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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Tadego sich verbauen?«, fragte Expeput. »Sie könnten in Frieden leben, im Schutz der Frequenz-Monarchie. Stattdessen ist ihre Heimat eine verbrannte Wüste ... «
    Der zweite Hauptgang. Süße Gebäckstangen, in die kleine scharfe Insekten eingebacken waren.
    Vastrear zählte die Minuten. Ein weiterer Hauptgang noch, zwei Nachspeisen, dann konnte er sich verabschieden, ohne Expeput zu düpieren. Konnte er wieder für sich sein. Für sich von Neuem die Minuten zählen. Es war aussichtslos. Er ...
    »Wie geht es Equarma?«, fragte Expeput.
    Vastrear schreckte hoch und hätte seinen Teller mit dem Arm von der Tafel gefegt, hätte nicht eine aufmerksame Roboterhand eingegriffen.
    »Was ... was hast du gefragt?«
    »Nach Equarma. Wie geht es ihr?«
    »Ich ... ich weiß nicht, wovon du redest.« Fand er nirgends Ruhe? Nur einen kurzen Moment!
    »Du brauchst mir nichts vorzuspielen. Ich weiß von Equarma. Jeder weiß von Equarma. Weißt du das nicht?«
    Expeputs Blick war offen, aufrichtig. Der junge Vatrox führte nichts im Schilde. Er sprach nur aus, was war.
    »Nein!«, antwortete Vastrear. »Wie ist das möglich?«
    »Du weißt ja, wie die Dinge sich herumsprechen. Deine Eskapaden, deine findigen Manöver, das Flottenkommando auszutricksen, um eine weitere Nacht mit Equarma zu verbringen, sind der Gesprächsstoff unter den Frequenzfolgern.«
    »Das ist mein Leben! Es geht andere nichts an!«
    »Sei nicht so hart. Die anderen beneiden dich. Liebe ist unsereins nur selten vergönnt. Du bist ein glücklicher Mann.«
    Ein glücklicher Mann ... wie konnte Expeput so blind sein?
    »Danke!«, sagte Vastrear. »Ich weiß dein Mitgefühl zu schätzen.« Er glaubte, damit das Thema beendet zu haben.
    »Die Liebe ist großartig«, fuhr Expeput fort und seine Augen leuchteten hell, als er es sagte, »aber sie ist auch gefährlich, was?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Nun, man redet viel von dir und Equarma. Und vielleicht ...«, Expeput zögerte, »... vielleicht - bitte nimm dies als den Ratschlag eines Gefährten, der dir wohlgesinnt ist -, vielleicht solltest du darauf achten, Equarma Inalter nicht zu nahe zu sein. Sie ist kein guter Einfluss für dich.«
    Vastrear ruckte hoch. Wütend, als hätte sein Gegenüber ihn persönlich beleidigt. »Was fällt dir ein, Expeput? Equarma ist eine außergewöhnliche Person. Sie dient der Frequenz-Monarchie so unermüdlich wie ein Frequenzfolger. Sie geht in ihren Forschungen auf. Wir verdanken Equarma viele Verbesserungen der Klone. Sie kam ... «
    »Du glaubst diese Geschichte?«, unterbrach ihn Expeput überrascht.
    Seine Aufrichtigkeit ließ die Wut Vastrears in sich zusammenfallen. »Geschichte? Welche Geschichte?«
    »Die Geschichte von ihren Forschungen an den Klonen. Equarma Inalter arbeitet an ganz anderen Dingen.«
    »Ja? Und was soll das sein?«
    »An einem Umsturz.«
    »Das ... das ist ...« Vastrear rang um Worte. Der Vorwurf kam so unvermittelt, war so grotesk, dass ihm keine passende Entgegnung einfallen wollte.
    »Das ist lächerlich!«, brachte er schließlich hervor. »Nichts liegt Equarma mehr am Herzen als das Schicksal unseres Volkes. Um unser Überleben zu sichern, fristet sie ihre Leben in einem Labor! Und davor ist sie allein zu den Sternen gereist, hat mehrere Leben auf Tamontain gegeben. Wann sollte sie einen Umsturz planen?«
    »Das ist nicht schwierig zu beantworten: in der Zeit, in der du nicht bei ihr bist. Wie viele Tage im Jahr verbringst du mit ihr? Wie oft vergehen Jahre, bevor du zu ihr zurückkehren kannst?«
    »Das macht nichts aus! Ich kenne sie trotzdem. Sie hat keine Geheimnisse vor mir!« Vastrear war sich bewusst, dass er trotzig klang. Natürlich hatte Equarma Geheimnisse vor ihm. Genau das war es, was ihn zu ihr hinzog.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Expeput. »Sie führt ihr eigenes Leben. Weißt du, was Equarma tut, wenn du nicht bei ihr bist? Sie ist viel unterwegs. Sie trifft sich mit anderen Frauen. Führt lange Gespräche mit ihnen.«
    »Und wennschon?« Er schlug mit der Faust auf die Tischplatte. »Was ist das hier? Wir beide führen ein langes Gespräch miteinander! Sollte uns das etwa auch verdächtig machen?«
    »Nein. Aber es ist auch kein Gespräch, wie es Equarma Inalter führt. Wir beide tauschen uns aus, beraten, wie wir der Sache der Frequenz-Monarchie dienen können. Equarma und ihre Komplizinnen planen den Umsturz!«
    »Das ist absurd! Frauen, die miteinander tratschen ...«
    »... und ihre eigene Organisation haben.

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