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2577 - Kosmisches Puzzle

2577 - Kosmisches Puzzle

Titel: 2577 - Kosmisches Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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anderen hinter einer der Statuen schwebte, im Ruhemodus auf nur neun Meter Durchmesser

geschrumpft. Die Oberfläche glänzte wie poliertes Chrom. Als die Stardust-Terranerin näher trat,

spiegelte sie sich darin.
    Sie erschrak, als sie erkannte, wie übermüdet und erschöpft sie aussah. Wenn dies alles

vorüber war, musste sie sich dringend etwas Ruhe gönnen.
    Bei diesem Gedanken lachte sie unwillkürlich auf und schaute sich danach um, ob jemand in der

Nähe war, der sie hätte hören können. Weit und breit war niemand zu sehen, es schien, als sei sie

völlig allein in der Weite der Maschinenhalle.
    Sehr gut ... denn was sollte man von einer Frau halten, die plötzlich scheinbar ohne Grund zu

lachen begann? Aber was blieb ihr anderes übrig? Wenn dies alles vorüber war. Ob es jemals

so weit kam? Würde das Abenteuer, das ihr Leben gründlich auf den Kopf gestellt hatte, irgendwann

enden?
    Und wie sollte ein solches Ende aussehen?
    Sie ahnte, dass sie sich Ruhezeiten ganz bewusst nehmen oder erkämpfen musste, weil sie ihr

nicht einfach zufielen. Nicht, seit sie im Dunstkreis der Unsterblichen stand, eine Silberkugel

flog, aktiv gegen die Frequenz-Monarchie vorging und an der Rettung der Superintelligenz ES

mitarbeitete.
    Sie entnahm ihrer Tasche eines der Zusatzaggregate und wog es nachdenklich in der Hand.
    Ihre Finger zitterten leicht. Im Fall ihrer eigenen Silberkugel hatte sie das neue Bauteil

ohne jede Schwierigkeit einfügen können. Es war automatisch mit der glänzenden Hülle

verschmolzen.
    Nun jedoch tat sich nichts, obwohl sie das Aggregat dicht an die Außenhülle der Silberkugel

heranführte.
    »Wäre wohl auch zu einfach«, murmelte sie gedankenverloren. Diese Freiheit gönnte sie sich, da

sich ohnehin niemand in der Nähe befand, der sich daran hätte stören können; es half ihr, sich

besser zu konzentrieren.
    Mit einem Mal breitete sich ein mulmiges Gefühl in ihr aus.
    Wenn sie zurückdachte, konnte sie nicht leugnen, dass sie während all der Jahre seit dem Tod

ihres Ehemannes unter psychischen Schwierigkeiten gelitten hatte. Im Nachhinein betrachtet musste

sie sich eingestehen, krank gewesen zu sein; und das, obwohl es ihr hervorragend gelungen war,

diesen ... Defekt vor jedem anderen geheimzuhalten.
    Sie hatte diese Probleme allerdings überwunden, mit der Hilfe eines Freundes, des inzwischen

ebenfalls verstorbenen Wirts Sandior, und vor allem aufgrund der Umstände, die sie zum ersten Mal

in Kontakt mit Icho Tolot gebracht hatten.
    Aber musste sie nicht Vorsicht walten lassen, damit sie auch weiterhin gesund blieb? Überall

hörte man, dass Übermüdung und zu viel Arbeit zu einem Rückfall führen konnten. Insofern lebte

sie gleich doppelt gefährlich ...
    Sie schloss die Augen, atmete tief durch und schüttelte die lästigen Gedanken ab. Sie würde

darüber nachdenken, wenn es so weit war. Wenn es tatsächlich akut zu werden drohte.
    Also wenn es zu spät ist, meldete sich eine leise Stimme in ihr. Die Eritrea wiederum

schlicht und einfach ignorierte. An einen gewissen Stressfaktor musste man sich wohl gewöhnen,

wenn man an vorderster Front mitspielte.
    Sie drehte sich um, als sie Schrittgeräusche vernahm. Zwei Männer verließen soeben den

Antigravschacht und kamen wild gestikulierend näher. Eritrea hatte sie nie zuvor gesehen, was

aber kein Wunder war angesichts der geradezu zahllosen Wissenschaftler, die in der Halle der 1000

Aufgaben arbeiteten.
    Der dickere der beiden atmete schwer und kaute auf seiner Unterlippe. »Psi-Materie!«, rief er,

so laut, dass Eritrea es unmöglich überhören konnte. »Ultrahochtechnologie, die irgendwelche

Supervölker oder -intelligenzen hinterlassen haben. Immer wieder läuft es darauf hinaus! Das

ist...«
    »Das ist was, Janost?«
    »Unkonkret! Unwissenschaftlich! Ein Türöffner für allerlei Spekulationen und Mutmaßungen, die

sich nicht mehr mit tatsächlichen Daten und konkret nachvollziehbaren Untersuchungen untermauern

lassen.«
    Der zweite Mann lachte, aber es klang alles andere als amüsiert. Seine fingerlangen Haare

standen wirr in alle Richtungen. Die Spitzen waren rot gefärbt. »Das ist nicht dein Ernst,

Kollege!«
    »Nenn mich nicht so! Für mich bist du kein Wissenschaftler, sondern ein Mystiker.«
    Die Gesichtshaut nahm eine Färbung an, die den Haarspitzen in nichts nachstand. »Dann hast du

die letzten paar Jahrhunderte verschlafen.«
    »Gut, gut, ich habe

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