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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Stardust-Militärs

hierher vorstoßen können.«
    »Eine ebenso naheliegende wie gute Idee.«
    Langsam ging der Terraner in Richtung Ausgang des Lagerraums. MIKRU-JON verkleinerte ihn

soeben wieder zur ursprünglichen Größe; die Wände schoben sich auf Rhodan zu, ohne dass auch nur

die geringste Erschütterung zu spüren gewesen wäre.
    »Ich gehe davon aus, dass Betty bald zurückkehrt und wie besprochen einige Funkenleute

mitbringt. Sobald sie hier sind, will ich aufbrechen. Vorher allerdings ... «
    »Ja?«
    »Begleitest du mich zu Gucky? Wahrscheinlich liegt er noch in der Medostation.«
    »Das lässt sich leicht herausfinden«, sagte Atlan. »Und selbstverständlich komme ich mit.«
    »Bist du damit einverstanden, dass wir es Gucky überlassen, ob er mich ebenfalls ins

Stardust-System begleitet?«
    »Und wenn ich es nicht wäre?«, fragte der Arkonide. »Würde das irgendetwas daran ändern, dass

sich der Retter des Universums und Überallzugleichtöter ohnehin keine Vorschriften machen

lässt?«
    »Wohl kaum«, gab Rhodan zu.
    *
    Als sie die Medostation betraten, lag Gucky in seinem Krankenbett. Keine Sekunde später setzte

er sich auf.
    »Perry«, sagte er. Seine Stimme klang schwach und rau. »Atlan!«
    Eine kleine Sonde saß an seinem Hinterkopf, um seine Körperfunktionen zu überwachen. Auf einem

Bildschirm hinter dem Bett liefen Datenkolonnen ab.
    Eine Schüssel mit orangerotem Brei stand neben dem Bett auf einem Beistelltisch. Davor kippte

ein unangerührtes Glas Wasser fast um, weil es über die Kante ragte. Bei Guckys ruckartiger

Bewegung zitterte die Wasseroberfläche, und das ganze Glas rutschte noch weiter vor.
    Beiläufig schob es Rhodan zurück. Er warf einen langen Blick auf den Mausbiber. »Wie geht es

dir?«
    »Besser. Viel besser. Manchmal bewirkt ein bisschen Medizin Wunder.« Er schwang die Beine aus

dem Bett und tapste einige Schritte im Kreis, hob dabei demonstrativ die Arme: Seht her, wie

gut es mir geht. »Besonders, wenn man ganz nebenbei einen Zellaktivator trägt.«
    »Du musst uns nichts beweisen.« Der Vorwurf in Atlans Stimme war nicht zu überhören.
    Auch Rhodan fand, dass Guckys
    Verhalten unecht und übertrieben wirkte; genauso die Art zu sprechen. »Und wie geht es dir wirklich?« Er setzte sich auf die Bettkante und sah, dass das Kopfkissen schweißgetränkt

war.
    Oder nass von Tränen?
    Gucky schien einige Zentimeter zu schrumpfen, als er in sich zusammensackte. »Was willst du

hören? Körperlich bin ich wiederhergestellt. Aber das ändert nicht viel.«
    Ein Schweißtropfen bildete sich auf Rhodans Stirn und rann über die linke Augenbraue zur

Nasenwurzel. Im Raum herrschte unangenehme Hitze. Dennoch schlang Gucky die Arme um den eigenen

Leib, als würde er frösteln.
    »Ich weiß, wie es klingt«, sagte Rhodan, »aber du kannst für Iltu und Jumpy nichts mehr

tun.«
    Langsam streckte Gucky die Hand aus. Das Wasserglas hob sich und schwebte hinein, ohne dass

ein Tropfen verloren ging. »Weißt du, Perry, es kommt mir ungerecht vor. Nicht nur die beiden

sind gestorben, sondern so viele andere, und sie sterben noch immer, gerade jetzt, dort draußen

unter der Kuppel. Und ich bin nicht einmal dort, um sie zu unterstützen. Und warum? Weil ich zu

schwach bin.« Er trank und wandte sich Atlan zu. »Also komm mir nicht damit, dass ich euch

irgendetwas beweisen will. Warum sollte ich? Wenn, dann geht es um mich selbst! Ich mag das

Gefühl nicht, versagt zu haben!«
    »Versagt?« Rhodan stellte sich direkt vor den Mausbiber und ging in die Knie, dass er dem

Kleinen Auge in Auge gegenüberstand. »So kann man es wohl kaum nennen.«
    »Ich habe die Ziele, die ich mir selbst gesteckt habe, nicht erreicht! Was sonst ist es

also?«
    »Vielleicht waren die Ziele falsch?«, meinte Rhodan leise. »Unrealistisch?« Er konnte nicht

umhin, Vergleiche zu seiner eigenen Situation zu ziehen - wie hatte Atlan seinen Plan vor wenigen

Minuten noch beurteilt? Kühn, waghalsig und verrückt?
    Würde es Rhodan in Kürze genauso ergehen wie Gucky? War die Enttäuschung bereits

vorprogrammiert?
    »Dass du nicht Teil des Parablocks bist«, sagte Atlan, »kann ich nicht nur verstehen. Ich

halte es sogar für eine richtige Entscheidung. Du kannst nicht nur anderswo wertvoller

sein, sondern warst es schon längst.«
    »Aber ich komme mir dennoch wie ein Verräter vor und ... «
    »Versteh mich nicht falsch. Alle dort draußen leisten

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