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2577 - Kosmisches Puzzle

2577 - Kosmisches Puzzle

Titel: 2577 - Kosmisches Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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übertrieben. Du weißt doch, dass mir die Nerven durchgehen, wenn ...« Er

stockte, offenbar, weil er Eritrea zum ersten Mal bewusst wahrnahm. »Was machst du hier?«
    »Ich wüsste nicht, dass ich mich vor dir rechtfertigen muss«, antwortete sie, von dem kleinen

Wortgefecht amüsiert. »Aber bitte - ich bin Eritrea Kush, Pilotin der Silberkugel E.«
    Der andere stockte kurz, streckte dann die Rechte aus. »Janost Jussu.«
    Sie ergriff die Hand.
    Der zweite Neuankömmling stellte sich als Sher Pawet vor. »Wenn du die Silberkugel fliegst,

erklär meinem geschätzten Kollegen doch bitte, dass es sich dabei um eine ganz konkrete Technologie handelt, die ...«
    »Das habe ich ja nie angezweifelt«, unterbrach Janost. »Es geht mir nur darum, dass uns die

richtigen Maßstäbe und Methoden fehlen, um psimaterielle Einflüsse und uns fremde technologische

Errungenschaften korrekt zu kategorisieren.«
    »Womit du dich täuschst«, sagte Sher. »Das Instrumentarium ist gut ausgearbeitet. Allerdings

begehen viele denselben Fehler wie du und nennen das alles Zauberei. Weil sie nicht

verstehen, dass es Gesetzmäßigkeiten gibt, die ...«
    »Entschuldigt mich«, unterbrach Eritrea. »Ich glaube nicht, dass ich zu eurem

wissenschaftlichen Grundsatzproblem irgendetwas Erhellendes beitragen kann. Wenn ihr also bitte

anderswo weiterstreitet ... ich habe eine wichtige Aufgabe zu erledigen.«
    »Wir streiten nicht«, protestierten die beiden, plötzlich vereint, wie aus einem Mund.
    »Wir diskutieren«, ergänzte Janost. »Das ist etwas völlig anderes.«
    Sein Kollege deutete auf das mysteriöse Zusatzaggregat in ihrer Hand. »Was ist das?«
    »Es verbessert die Flugleistung der Silberkugel«, wich sie aus. Solange sie nicht genau

wusste, wie vertrauenswürdig die beiden Wissenschaftler waren, wollte sie nicht konkreter

werden.
    »Siehst du«, sagte Janost triumphierend. »Das ist exakt das, was ich meine. Wir sind nicht

einmal in der Lage, die Technologie der Silberkugeln zu verstehen ... und doch benutzen wir sie

nicht nur, sondern maßen uns sogar an, sie zu verbessern. Das
    kann ungeahnte Folgen nach sich ziehen, die vielleicht das fragile Gleichgewicht zerstören,

das die Silberkugel am Laufen hält. Wenn nicht noch Schlimmeres geschieht!«
    Eritrea musste ihm in gewisser Hinsicht sogar recht geben. Ein ähnlicher Gedanke war ihr auch

schon gekommen. »Obwohl ich dir nicht widersprechen kann, werde ich das Aggregat einbauen.«
    »Hast du keine Angst, dass es mehr zerstört als Nutzen bringt?«
    »Lass es mich so sagen ... es stammt über diverse Umwege von ES, und der Superintelligenz

schenke ich mein Vertrauen.«
    Janost wiederholte das letzte Wort mit halb nachdenklichem, halb spöttischem Tonfall und

wandte sich Sher Pawet zu. »Da siehst du, was ich meine. Vertrauen wird zu einem Faktor erhoben,

der über wissenschaftlicher Exaktheit steht. So weit kommt es, wenn wir zu viel mit solchen

Dingen umgehen, die wir nicht verstehen.«
    Pawet seufzte. »Ich denke nicht, dass Eritrea ihren ...«
    »Ihren Glauben?«, schlug Janost vor.
    »Dass sie es mit Wissenschaft verwechselt. Man muss nur wissen, was wann angebracht ist.«
    Eritrea spürte, dass die Diskussion an grundsätzliche Fragen rührte, die auch ihr nahegingen;

und die ihr tägliches Leben spätestens seit dem Augenblick bestimmten, in dem sie zum ersten Mal

eine der Silberkugeln betreten hatte.
    Sie wusste, dass sie sich mit ihren nächsten Worten vor beiden, so unterschiedliche Positionen

sie auch einnahmen, disqualifizieren würde. »Notfalls ist mir das Vertrauen wichtiger als die

Wissenschaft.«
    »Und das sagt ausgerechnet diejenige, die hochstehende Fremdtechnologie verbessern will.« Sher

Pawet legte die Fingerspitzen beider Hände vor der Brust zusammen und dehnte die Finger.

»Brauchst du Hilfe?«
    »Könnte nicht schaden«, meinte Eritrea. »Seid ihr denn bewandert in der Technologie der

Silberkugeln?«
    »Wenn es jemanden gibt, auf den dies zutrifft, dann auf uns beide«, versicherte Janost. »Von

zwei unterschiedlichen Standpunkten aus betrachtet, natürlich.«
    Pawet lachte. »Was sie wohl kaum übersehen haben wird.«
    »In der Tat.« Eritrea hob das Aggregat an und berührte damit erstmals die Außenhülle der

Silberkugel direkt.
    Ein Überschlagblitz zuckte auf, ein beißender Schmerz schoss durch Eritreas Arm und die

Schulter bis in den Brustkorb. Sie schrie auf, wurde von den Füßen gerissen

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