2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen
transparente Kuppel befand sich in ihrer Augenhöhe. Sie sah
Corma bedächtig nicken.
»Du begleitest uns!« Seine Stimme
hatte einen befehlenden Klang angenommen. »Wir veranlassen einige Untersuchungen, danach wissen wir Bescheid.«
»Ich will keine Untersuchungen!«
Shanda reagierte heftig. »Das macht
mir Angst. Untersuchungen tun weh.
Ich weiß das.« Sie übertrieb und stellte
sich dumm. Weil sie gelernt hatte, dass
das Interesse anderer dann oft sehr
schnell nachließ.
»Du wirst lediglich mit Sensoren an
einige Messgeräte angeschlossen«, beharrte der Siganese. »Daran ist absolut
nichts Schlimmes. Morgen bist du wieder hier.«
»Lasst mich in Ruhe!«
»Wahrscheinlich hast du besondere
Fähigkeiten, Kind. Du weißt, wovon
ich rede?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte sie
heftig. »Ich will das auch gar nicht
wissen.« Sie schwang sich aus dem
Sessel. Abwehrend hob sie die Arme,
als einer der Robotertentakel nach ihr
griff.
Im nächsten Moment versperrte ihr
der Schlägertyp den Weg.
»Das geht entschieden zu weit!«,
hörte sie Fakan aufbegehren.
»Halt dich da raus! An kleinlichen
privaten Interessen wie deinen wird
Stardust zugrunde gehen!« Valting
schnaubte.
»Es geht nicht um das Wollen oder
Nichtwollen«, sagte der Siganese
scharf. »Das Wohl der Stardust-Union
steht auf dem Spiel, gerade jetzt, da
wir von mehreren Seiten angegriffen
werden. Du kannst dich nicht gegen
das Notwendige zur Wehr setzen,
Shanda. Dann bist du nicht nur am
Tod deiner Eltern schuld, sondern
womöglich am Untergang unserer
Welten ...«
»So nicht, Corma!«, fuhr Fakan auf.
»Deine Art, eine Forderung zu formulieren, ist unmenschlich!«
»Etliche Personen wurden von dem
Funkenregen getroffen. Es war leicht
herauszufinden, wer von diesen Männern und Frauen in den Folgejahren
liiert war oder dies gar noch ist. Ich
gehe davon aus, dass Kinder aus solchen Verbindungen starke Parakräfte
entwickeln. Sie sind Mutanten. – Ich
hoffe, du akzeptierst das endlich,
Shanda, und begleitest uns freiwillig.«
»Und wenn nicht?«, wollte Fakan
wissen.
»Sie wird uns begleiten, so oder
so.«
»Raus!«, brüllte Fakan Noorgeg.
Shanda hatte ihn nie derart wütend
erlebt. »Du warst zwar einmal Administrator, Vorremar Corma, aber du
scheinst seitdem sehr viel vergessen zu
haben. Niemand gibt dir das Recht,
das Mädchen unter Druck zu setzen.
Warum das alles? Dahinter steckt doch
mehr, als du zugibst. Wieso musst du
Shanda untersuchen? Ich frage mich,
ob du überhaupt dazu berechtigt bist.
Du bekleidest kein öffentliches Amt
mehr. Und dein Wort zählt damit nicht
mehr als meins.«
»Du überschätzt dich, Junge.«
»Hört auf!«, wollte Shanda rufen.
Sie konnte es nicht. Sie starrte Fakan
an, dann den Mann im Anzug. Sie
spürte, dass der Kerl zuschlagen wollte, dass er nur auf ein Zeichen des Siganesen wartete.
Verschwindet!, dachte sie intensiver. Lasst uns in Ruhe!
Der Schweiß floss ihr in Strömen
über den Körper, aber sie schaffte es
nicht, auch nur einen der drei zu beeinflussen.
Fakan hatte sich an dem Roboter
vorbeigequetscht und irgendwie sogar
an dem Schlägertyp. Shanda sah, dass
er jetzt neben dem Türschott stand
und das Schott aufglitt.
»Wir haben nichts mehr miteinander
zu tun«, sagte Fakan mühsam beherrscht. »Geht jetzt! Bitte!«
Als weder Corma noch die beiden
anderen reagierten, winkelte Fakan
den Arm mit dem Kombiarmband an.
»Ich rufe den Sicherheitsdienst. Dann
ist unser Problem hoffentlich sehr
schnell erledigt.«
»Das wird nicht nötig sein«, erklang
Vorremar Cormas verstärkte Stimme.
Der Roboter schwebte auf das Schott
zu. Nur für einen kurzen Moment
stoppte er. Shanda sah, dass der Siganese Fakan einen vernichtenden Blick
zuwarf. Sie glaubte, den aufkochenden
Zorn des Grünhäutigen zu spüren.
Shanda blickte den Männern noch
hinterher, nachdem sich das Schott
schon wieder geschlossen hatte.
13:53 Uhr
Sie zitterte am ganzen Leib. Je mehr
sie versuchte, das in den Griff zu bekommen, desto schlimmer wurde es.
Fakan hatte ihr wieder seinen Sessel
angeboten. Sie lehnte sich darin zurück und schloss die Augen. Dabei versuchte sie, an gar nichts zu denken.
Doch das erwies sich als unmöglich;
weiterhin war alles gegenwärtig. Sie
verkrallte die Finger in die Seitenlehnen.
Plötzlich spürte sie eine Berührung
an ihrem Arm. Leicht und nur für die
Dauer einer Sekunde. Shanda war sich
nicht einmal sicher, ob sie das wirklich
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