2582 - Ein Kind der Funken
Stardust-System erreicht hatte, sosehr ärgerte sie sich über Homunk.
Minutenlang fluchte sie wie ein Rohrspatz. Obwohl ihr klar war, dass ihr das nicht im
Mindesten weiterhalf.
Epilog: Trübe Aussichten
Agrester verabschiedete seine Besucher mit gemischten Gefühlen.
Zum einen war er erleichtert. Ihre Anwesenheit hatte ihm nahezu körperliches Unbehagen
bereitet.
Nicht, dass sie geschmutzt, gefrevelt oder sich sonstwie ungebührlich benommen hätten. Aber
sie gehörten einfach nicht in die Bastion des Stalwarts.
Zum anderen fühlte er sich, nachdem er die zwei Terraner und den Schattenmaahk zurück ins
große Transferdeck versetzt hatte, einsamer denn je.
Wieder und wieder flehte er lautlos Fogudare an, der Meister möge endlich ein Lebenszeichen
von sich geben; erfolglos.
Schwermut befiel ihn und wollte auch in den folgenden Stunden und Tagen nicht weichen. Sollte
er wirklich als jener Stalwart in die Geschichte eingehen, der die Vernichtung des Wunders von
Anthuresta nicht hatte verhindern können?
Es war zu spät. Die Daten, die ihm die Überwachungsrechner weiterleiteten, ließen wenig
Zweifel zu - und noch weniger Hoffnung. TALIN ANTHURESTA war dem Untergang geweiht.
Mittlerweile wurden bereits Aggregate im Handelsstern von den Auswirkungen des Psi-Sturms in
Mitleidenschaft gezogen. Noch konnten die entstandenen Schäden durch Selbstreparatur beseitigt
werden.
Jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis ...
*
»Homunks Worte waren mehr als eindringlich«, beendete Mondra ihren Bericht. »Aber brauchbare
Hinweise? Fehlanzeige. Ich habe den Kerl schon so was von satt!«
Tiff konnte es ihr nicht verdenken. »Wie ist deiner Meinung nach seine Aussage zu verstehen,
er habe eigentlich Perry Rhodan erwartet?«
»Keine Ahnung. Oder doch: Offenbar war geplant, dass Perry den Verborgenen Raum im
Zentralkörper findet.«
»Was impliziert, dass Homunk beziehungsweise ES die JULES VERNE gezielt vom Handelsstern
FATICO nach TALIN ANTHURESTA umgelenkt hat.«
»Exakt. Nur, warum wurde dann mir der Hochrang-Kode eingepflanzt und nicht Perry?«
»Vielleicht kennt er ihn ja ebenfalls, ohne sich dessen bewusst zu sein. Oder es handelt sich
um eine doppelt gemoppelte Sicherheitsvorkehrung für den Fall, dass Perry ... Was weiß ich. Die
Gedankengänge von Superintelligenzen sind unergründlich, und unser ES ist die kryptischste von
allen.«
»Ich sage dir was: Fast gönne ich es dem Alten, dass sein Hintern am Boden festfriert.«
Tiff lachte herzhaft. »Trotzdem wäre es fatal für uns und die gesamte Menschheit, wenn er
nicht rechtzeitig wieder auftaut.«
»Schon richtig. - Welche weiteren Schlussfolgerungen können wir ziehen?«
»Nun, mir erscheint allein schon die Tatsache bemerkenswert, dass in TALIN ANTHURESTA ein
Verborgener Raum eingerichtet wurde. Ergo muss ES seine Finger im Spiel gehabt haben; wenn nicht
bereits bei der Erbauung, dann irgendwann später.«
»Ist die Welt der zwanzigtausend Welten also doch das Werk von ES? Mit den Anthurianern und
ihren Kristallingenieuren als Handlangern? Hatten die Anthurianer mit der Superintelligenz
Kontakt, waren sie vor rund zehn
Millionen Jahren ein ähnlich auserwähltes Hilfsvolk wie später wir Terraner?«
»Gute Fragen.« Tiff erhob sich aus seinem Sessel. »Ich hätte noch eine, die einfacher zu
beantworten ist: Gehen wir was essen?«
*
Die Einsatzbereitschaft der Besatzung verbesserte sich allmählich. Im Gegenzug wurde der
Psi-Sturm, der die JULES VERNE umtoste, immer heftiger.
Seinen Ursprung hatte er laut Akika Urismaki in den beiden außer Rand und Band geratenen,
300.000 Kilometer entfernten, nebelartigen Gebilden, die den Handelsstern wie Kleinplaneten oder
Monde umkreisten. In jedem von ihnen konzentrierte sich die unglaubliche Menge von etlichen
Tonnen Psi-Materie ...
Massiv brandeten die Ausläufer dieser wahrhaftigen Urgewalten gegen den flackernden
Paratronschirm. Sehr lange würde er der Belastung nicht mehr standhalten.
Auch Barima Axapan, die inzwischen zu sich gekommen war, und die anderen Wissenschaftler und
Techniker fanden kein Mittel, die Wirkungsweise der repulsiven Überladungsreaktion zu
verbessern.
Schließlich rangen sich Julian Tifflor, Mondra Diamond und die Vertreter der Schiffsführung zu
einer Verzweiflungstat durch. Am 9. Mai 1463 NGZ um vier Uhr morgens Standardzeit unternahm die
JULES VERNE einen Startversuch.
Aber sie hob nicht einmal ab.
Der
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