schiffe außerhalb des Systems
vergessen? Sobald der Schleier verschwand, wurde für die wartenden
Flotten der Weg frei.
Schon nach wenigen Minuten konnten Angreifer dann über den inneren
Planeten stehen.
»Warum so blass? Kind, ich ...« Fakan biss sich auf die Zunge. Er merkte,
dass sie sich versteifte. »Entschuldige,
Shanda. Ich kann verstehen, dass du
auf
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