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2582 - Ein Kind der Funken

2582 - Ein Kind der Funken

Titel: 2582 - Ein Kind der Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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er die Chance ergriff.

Er nützte ihnen gewiss mehr, wenn er seine Mobilität bewahrte.
    *
    Sie befanden sich tief im Inneren des uralten Molochs, 1426 Kilometer unter der Oberfläche,

beziehungsweise 94 Kilometer vom geometrischen Mittelpunkt entfernt.
    Der Saal hatte die Ausmaße eines Hangars für terranische Korvetten. Bei grob ovaler

Grundfläche von geschätzten siebenhundert mal dreihundert Metern erreichte er eine lichte Höhe

von circa hundert Metern.
    Waagrecht entlang des Bodens verlief die blau glimmende Röhre eines einzelnen Transferkamins,

sechshundert Meter lang, mit einem Durchmesser von fünfzig Metern. Wie bei den »normalen«

Transferdecks der bekannten Polyport-Höfe verblasste die Röhre im Hintergrund, als führe sie ab

einer nicht klar definierten Grenze durch den Hyperraum weiter. An den rauen Wänden des Saals gab

es unzählige Schlupflöcher, Hohlräume und Nischen.
    »Nicht schießen!«, wiederholte Mondra. Ihre Gedanken rasten.
    Schon länger hatten sie das Gefühl gehabt, belauert zu werden. Wenngleich Ortungen oder andere

konkrete Anzeichen einer Verfolgung ausgeblieben waren; abgesehen davon, dass sich Ramoz immer

wieder einmal nervös verhielt, als wittere er Gefahr.
    Warum kamen die zahllosen Roboter ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aus der Deckung? Welchen - und wessen - Auftrag führten sie aus?
    Im Versuch, die Gruppe bestmöglich abzuschirmen, manövrierten die Gleiterpiloten auf engem

Raum. Dabei wurde, eher durch Zufall, einer der fremden Roboter vom Ausläufer eines Prallfelds

erfasst und hinweggeschleudert.
    Ein Thermostrahl zuckte aus der Waffe der skelettartig dürren Maschine. Zwar fauchte er

ungefährlich zur Decke, jedoch schienen die Übrigen dies als Angriffssignal aufzufassen.
    Starker Beschuss setzte ein. Schutzschirme glühten auf. TARAS, Raumsoldaten sowie die

Geschützkuppeln der Shifts und Kampfgleiter erwiderten das Feuer.
    Was Mondra hatte vermeiden wollen, trat ein:
    Die Kampfhandlungen waren eröffnet.
     

2.
    Mittel und Medien
     
    Wieder und wieder strich der Daumen seiner aktuellen Verkleidung über die grellrote,

holografisch projizierte und zugleich taktil erfassbare Kontaktfläche.
    Sanft, mit der gebotenen Vorsicht: Denn wenn Agrester diesen Schalter betätigte, ordnete er

unwiderruflich die Totalvernichtung sämtlicher Eindringlinge an.
    Innerlich jaulte er auf. Das wollte er nicht. Aber warum belästigten sie ihn? Was hatten sie

in seinem Territorium zu suchen?
    Waren sie die Schuldigen daran, dass sich die schon seit langer Zeit bestehende Störung in den

beiden Psi-Materie-Dispensern auf unerklärliche Art und Weise extrem verstärkt hatte?
    Produktion, Kontrolle und Verteilung der Psi-Materie gerieten immer mehr aus den Fugen. Falls

es nicht bald gelang, diese Fehlfunktionen zu beseitigen und die Dispenser zu reparieren, war die

Existenz des Wunders von Anthuresta bedroht.
    Beachtliche Mengen Psi-Materie sammelten sich um die goldenen Doppelsäulen. Inzwischen schien

sogar der permanente Abtransport durch die Dispenser-Sonden nicht länger gewährleistet.
    Über die Konsequenzen, die sich daraus eher kurz- als mittelfristig ergeben würden, machte

Agrester sich keine Illusionen. Zumal er trotz seiner beachtlichen Machtmittel nicht verhindern

konnte, dass sich die Gefahrenlage immer weiter aufschaukelte.
    Er, der Stalwart, war ganz allein. Auf sich gestellt, ohne Clun'stal, ohne Fogudare oder

irgendeinen anderen der Meister.
    *
    Bislang hatten immer wieder etliche Sonden TALIN ANTHURESTA mit unbekanntem Ziel verlassen.

Keine von ihnen war zurückgekehrt.
    Andere steuerten mit Transitionen Scheibenwelten an und speisten gespeicherte Psi-Materie in

die instabilen Bereiche der Sphärenhülle. Wieder andere hatten eine Scheibenwelt zum Ziel, mit

deren Umgebung die Überwachungsrechner den ebenso unbestimmten wie besorgniserregenden Begriff Hyperkälte verbanden.
    Jene Scheibenwelt stellte für Agrester unbekanntes Terrain dar. Dort war seine Wahrnehmung

blockiert. Von dort konnte er nichts empfangen, nichts sehen, hören oder mit anderen technischen

Sinnen analysieren.
    Warum, entzog sich seiner Kenntnis. Ihm lagen nicht die geringsten Informationen über diesen

blinden Fleck vor; welcher, wie die jüngste Überprüfung ergeben hatte, nicht der einzige war.
    Es gab mindestens einen weiteren - und zwar innerhalb des Handelssterns, ja, innerhalb des

Herzens, der Zentrumskugel!
    Agrester

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