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2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Frequenzfolger Vastrear auf Geheiß seiner tefrodischen Beraterin Satwa erst kürzlich sämtliche Passwörter ändern lassen.
    Satwa ... Die Ähnlichkeit sogar des Namens hatte Jawna auf eine Idee gebracht.
    Sie benötigte eine aktuelle, gültige Autorisierung. Vastrears Ordonnanz verfügte über eine solche. War es möglich, sich als sie auszugeben?
    Eventuell. Wenn, dann jedenfalls nur in eingeschränktem Maße und unter Anwendung einer Reihe von Tricks.
    Einen Transmitter zu benutzen probierte sie besser erst gar nicht. Ihre Körpermasse unterschied sie erheblich von einer schlanken jungen Frau ohne robotisches Innenleben. Beim Abstrahlvorgang wäre dies erfasst und die Differenz bemerkt worden.
    Andere biometrische Details jedoch vermochte Jawna exakt zu kopieren ...
    Mittlerweile hatten sie Irdelphs Labor verlassen, im Schutz des Deflektors unbehelligt eine Reihe von Gängen und Hallen durchquert und sich in einem unbenutzten Medienraum eingenistet. Jawna instruierte den Okrivar genau und warnte ihn nachdrücklich, keine Dummheit zu versuchen.
    Dann führten sie eine kleine Scharade auf.
    *
    Pral überließ das Reden dem Mausbiber.
    Er hätte seinem Kameraden gern einen Teil der Last abgenommen. Aber die Vernunft gebot, den Mund zu halten.
    Wer schwieg, konnte sich nicht verplappern. Bei einer derart heiklen Konfrontation war es von Vorteil, wenn man die Gedanken des Gegenübers lesen konnte.
    Die ohnedies nicht geringe Bewunderung, die Pral für Gucky empfand, wuchs mit jeder Minute. Wie geschickt er unterband, dass dem Anführer der gemischten Patrouille die Ungereimtheiten in ihrer Geschichte sowie andere verräterische Einzelheiten auffielen!
    Ihre Kokonmasken waren zwar äußerst lebensecht, und die aus Raumschiffswracks geborgenen Originaluniformen, komplettiert durch die passenden Ausrüstungsgegenstände und Rangabzeichen, ließen auch nichts zu wünschen übrig, aber ... ihnen fehlten gültige Dienstnummern, und über die Einheit, zu der die beiden Missetäter angeblich gehörten, wussten sie nicht das Geringste.
    Gleichwohl gelang es Gucky, die Militärpolizisten nicht auf verfängliche Gedanken kommen zu lassen. Er verwickelte sie in Fachsimpeleien über die scheußlichen Klonkämpfe, die von den Okrivar und Darturka als eine Art sportlicher Unterhaltung betrachtet wurden, und machte sich ganz allgemein die soldatische Eigenschaft zunutze, nichts sehen zu wollen, was zu irgendwelchen bürokratischen Verwicklungen führen könnte. In einer weniger prekären Lage hätte Pral sich köstlich amüsiert.
    Bis sie die Kasernenregion erreichten – durch eine verborgene Schleuse, die sich erst nach längerem Prozedere auftat –, hatte Gucky den Truppführer so weit, dass er sie geradezu kumpelhaft behandelte.
    »Na schön, ich sehe ein, dass ihr euch ein bisschen Spaß gönnen wolltet. Wie auch immer, Strafe muss sein. Sonst geht die Disziplin baden.«
    Das verstünden sie vollkommen, beteuerte der Ilt. Wäre es vielleicht trotzdem möglich, den Kommandanten ihrer Einheit nicht über ihr Vergehen in Kenntnis zu setzen? Den Stubenarrest konnten sie schließlich gleich bei der Militärpolizei absitzen.
    »Habt die Hosen gestrichen voll, was? Ich kenne euren Kapo. Der würde euch ordentlich den Schädel schrubben. Na schön, einmal will ich mein Visier zuklappen. Aber wehe, ich erwische euch nochmals. Dann kommt ihr mir nicht mehr so billig davon!«
    Gucky gelobte Besserung und bedankte sich mit dem Wetttipp, den der Okrivar augenscheinlich erhofft hatte. Man brachte sie in einen leer stehenden Aufenthaltsraum und schärfte ihnen ein, dass sie diesen für die verbleibende Dauer ihrer Freischicht nicht verlassen durften. Danach sollten sie sich trollen und nie wieder negativ in Erscheinung treten.
    »Toller Typ«, sagte Gucky, sobald sie allein waren. »Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel oder so. – Mann, bin ich bedient!«
    Er wuchtete sich auf eine Pritsche. Pral tat es ihm gleich. Da er mutmaßte, dass sie abgehört wurden, teilte er sich dem Mausbiber nicht akustisch mit, sondern öffnete seinen Geist und formulierte seine Überlegungen betont klar und pointiert.
    Ich möchte mich in Schattenform auf Erkundung begeben, dachte er. Die Gelegenheit erscheint mir günstig, da von uns ohnehin erwartet wird, dass wir unseren Drogenrausch ausschlafen. Bitte gib mir ein Zeichen, ob du einverstanden bist.
    »Mhm«, brummte Gucky wie im Halbschlaf, eindeutig bejahend. »Ein richtig feiner Gevatter. Der schaut auf

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