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2544 - Gefangene des Handelssterns

2544 - Gefangene des Handelssterns

Titel: 2544 - Gefangene des Handelssterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Rolle. Wichtig ist einzig, dass du frühestens nach exakt vierzehn Pulsen deiner Zeitmessung Alarm schlägst. Ab – jetzt.«
    Da Irdelph wie angewachsen stehen blieb und sie sichtlich überfordert anglotzte, ergänzte Jawna: »Erzähl alles, was du über mich weißt. Du kannst auch gern etwas dazuerfinden. Übertreib nach Belieben. So oder so haben wir beide etwas davon. Du beweist deine Loyalität, und mir kommt’s ebenfalls zupass.«
    »Ich verstehe ... Du, du missbrauchst mich. Ein weiteres Mal. Für ein ... Ablenkungsmanöver.«
    »Das leugne ich nicht. Aber du musst es nicht wissen, oder? Wir zwei erfüllen nur unsere jeweilige Pflicht, und jeder von uns ist fein raus. Ganz ehrlich, ich finde dich sympathisch.
    Unter anderen Voraussetzungen hätte ich begeistert mit dir über Kybernetik schwadroniert.«
    »Hm. Vierzehn Pulse. Aber falls ich früher ...?«
    »Ich an deiner Stelle«, sagte Jawna milde, »würde mir keinen Millimeter über den Weg trauen. Vielleicht will ich dich in Wahrheit ja sogar dazu verleiten, mich zu hintergehen?«
    Nachdenklich wiegte der Okrivar seinen Kopf. »Du sitzt auf einem harten Stuhl, Fremde.«
    »Du brauchst auf mich in keinerlei Form Rücksicht zu nehmen. Du kannst mir nicht schaden. Stell unsere Begegnung ruhig so dar, dass dein Verhalten im günstigsten Licht erscheint.«
    »Deine Vorbereitungen sind abgeschlossen. Du gehst zum Angriff über.«
    »Kein Kommentar. Dieses Gespräch ist beendet. Es wird Zeit, dass du dich auf deinen weiteren Lebensweg begibst, Kollege Irdelph.«
    *
    Das unterschwellige, allgegenwärtige Wummern nahm kurz an Intensität zu, als hole die ganze Kaserne tief Luft. Dann heulten überall Sirenen auf.
    »Großalarm!«, schallte es aus den Lautsprechern. »Höchste Bereitschaftsstufe für alle Darturka-Truppen!«
    »Na bitte. Unser Startzeichen«, sagte Gucky laut.
    Ab sofort bestand kein Grund mehr, sich in nobler Zurückhaltung zu üben. Es hatte sich ausgetuschelt. »Los geht’s, Freund Pral!«
    Insgeheim war er nicht ganz so zuversichtlich, wie er sich gab. Ihm graute vor den Hyperbarrieren.
    Aber Major Togoya, die tollste Posbi aller Zeiten und Universen, hatte zugesichert, ihnen einen Weg freizuschalten. Sie mussten sich allerdings strikt an die von ihr vorgegebene Route halten.
    Gucky reichte dem Schattenmaahk die Hand. Wie schon beim vorigen, beinahe in der Katastrophe geendeten Versuch kombinierten sie ihre Fähigkeiten zur Ortsversetzung. Diesmal jedoch übernahm Pral die Führung.
    Sie entstofflichten ... und rematerialisierten ohne Probleme.
    Gucky fiel ein Stein vom Herzen, wenngleich nur ein kleiner Kiesel. Schließlich hatten sie mit diesem Sprung bloß eine relativ geringe Distanz innerhalb ein und derselben Kasernen region überbrückt.
    Der Ilt sah sich um und esperte zugleich. Ein Ersatzteillager. Niemand außer ihnen im Raum. Dafür wimmelte es draußen auf dem Gang von Okrivar und Klonsoldaten, die fluchend ihre Kampfanzüge schlossen und die Ausrüstung vervollständigten.
    Er schob Pral hinaus. »Da lang!«
    Im Laufschritt erreichten sie den kreisrunden Saal der Transmitterstation. Sie bestiegen eines der freien Geräte, deren Abstrahlmulde Platz für einige weitere Darturka geboten hätte.
    Prompt kamen zwei Militärpolizisten angerannt und wollten sich den vermeintlichen Kameraden anschließen. Bevor sie sich in die Mulde zwängen konnten, schob ihnen Gucky telekinetisch ein Absperrgitter zwischen die Beine, sodass sie stürzten und übereinanderpurzelten.
    »Bedaure, besetzt.« Er gab den Kode ein, den er von Jawna Togoya erhalten hatte.
    Brennendes Licht verschlang den Ilt und den Schattenmaahk. Ein unwiderstehlicher, glühheißer Sog zerrte sie hinweg.
    *
    Äußerst widerwillig brach Satwa die Vernehmung ab.
    So knapp standen sie und S’Karbunc davor, einen durchschlagenden Erfolg zu erzielen! Aber keinen Lidschlag, nachdem die Alarmsirenen losgeschrillt hatten, baute sich neben ihr ein überlebensgroßes Hologramm des Frequenzfolgers auf.
    »Du kommst schleunigst zu mir in die Zentrale, Ordonnanz!«, herrschte er sie an. »Spute dich! Ungeheuerliche Dinge geschehen in FATICO.«
    »Wir haben das Subjekt in Kerker eins mental so gut wie gebrochen. Möglicherweise erfahren wir von ihm ...«
    »Kein Wort mehr. Weg von dem Gefangenen! Über dir schwebt der Verdacht des Hochverrats. Du weißt, was dir blüht, solltest du es wagen, mir den Gehorsam zu verweigern.«
    Satwa war, als legten sich eisige Krallenfinger um ihre Kehle.

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