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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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beschleunigte. Zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit waren bereits erreicht. In

weniger als einer Minute könnte er in den Überlichtflug wechseln - doch das durfte nicht sein

Ziel sein. VATROX-DAAG hatte eindrücklich bewiesen, dass er der Silberkugel auch in diesem Fall

zu folgen vermochte.
    Und es gab keinen Zweifel mehr daran, dass die Entität wütend war. Rhodans abweisende Haltung

hatte die Fronten endgültig geklärt. Eine einfache Überlichtflucht würde das Problem nicht

lösen, sondern nur auf ein neues Schlachtfeld verlagern.
    »Wohin?«, rief er dem Konzept zu.
    Lloyd/Tschubai trat neben ihn und gab eine Kursanweisung. »Ich habe Kontakt - wenn man es so

nennen kann.«
    Rhodan wollte der Richtung folgen, stockte jedoch. Der Weg führte mitten durch die Menge ihrer

Feinde.
    Ein Schlachtlicht verging in einem Trafitron-Strukturriss. MIKRU-JON jagte in eine energetisch

kochende Hölle.
    »Überlastung wird kritisch«, meldete Mikru. Der Alarmton im Hintergrund veränderte sich, wurde

schriller und gellte unangenehm in den Ohren, bis er plötzlich erlosch. Offenbar hatte Mikru ihn

desaktiviert.
    Rhodan zwang seinem Schiff halsbrecherische Manöver auf. Er hielt direkt auf ein Schlachtlicht

zu und streifte es im Flugmodus, der das Durchqueren fester Materie ermöglichte.
    Der Boden der Zentrale bebte. In MIKRU-JONS Wänden ächzte es, als die Struktur des

Obeliskenraumers gestaucht wurde. Mikru schrie, dann flackerte ihre Gestalt und löste sich

auf.
    »Wir nähern uns!«, rief Lloyd/ Tschubai. »Ich spüre ihn!«
    Rhodan ging es ebenso. Erneut tastete etwas nach seinen Gedanken - auf völlig andere Weise als

vor Kurzem noch VATROX-DAAG und doch vertraut, weil es noch nicht viel länger zurücklag.
    Mikru erschien wieder. Ein Flackern ließ sie unwirklich erscheinen wie ein nicht

fertiggestelltes Bild. Ein schwarzer Fleck zuckte über ihre Gestalt, verästelte sich bis ins

Gesicht.
    »Radyl!«, rief Rhodan laut, um den konzentrierten Gedanken zu unterstützen, den er an den

Netzweber richtete. »Ich bin hier! Ich danke dir, dass du uns begleitet hast! Ich brauche den

Transport! JETZT!«
    Er erhielt keine Antwort. Die ungeheuerliche energetische Netzgestalt kam jedoch näher. Noch

befanden sich einige Schlachtlichter zwischen ihr und MIKRU-JON. Eines explodierte im nächsten

Augenblick, zwei weitere setzten einen Fluchtkurs.
    Das Netz kam heran.
    Rhodan fühlte dumpfen Druck und wütenden Zorn - der letzte Impuls, der von VATROX-DAAG

ausging, ehe sich der Netzweber um MIKRU-JON legte und das Schiff in seiner Gesamtheit

umschloss.
    Dann existierte nur noch Radyls Gier nach seinen Gedanken.
    Nach seinen Empfindungen.
    Nach den Emotionen.
    Erlebnissen ...
    Radyl wob sich in Rhodans Bewusstsein, durchdrang jedes Gefühl, grub sich tiefer und nährte

sich von ihm.
    Die Umgebung verblasste. Es gab keinen VATROX-DAAG mehr. Keine Schlachtlichter. Keinen

tobenden Kampf. Keine mit MIKRU-JON verschmolzene Silberkugel.
    Keinen Perry Rhodan.
    Nur noch Radyl, der die Bezahlung für den Transport forderte.
    *
    »Wo sind wir?«, fragte Perry Rhodan.
    »Diesmal«, meinte Lloyd/Tschubai erleichtert, »ist die Flucht gelungen.«
    Der Terraner fühlte sich frei. Wie der Netzweber in seine Gedankenwelt eingedrungen war, so

hatte er sie auch wieder freigegeben.
    Ein Geschäft zur beiderseitigen Zufriedenheit. Ganz anders als das, was VATROX-DAAG ihm

vorgeschlagen hatte. Der Pakt mit dem Teufel war nie eine ernsthafte Möglichkeit gewesen.
    Auf diese Art durfte weder der Tod von VATROX-VAMU noch das Überleben von ES erkämpft

werden.
    »Wir stehen 50.000 Lichtjahre von unserem letzten Aufenthaltsort entfernt«, erklärte Mikru.

»Radyl hat einen weiten Sprung durchgeführt.«
    »Was ist mit VATROX-DAAG?«, fragte Rhodan nur.
    Diesmal übernahm das Konzept die Antwort. »Er befindet sich nicht in der Nähe. Auch ihm ist es

offenbar nicht möglich, einem Netzweber zu folgen.«
    Der Terraner atmete erleichtert aus.
    Wenn die Eroberung des Forschungszentrums auch auf ganzer Linie gescheitert war, so waren sie

doch wenigstens mit dem Leben davongekommen. Ganz zu schweigen davon, dass sie dem letzten

Herrscher der Frequenz-Monarchie die Stirn geboten und ihm gezeigt hatten, dass er in
    Zukunft mit größerem Widerstand rechnen musste.
    Ein Rückschlag lag hinter ihnen, das durfte er nicht beschönigen, aber die Frequenz-Monarchie

wusste nun, dass die Gegenseite jederzeit

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