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2587 - Krieg in der Schneise

2587 - Krieg in der Schneise

Titel: 2587 - Krieg in der Schneise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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mit einer Horde aus Wissenschaftlern gegen bestens organisierte Krieger vorgehen zu wollen, hatte verloren.
    Ein Darturka lag mit seinem vollen Gewicht auf ihm - doppelt so groß wie er, ein Koloss, der ihn völlig unter sich begrub. Die Klauen des Soldaten hatten seine Kleidung zerfetzt. Außerdem war das Feuer einer Explosion auf ihn zugerast, um ihn zu verschlingen.
    Wieso also lebte er immer noch?
    Weshalb starb er nicht endlich, damit die qualvollen Gedanken endeten und die Vorwürfe, wie er sich hatte so sehr selbst überschätzen können? Damit hatte er alle, die ihm anbefohlen waren, von einer nur potenziell tödlichen Gefahr in den absolut sicheren Tod manövriert. Wenn sie nicht in der Schlacht untergingen, würden die Vatrox und Darturka jeden einzelnen Ator an Bord hinrichten, ohne auch nur einen Gedanken an Gnade zu verschwenden.
    Milian konnte sich nicht rühren. Das Gewicht seines Gegners drückte ihn zu Boden. Die Hand und der Arm quetschten auf seinen Brustkorb. Die Finger waren wie erstarrt, mitten in der Bewegung, mit der sie durch seine Rippen hatten brechen wollen.
    Oder?
    Weitere Sekunden vergingen.
    Wie gedämpft hörte er den Lärm von Schüssen, Schreien, das dumpfe Vibrieren einer erneuten Explosion.
    Der Klonsoldat rührte sich weiterhin nicht.
    Irgendwann - es kam ihm wie Ewigkeiten vor - nahm der Ator all seine Kraft zusammen und versuchte, sich auf die Seite zu rollen. Es gelang nicht. Der Darturka lastete zu schwer auf ihm. Aber wenn er wenigstens seinen Arm ...
    Milian zog die Bauchmuskulatur ein, atmete pfeifend ein. Er presste seinen Arm zur Seite und bekam ein Minimum an Bewegungsfreiheit.
    Der Darturka reagierte nicht.
    Wie eine Schlange schob sich der Hyperphysiker einige Zentimeter nach oben, konnte dann das Knie anziehen und den Arm des Klonsoldaten wegstoßen. Der schwere Leib kam ins Rutschen. Der Ator wälzte sich darunter hervor.
    Der Darturka klatschte zu Boden. Er war tot, der ganze Rücken und Hinterkopf verbrannt.
    Milian wandte den Blick ab. Der Darturka hatte ihm bizarrerweise das Leben gerettet. Die Druckwelle und das Feuer der zweiten Explosion hätten Milian voll erwischt, wenn der Klonsoldat nicht als unfreiwilliges, lebendes Schutzschild fungiert hätte.
    Nur wegen eines puren Zufalls lebte Milian noch! Ohne den Darturka würde nun er so aussehen ...
    Chana wankte auf ihn zu. Ein Blutfaden rann über ihre Wange. Ein Büschel ihrer Haare war ausgerissen, dort glänzte die Kopfhaut vor Blut. Aber in ihren Augen stand Erleichterung zu lesen.
    »Was ist mit dir passiert?«
    »Du lebst«, sagte sie nur.
    Ihre Stimme war wie ein Windhauch, der an einem freundlichen Tag vorüberwehte; sanft wie die Böe, die das Wasser eines stillen Bergsees kräuselte. Chanas Blick wanderte zu dem toten Darturka, und ihre Augen weiteten sich.
    »Was ist passiert?«, fragte er noch einmal.
    »Wir haben das Holo in die Zentrale projiziert, was die Vatrox irritiert hat. Wahrscheinlich leben wir nur darum noch. Deshalb ... und weil dort drinnen ohnehin schon heillose Aufregung herrschte. Dann stürmten wir. Vier von uns sind tot. Von denen lebt keiner mehr.«
    Ihre Worte klangen seltsam tonlos, weder erleichtert noch erfreut.
    »Es ist meine Schuld. All die Toten ... meine Schuld.«
    »Nicht deine. Ich habe den Putsch befohlen.«
    Chana zeigte ein mildes Lächeln. »Aber das hättest du nie, wenn ich dich nicht ... «
    »Ja, du hast mir geholfen!«
    »Mehr noch.«
    Er stockte. »Nur das Ergebnis zählt. Wir sind frei. Verschwinden wir von hier.«
    »Du solltest dir zuerst anhören, was die Vatrox in Panik versetzt hat, ehe unser Angriff begann.«
    *
    »Kurz und bündig«, endete die Aufzeichnung der Botschaft. »Wir sind schlimmer als VATROX-VAMU! Schlimmer, als die Jaranoc für euch je sein könnten!«
    Eine befehlsgewohnte, sich ihrer eigenen Macht bewusste Stimme sprach diese Worte, genau wie die vorherige Botschaft über die Macht des Angreifers und die Zerstörung der Hibernationswelten.
    Milian Cartento, Chana Tiralto und die anderen überlebenden Wissenschaftler standen fassungslos in der Zentrale des Schlachtlichts. Nach und nach trafen weitere Ator aus der Wissenschaftssektion ein.
    Acht tote Vatrox lagen rundum am Boden. Andere waren bereits zur Seite geschleift worden.
    Milian versuchte zu rekapitulieren, was er gehört hatte. »Die Vatrox genossen also eine Art Unsterblichkeit und haben mittlerweile Grund, den Tod tatsächlich als das Ende aller Dinge zu fürchten. Das ändert

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