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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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erobern. Mehr noch - ein empfindlicher Schlag

mitten ins Herz der FrequenzMonarchie.«
    »Wäre«, wiederholte Whistler. »Wäre, wäre, wäre.« Seine blauen Augen - wie alles andere an ihm

ein robotischer Ersatz des Originalorgans, außer seinem Gehirn - blickten sezierend. »Genau das

ist der springende Punkt. Wir reden von einem Selbstmordkommando. Ich werde keinen einzigen

meiner Soldaten für ein Unternehmen opfern, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist!«
    »Wir sollten ...«, begann Rhodan.
    Whistler ließ ihn nicht ausreden. »Auch mit den Mitteln der Silberkugeln können wir nicht

gegen acht Handelssterne und eine Armee von Schlachtlichtern bestehen! Die Kugeln mögen

erstaunliche Schiffe sein, vielleicht könnten sie im Falle eines Falles sogar entkommen - aber

das ist nicht relevant, weil damit der Plan ohnehin gescheitert wäre.«
    Nun hielt auch ihn nichts mehr in seinem Sessel aus Formenergie. Er stellte sich direkt neben

das Hufeisenpult und schlug mit der Faust krachend darauf - eine theatralische Geste, deren

Absicht zweifellos genau bemessen war und die dennoch eine kleine Beule hinterließ. Whistler

dachte und empfand weiterhin wie der Mensch, der er war, und schätzte auch seinen Körper so ein;

aber das war er längst nicht mehr. »Außerdem, wenn mir die Bemerkung erlaubt ist, wäre eine

derart militärische Lösung für dich wohl äußerst untypisch. Dafür ist ein Perry Rhodan nicht

bekannt. Oder täusche ich mich da?«
    Betty lag es auf der Zunge, den Aktivatorträger zu verteidigen, doch sie wartete ab. Whistlers

Vorgehen war rhetorisch sehr geschickt, das musste sie ihm lassen. Eine kleine, aber

eindrucksvolle Demonstration dafür, wie einfach es ihm fiel, die Massen in seinen Bann zu

ziehen.
    »Ich habe mit diesem Einwand gerechnet.« Rhodan klang gelassen, aber nicht herablassend. Er

brachte dem Widerspruch den nötigen Respekt entgegen, doch Betty merkte ihm an, dass er ein gutes

Argument dagegen präsentieren konnte.
    »Und ich wiederhole, dass ich nicht das Leben von Stardust-Terranern, die mir anbefohlen sind,

aufs Spiel setzen werde«, sagte Whistler. »Nicht für eine Aktion, deren Erfolgsaussichten ich

doch sehr stark anzweifle. Es sei denn, du beweist mir das Gegenteil!«
    Betty konnte die Spannung förmlich spüren, die zwischen diesen beiden Männern herrschte. Sie

standen auf derselben Seite, sie arbeiteten zusammen, und doch verfolgte jeder seine eigenen

Ziele. Oder was trennte sie wie eine unsichtbare Mauer?
    »Fragen wir uns, worum es eigentlich geht«, sagte Rhodan. »Weshalb wir die Frequenz-Monarchie

bekämpfen müssen. Weil sie uns bedroht, das ist das eine. Aber wenn wir tiefer unter die

Oberfläche dringen, kommt noch etwas anderes zum Vorschein.«
    Betty ahnte, worauf Perry hinauswollte.
    »Nämlich eine dramatische Rettungsaktion für ES. Ja, es handelt sich um ES und darum, was die

Superintelligenz eigentlich mit dem StardustSystem verbindet. Immer wieder taucht ES auf, wenn

wir den Dingen auf den Grund gehen, direkt oder in Form von Hinterlassenschaften. Und seien wir

ehrlich - ohne ES wäre das StardustSystem längst von der Frequenz-Monarchie überrannt

worden!«
    Der Terraner legte eine Pause ein, sah Whistler ins Gesicht, doch der Administrator schwieg.

»Ich kann gut verstehen, Timber, dass dein Verhältnis zu ES nicht gerade ungetrübt ist.«
    »Darum geht es nicht!« Whistlers Behauptung klang lahm, als wäre er selbst nicht davon

überzeugt.
    »Bist du sicher? Ich wundere mich nicht darüber, dass du dich von ES getäuscht und

hintergangen fühlst. Glaub mir, ich habe mich mehr als einmal selbst so gefühlt!« Rhodan deutete

zuerst auf Lloyd/Tschubai, dann auf Betty. »Ihr mögt inzwischen einen neuen Blickwinkel haben,

aber wenn ihr zurückdenkt, werdet ihr zustimmen müssen, dass es nicht immer einfach war. ES hat

einen ganz eigenen ... Humor und eine ungewöhnliche Art, mit den Dingen umzugehen. Mit kosmischen

Entwicklungen ebenso wie mit Individuen.«
    Dem konnte Betty nicht widersprechen. Im Gegenteil. Also nickte sie nur und wartete auf

Whistlers nächste Worte. Der Administrator schwieg jedoch. Sein Blick wanderte zu Sean

Legrange.
    »Ich rechne mir durchaus Chancen aus, das Forschungszentrum zu übernehmen«, fuhr Rhodan fort.

»Dazu benötige ich allerdings die Hilfe der Stardust-Terraner und damit deine Zustimmung, Timber.

Ebenso die der anderen

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