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2583 - Psi-Inferno

2583 - Psi-Inferno

Titel: 2583 - Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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durchlief die Stationen. Die Halbkugeln sonderten Myriaden Hyperstrahlungs-Sternchen ab. Dazwischen zuckten eigenartige Blitze, die sich zerteilten und sofort wieder zusammensetzten.
    Für wenige Augenblicke leuchtete die Psi-Materie im Umkreis von fünftausend Kilometern um die beiden Dispenser grell auf, dann herrschte fast vollständige Dunkelheit.
    Und wieder rief Clun'stal: »Da! Es ist so weit!«
    Rhodan entdeckte es auf der Ortung. Eine riesige Schockfront rollte von zwei Seiten auf die Stelle zu, wo die Silberkugel hin und her schwankte.
    »Sieh hin! Diese Front überleben wir nicht! Unternimm etwas!«
    Der Kristallingenieur bildete zwei dürre Arme aus und deutete auf den Bildschirm. Die beiden Nebelwolken leuchteten grell auf, danach stimmte mit der optischen und ortungstechnischen Darstellung etwas nicht.
    Es ist ein Zeitraffer!, erkannte Rhodan. Die Prozesse dort drüben laufen stark beschleunigt ab.
    Ein unsichtbarer, überdimensionaler Staubsauger sog die Staubschleier ein. Die brodelnden Wolken schrumpften auf Zwergenformat.
    Der Psi-Orkan allerdings ließ nicht nach. Er wurde stärker, peitschte das 3-D-Kontinuum auf, schaukelte sich zu einem Tsunami auf und wuchs, je näher er dem Schiff kam.
    Rhodan gab das Signal zum Alarmstart, aber der Esnur rief: »Nein! Ich bin noch nicht fertig. Es fehlen noch wichtige Kodes zur Feinjustierung«, und quasselte und sprudelte weiter.
    An den Dispensern änderte sich nichts. Sie strahlten zurzeit keine Psi- Materie ab. Die Nebelwolken beruhigten sich, an verschiedenen Stellen waren Auflösungserscheinungen zu erkennen. Dahinter leuchtete der goldfarbene Schutzschirm.
    »Letzter Hinweis!«, sagte Rhodan. »Wir verschwinden!«
    Clun'stal schwieg und redete weiter. Da er nie Luft zu holen brauchte, gab es keine Verzögerungen in seinem Redefluss.
    Rhodan gab das Signal zum Alarmstart. MIKRU-JON verließ die Position, während die Schockfront unaufhaltsam heranrollte. Mit Höchstbeschleunigung raste sie davon, berechnete ständig den Kurs neu auf jenen Sektor, in dem die Gravitation gerade am schwächsten war. Sie flog einen Zickzackkurs und nahm längere Wege in Kauf, um im letzten Moment die richtige Stelle zu erwischen.
    Die Orter machten Rhodan einen Strich durch die Rechnung. Wieder zeigten sie Unsinn an, eine exakte Bestimmung des Idealkurses war nicht mehr möglich.
    »Fertig!«, meldete sich Clun'stal. »Die eine Station habe ich erreicht. Sie gibt die Daten an die andere weiter.«
    »Wir zahlen einen hohen Preis dafür!«, sagte Rhodan.
    Die Schockfront erreichte MIKRU- JON und wirbelte das Schiff davon. Gegen diese Urgewalten kam kein Antrieb an, nicht einmal die Silberkugel. Gravitationskräfte wickelten das Schiff ein. Obwohl es mit maximaler Beschleunigung flog, wurde es langsamer. Der Effekt war nie neu, aber dieses Mal brach er mit weitaus höherer Wucht herein, und er kam von allen Seiten.
    »Das könnte ein bisschen zu knapp für uns werden«, sagte Rhodan.
    Er streckte den rechten Arm in Richtung von Mondras Sessel aus und dachte an ES, an die gestorbenen Mutanten und all die anderen toten Weggefährten und stellte sich die Frage, wie es ihm erging, wenn er starb. Die Superintelligenz hatte kaum noch die Kraft, ihn in sich aufzunehmen. Das Hyperreservoir der Bewusstseine war geschrumpft oder existierte schon nicht mehr.
    Welch ein Kontrast! Die Konzepte waren einst entstanden, weil ES die Bevölkerung Terras in sich aufgenommen und sich damit zu viel zugemutet hatte. ES hatte einen Teil der Körper und noch mehr Bewusstseine aus dem Hyperreservoir für einige Zeit freigegeben, bis genug Platz geschaffen war. Später hatte die Superintelligenz diese Milliarden Menschen ins Arresum entlassen, um dort der Kristallisation eines ganzen Universums Einhalt zu gebieten.
    Und nun? Jetzt war ES darauf angewiesen, viele Menschen und andere Lebewesen in sich aufzunehmen. Und war doch zu schwach dazu.
    Rhodan stellte fest, dass Clun'stal entspannt wirkte. Irgendwo weiter unten in der MIKRU-JON knirschte es bereits.
    »Dir macht es wohl nichts aus, was passiert«, sagte der Terraner.
    »Heute ist ein echter Freudentag!«, lautete die Antwort des Kristallwesens.
    *
    Gemeinsam mit Pral und dem Esnur standen sie vor der Hologrammsäule und beobachteten die Vorgänge rund um die Dispenser. Mondra hielt Perrys Hand.
    Die Wogen des Tsunamis glätteten sich. Der Energiepegel sank langsam, aber kontinuierlich. Das Schaukeln des Schiffes, nun nicht mehr vom Mentalpiloten

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