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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Den Orden der Frauen.«
    »Was ist das?« Vastrear hatte den Begriff nie zuvor gehört.
    »Eine Untergrundorganisation. Sie reicht weit zurück, in die Anfänge unserer Geschichte. Eine gefährliche Organisation. Hätte der Orden die Oberhand gewonnen, gäbe es heute keine Vatrox mehr. Zum Glück wurde er zerschlagen.«
    »Wo ist dann das Problem?«
    »Er wurde nicht komplett ausgelöscht. Es gibt Frauen, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Orden neu zu erschaffen. Equarma Inalter ist eine von ihnen.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Wieso ist sie dann nach Hibernation-5 gekommen? Auf eine der wichtigsten Welten der Frequenz-Monarchie?«
    »Um ihre Forschungen weiterzuführen!«
    »Forschungen, die eine Lüge sind.«
    »Nein, was du sagst, ist eine Lüge!«, brüllte Vastrear.
    Expeput war seinerseits aufgesprungen, hatte den Mund weit geöffnet, um Vastrear eine Erwiderung entgegenzubrüllen.
    Aber er besann sich eines Besseren. Langsam sank er zurück auf den Stuhl.
    »Ich kann dir nur sagen, was ich für wahr halte«, sagte er leise. »Hör auf den Rat eines Gefährten: Sei auf der Hut vor Equarma Inalter!«
    »Ich werde auf der Hut sein.« Vastrear rief das Boot her, das ihn zu der Plattform gebracht hatte. Es ging am Rand der Plattform nieder. Eine Schleuse öffnete sich. »Vor Lügnern und schlechten Ratgebern!«
    Ohne Gruß rannte er zum Boot und floh.
    *
    Die Tadego gaben nicht auf.
    Es kam Vastrear recht. Der Vatrox entfesselte seine Wut, richtete sie auf die Tadego.
    Vastrear ließ ihre Heimatwelt vernichten. Es war eher eine Geste als ein echter Verlust. Nach der Landung der Darturka war ohnehin kaum mehr als ein ausgeglühter Aschehaufen von ihr geblieben.
    Anschließend ließ Vastrear die übrigen Welten und Monde des Systems vernichten, gefolgt von der Sonne.
    Die Tadego gaben trotzdem nicht auf.
    Ihre Mentalität erlaubte es ihnen nicht. Sie stammten von Raubtieren ab, ihr Volk hatte von jeher an der Spitze der Nahrungskette gestanden. Auf einen Angriff gab es für sie nur eine Antwort: Angriff.
    Eine große kühne Geste hätte es vielleicht vermocht, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Vastrear hätte in einem Beiboot, allein und unbewaffnet, zu den Tadego herabsteigen können, sie durch seinen Mut verblüffen und ihre Verblüffung nutzen können, um sie für die Frequenz-Monarchie zu gewinnen. Vastrear hatte mehr als einmal bewiesen, dass er den Mut für große Gesten hatte.
    Doch es war ein anderer Vastrear gewesen.
    Der getroffene, wütende Vastrear gab den Tadego, was sie verlangten.
    Und: Er befahl nicht nur, er handelte. Seite an Seite mit den Darturka landete er auf den von Tadego besiedelten Welten, hob im Nahkampf Widerstandsnester aus.
    Die Darturka vergötterten ihn dafür.
    Die Darturka starben.
    Die Verluste waren furchtbar. Die Tadego ersannen immer neue Fallen, immer neue Wege, möglichst viele Soldaten der Frequenz-Monarchie mit in den Tod zu nehmen.
    Vastrear war es gleich.
    Es waren nur Darturka, es war nur Material. Und selbst wenn er sich um die Klonsoldaten geschert hätte, Vastrear hätte längst nicht aufhören können.
    Vastrear wollte, dass jemand dafür bezahlte, was er über Equarma erfahren hatte.
    Vastrear wollte vergessen.
    Stattdessen dachte der Vatrox jeden wachen Moment an sie. Es konnte nicht sein. Es durfte nicht sein. Das war nicht Equarma. Nicht seine Equarma.
    Expeput musste sich irren. Eine Verwechslung, ganz sicher. Der dicke Frequenzfolger war jung und naiv. Leichtgläubig. Und wenn es sich nicht um eine Verwechslung handelte, dann musste Expeput lügen. Der dicke Frequenzfolger war ein Intrigant, ja. Der Neid trieb ihn an. Sein Ziel war es, Vastrears Glück zu zerstören, weil er es nicht ertrug.
    Wozu sonst hätte er ihm vom Orden der Frauen erzählen sollen, wenn nicht, um ihn zu quälen?
    Lügen. Ja, es waren alles Lügen. Bei genauerer Betrachtung würden sich Erklärungen finden, Expeputs Behauptungen würden sich als unhaltbar erweisen.
    Was sonst? Hätte Expeput andernfalls nicht gleich Beweise für seine Anschuldigungen vorgelegt?
    Irgendwann, in einem lichten Moment, rang sich Vastrear dazu durch, die Beweise von Expeput einzufordern. Er ließ Funkkontakt zum Flaggschiff des dicken Frequenzfolgers herstellen. Er misslang.
    Ein anderes Schlachtlicht des Verbands meldete sich stattdessen.
    Es war ein Okrivar.
    »Ich will Expeput sprechen«, herrschte Vastrear das plumpe Wesen an. »Was ist mit dem Frequenzfolger? Hat er zu viel gespeist und ist

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