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2581 - Wunder in Gefahr

2581 - Wunder in Gefahr

Titel: 2581 - Wunder in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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der »echten« Maschinenstadt war ebenfalls nichts zu sehen: Der

zentrale, fragil wirkende Turm, in dessen Hülle ein mehrfach gezacktes Stück fehlte, existierte

nicht in TALIN ANTHURESTA.
    Zudem schimmerte das verwendete Metall überwiegend blaugrau und silbern, wie in Polyport-Höfen

üblich.
    Nein, dies war nicht Ambur-Karbush. Bloß ein schaler Abklatsch dessen, was ES als Teil seines

Ankers im Standarduniversum betrachtete.
    Andererseits konnte die optische Ähnlichkeit der beiden verwaisten Stahlstädte unmöglich auf

Zufall beruhen: die Kuppeln, dazwischen zylindrische wie quaderförmige Bauten, umkränzt von

antennenartigen Auslegern und Erkern ...
    Grazile Brücken, gleichsam schwerelos schwebend ...
    Aufgeräumt wirkende, großzügig angelegte Plätze und Straßen ...
    Offene Foren, die an antike Marktplätze oder Theater erinnerten ...
    Alles wirkte wie aus einem Guss, trotz der architektonischen Vielfalt harmonisch aufeinander

abgestimmt. Fugenlos schoben sich die Gebäude aus dem glänzenden Boden. Die stählernen Fassaden

funkelten in schattenarm umfassender Helligkeit.
    Da hatte jemand von vornherein ein großes Ganzes im Auge, dachte Mondra. Nicht bloß

einen Entwurf - sondern einen Plan, der mehrere, weit voneinander entfernte Galaxien

einbezog.
    Unzweifelhaft bestanden Querverbindungen, die ein neues Licht auf das Verhältnis der

Anthurianer zu ES warfen, aber auch auf jenes der Superintelligenz zu den Terranern und zur

Stardust Menschheit.
    *
    Mondra bemerkte, dass sie Ramoz kraulte und ihre Finger über eine Verdickung im Nacken

strichen, die ihr zuvor noch nicht aufgefallen war. Eine Muskelverspannung? Oder ein Parasit?
    Unsinn. An diesem Ort lebte nichts. Außerdem verzettelten sie sich schon lange genug.
    »Wir müssen uns einen besseren Überblick verschaffen«, sagte sie. »Irgendwelche Hinweise, wo

sich eine Zentrale befinden könnte?«
    Die Leutnants Gora und Masoona sowie Pral, der Grek 1 der Schattenmaahks, bereiteten die

während des Abstiegs gesammelten Daten auf. Sie waren sich einig, dass vielerorts kaum

anmessbare, semipermeable Schirmfelder das gewaltige Gebilde in vergleichsweise kleine Enklaven

unterteilten.
    Diese energetischen »Schotten« gewährleisteten eine weitgehend gleichbleibende Atmosphäre. Sie

konnten jedoch von Körpern größerer Dichte problemlos durchdrungen werden.
    »Interessant«, sagte Mondra. »Und nachvollziehbar. Eine viele hundert Kilometer hohe,

barrierelose Luftsäule hätte einen ziemlich unangenehmen Druck zur Folge. Aber hilft uns das

weiter?«
    »Möglicherweise insofern«, antwortete Pral auf seine gelegentlich etwas umständliche Art, »als

die Tatsache, dass diese Vorkehrungen getroffen wurden, darauf hindeutet, dass noch weiter unten

beziehungsweise innen ebenfalls für herkömmliche Lebewesen erträgliche Umweltbedingungen

herrschen. Dies macht die Existenz einer Hauptleitzentrale im Mittelbereich des Handelssterns um

einen gewissen Faktor wahrscheinlicher.«
    »Ganz deiner Meinung. - Weitere Indizien?«
    Grom Gora verneinte. »Leider. Daran haben weder unsere intensive Messtätigkeit noch

vereinzelte Vorstöße in die nahe Umgebung etwas geändert.«
    »Fest scheint nur zu stehen«, ergänzte Sergeant Valrom Farji, der mondgesichtige

Nahkampfspezialist, »dass der Handelsstern, wenigstens in diesem Bereich, verlassen ist und alles

unglaublich alt sein muss. Stellenweise liegt der Staub mehr als knöchelhoch.«
    »Hm. Andersrum: Spricht etwas dagegen, dass sich nach den Gesetzen von Logik und Erfahrung der

wichtigste Bereich des Handelssterns in dessen Zentrum befinden dürfte?«
    Niemand erhob Einwände.
    »Schön. Dort liegt unser nächstes Ziel.«
    Mondra verspürte das dringliche Bedürfnis, die Maschinenstadt - diese Maschinenstadt

und am besten auch alle anderen - endgültig hinter sich zu lassen. Daher zögerte sie nicht

länger.
    »Wir brechen auf!«, befahl sie.
    Zwischenspiel: Pole und Bälle
    Er war da und wieder weg und gleich wieder da und weg und ...
    Hin und her schleuderte es ihn, her und hin. Er oszillierte förmlich zwischen Extremen,

zwischen paar- und kreuzweise angeordneten Antipoden: Klarsicht und Irrsinn, Arbeitseifer kontra

Trägheit, Aufgewecktheit versus Paralyse.
    Aber das war falsch, konnte nicht sein, durfte einfach nicht! Nach allem, was er wusste,

sollte Agrester alles empfinden, nur keine Unsicherheit.
    Ganz im Gegenteil. Er verkörperte die

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