2580 - Handelsstern im Visier
Stardust-Militärs
hierher vorstoßen können.«
»Eine ebenso naheliegende wie gute Idee.«
Langsam ging der Terraner in Richtung Ausgang des Lagerraums. MIKRU-JON verkleinerte ihn
soeben wieder zur ursprünglichen Größe; die Wände schoben sich auf Rhodan zu, ohne dass auch nur
die geringste Erschütterung zu spüren gewesen wäre.
»Ich gehe davon aus, dass Betty bald zurückkehrt und wie besprochen einige Funkenleute
mitbringt. Sobald sie hier sind, will ich aufbrechen. Vorher allerdings ... «
»Ja?«
»Begleitest du mich zu Gucky? Wahrscheinlich liegt er noch in der Medostation.«
»Das lässt sich leicht herausfinden«, sagte Atlan. »Und selbstverständlich komme ich mit.«
»Bist du damit einverstanden, dass wir es Gucky überlassen, ob er mich ebenfalls ins
Stardust-System begleitet?«
»Und wenn ich es nicht wäre?«, fragte der Arkonide. »Würde das irgendetwas daran ändern, dass
sich der Retter des Universums und Überallzugleichtöter ohnehin keine Vorschriften machen
lässt?«
»Wohl kaum«, gab Rhodan zu.
*
Als sie die Medostation betraten, lag Gucky in seinem Krankenbett. Keine Sekunde später setzte
er sich auf.
»Perry«, sagte er. Seine Stimme klang schwach und rau. »Atlan!«
Eine kleine Sonde saß an seinem Hinterkopf, um seine Körperfunktionen zu überwachen. Auf einem
Bildschirm hinter dem Bett liefen Datenkolonnen ab.
Eine Schüssel mit orangerotem Brei stand neben dem Bett auf einem Beistelltisch. Davor kippte
ein unangerührtes Glas Wasser fast um, weil es über die Kante ragte. Bei Guckys ruckartiger
Bewegung zitterte die Wasseroberfläche, und das ganze Glas rutschte noch weiter vor.
Beiläufig schob es Rhodan zurück. Er warf einen langen Blick auf den Mausbiber. »Wie geht es
dir?«
»Besser. Viel besser. Manchmal bewirkt ein bisschen Medizin Wunder.« Er schwang die Beine aus
dem Bett und tapste einige Schritte im Kreis, hob dabei demonstrativ die Arme: Seht her, wie
gut es mir geht. »Besonders, wenn man ganz nebenbei einen Zellaktivator trägt.«
»Du musst uns nichts beweisen.« Der Vorwurf in Atlans Stimme war nicht zu überhören.
Auch Rhodan fand, dass Guckys
Verhalten unecht und übertrieben wirkte; genauso die Art zu sprechen. »Und wie geht es dir wirklich?« Er setzte sich auf die Bettkante und sah, dass das Kopfkissen schweißgetränkt
war.
Oder nass von Tränen?
Gucky schien einige Zentimeter zu schrumpfen, als er in sich zusammensackte. »Was willst du
hören? Körperlich bin ich wiederhergestellt. Aber das ändert nicht viel.«
Ein Schweißtropfen bildete sich auf Rhodans Stirn und rann über die linke Augenbraue zur
Nasenwurzel. Im Raum herrschte unangenehme Hitze. Dennoch schlang Gucky die Arme um den eigenen
Leib, als würde er frösteln.
»Ich weiß, wie es klingt«, sagte Rhodan, »aber du kannst für Iltu und Jumpy nichts mehr
tun.«
Langsam streckte Gucky die Hand aus. Das Wasserglas hob sich und schwebte hinein, ohne dass
ein Tropfen verloren ging. »Weißt du, Perry, es kommt mir ungerecht vor. Nicht nur die beiden
sind gestorben, sondern so viele andere, und sie sterben noch immer, gerade jetzt, dort draußen
unter der Kuppel. Und ich bin nicht einmal dort, um sie zu unterstützen. Und warum? Weil ich zu
schwach bin.« Er trank und wandte sich Atlan zu. »Also komm mir nicht damit, dass ich euch
irgendetwas beweisen will. Warum sollte ich? Wenn, dann geht es um mich selbst! Ich mag das
Gefühl nicht, versagt zu haben!«
»Versagt?« Rhodan stellte sich direkt vor den Mausbiber und ging in die Knie, dass er dem
Kleinen Auge in Auge gegenüberstand. »So kann man es wohl kaum nennen.«
»Ich habe die Ziele, die ich mir selbst gesteckt habe, nicht erreicht! Was sonst ist es
also?«
»Vielleicht waren die Ziele falsch?«, meinte Rhodan leise. »Unrealistisch?« Er konnte nicht
umhin, Vergleiche zu seiner eigenen Situation zu ziehen - wie hatte Atlan seinen Plan vor wenigen
Minuten noch beurteilt? Kühn, waghalsig und verrückt?
Würde es Rhodan in Kürze genauso ergehen wie Gucky? War die Enttäuschung bereits
vorprogrammiert?
»Dass du nicht Teil des Parablocks bist«, sagte Atlan, »kann ich nicht nur verstehen. Ich
halte es sogar für eine richtige Entscheidung. Du kannst nicht nur anderswo wertvoller
sein, sondern warst es schon längst.«
»Aber ich komme mir dennoch wie ein Verräter vor und ... «
»Versteh mich nicht falsch. Alle dort draußen leisten
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