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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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20.000 Scheibenwelten, erklärte Akika Urismaki seinem hünenhaften Begleiter, wurde

als unerreichbar ausgewiesen, weil nicht ans Polyport-Netz angeschlossen.
    In ihrer Nähe - wie nahe genau, ließ sich nicht eruieren - befand sich ein bemerkenswert

massereiches Gebilde. »Eine normaloptische Darstellung kann ich von hier aus leider nicht

abrufen. Dazu müssten wir zurück zum Pult beim Menhir.«
    »Die Kampfhandlungen sind abgeklungen«, sagte Thunder. »Das Scharmützel ist vorerst beendet.

Unsere beiden Heißsporne Serendipitus und a Juna haben schließlich Einsicht bewiesen, worauf auch

die fremden Roboter ihr Feuer einstellten. - Sie meinen, wir sollten den Fluchtversuch

abbrechen?«
    »Ich wüsste nicht, wo wir besser Zugang zu Informationen bekämen als unten am Podest.«
    »Dann kehren wir um.«
    Wenig später steckte der Controller wieder in der Vertiefung, und Akika hantierte mit den

holografischen Displays. »Hier. Darum handelt es sich. Ich habe noch nie etwas Derartiges

gesehen.«
    Zwar bestand eine entfernte Ähnlichkeit zu einem Handelsstern. Jedoch glich dieses Objekt eher

einem vielfach eingedrückten und deformierten Ball oder einer ins Riesenhafte vergrößerten, teils

ausgefaserten Körperzelle.
    Die Fortsätze erinnerten an Protuberanzen. Insgesamt durchmaß das Gebilde an die 23 Kilometer.

Seine Konturen erweckten den Eindruck, sich unaufhörlich in Nuancen zu verändern. Während der

Grundkörper dunkel war, als absorbiere er Licht, wirkten die Oberflächenstrukturen wie heller,

schwach reflektierender Schaum.
    »Was kann das sein?«, fragte der ertrusische Donnergott. »Auf der Akademie hatten wir so was

Ähnliches mal gesehen, Kybb-Titanen waren das. Aber die sind doch alle verschwunden. Wer baut so

eine Monstrosität denn sonst noch außer den Kybb?«
    Akika musste passen. »Das wüsste ich ebenfalls gerne.«
    *
    Däumchen zu drehen lag Julian Tifflor gar nicht. Aber was sollte er tun?
    Vor zwanzig Minuten war Tanio Ucuz verschwunden und seither nicht wiederaufgetaucht. Tiff

sorgte sich um den Freund, den er buchstäblich ins Feuer geschickt hatte.
    Freilich, auch die Woolver-Zwillinge hatten damals auf die harte Tour lernen müssen, ihre

Paragabe zu beherrschen. Für bestimmte Fertigkeiten gab es nun mal kein »Trockentraining«.
    Andererseits bestand - um bei der Schwimm-Metapher zu bleiben - ein gewaltiger Unterschied, ob

man seine ersten Versuche im Hallenbad startete oder in reißendem Gewässer voller Stromschnellen,

Wirbel, Strudel und anderer unvorhersehbarer Gefahren.
    Ohne Schwimmweste, Rettungsleine oder irgendjemanden, der notfalls zu Hilfe

eilen könnte ...
    Tiff verscheuchte die trübsinnigen
    Gedanken. Sich mit Schwarzmalerei zu quälen, brachte weder ihm noch Tanio etwas.
    Um Ablenkung bemüht, griff er nach dem Controller, den er von Perry Rhodan erhalten hatte, und

aktivierte das elfenbeinfarbene, angenehm in der Hand liegende Gerät. Kleine bunte Holos bauten

sich auf.
    Eine Weile stöberte Tiff in den erreichbaren Ebenen. Wie zu erwarten gewesen war, erhielt er

keinen Zugriff auf die Anlagen von TALIN ANTHURESTA.
    »Psi-Sturm, Fesselfeld und weiß der Teufel welche anderen Einflüsse stören zweifellos zu

sehr«, diktierte er ins Helmmikrofon, nachdem er die Logbuch-Funktion des SERUNS aufgerufen

hatte. »Aber wenn alle Stricke reißen, bietet das Gerät eventuell dennoch eine Möglichkeit. Falls

es mir gelänge, die JULES VERNE zu verlassen, in den Handelsstern ein- und zu einem Transferdeck

durchzudringen ... «
    Die Vorstellung war alles andere als erbaulich, nicht bloß wegen des vermaledeiten

Psi-Orkans.
    *
    Er musste seine Strategie und sein Vorgehen ändern, wollte er das Wunder von Anthuresta

retten. Nur - wie?
    Agresters Gedanken bewegten sich im Kreis, rasend schnell, Runde für Runde, ohne Zugewinn an

Erkenntnis. Auch seine Rechner lieferten keine verwertbaren Analysen.
    Normalerweise hätte der Stalwart Unbefugte, die sich Zutritt zum Handelsstern verschafft

hatten, einfach suspendiert - ähnlich wie es mit dem Raumschiff automatisch geschehen war. Die

Entscheidung, wie mit den Gefangenen umzugehen sei, hätten dann die Anthurianer getroffen.
    Aber nach allem, was Agrester wusste, waren keine Anthurianer mehr da, zumindest nicht in

TALIN ANTHURESTA. Fogudare, der letzte, war von einem der Eindringlinge getötet worden.
    Und er, der Stalwart, dessen einziger Existenzzweck im Dienen, Beschützen

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