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2587 - Krieg in der Schneise

2587 - Krieg in der Schneise

Titel: 2587 - Krieg in der Schneise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Korridor konnte Milian das Flimmern entdecken, mit dem sich der energetische Vorhang auflöste. Für einen Augenblick tanzten goldene und bunte Funken in der Luft, dann war nichts mehr davon zu erahnen.
    Ehe er die Folgen der Aktion sah, hörte er Chana ächzen. Er beschleunigte seinen Schritt, stand bald neben ihr.
    Das Goldmuster auf ihren Wangen wirkte seltsam verschwommen, ein klares Zeichen ihres Entsetzens. Wahrscheinlich wurde ihr erst in diesen Momenten klar, wie unwiderruflich ihr Vorgehen war. Was sie getan hatten.
    Gulurias Nmango hatte den Hauptkorridor des Schiffs abgeschottet und mit einem schnell wirkenden Giftgas geflutet, das sie zuvor in der Wissenschaftssektion aus der Verbindung zweier eigentlich harmloser Stoffe auf molekularer Ebene hergestellt hatten.
    Nach weniger als zwei Minuten war das Gas wieder abgesaugt worden, und nichts war zurückgeblieben.
    Das Ergebnis waren tote Darturka und Vatrox. Drei Klonsoldaten lagen vor Chana und Milian auf dem Boden, die Gesichter verzerrt, die Hände in den Hals gekrallt. Das Gas bewirkte einen ebenso raschen wie brutalen Erstickungstod, indem es große Teile der Luftröhre und der Lungen verätzte.
    In Sichtweite erkannte er weitere Leichen.
    Nmango flutete in diesem Moment sämtliche Nebenkorridore des Schiffs und alle Privatquartiere außerhalb der Wissenschaftssektion.
    Nur die Zentrale konnte auf diesem Weg nicht gesäubert werden. Dazu reichten selbst die Fähigkeiten der Ator nicht aus. Sie vermochten tief in die Systeme des Schlachtlichts einzudringen, aber nicht in den eigentlichen Führungsbereich.
    Ein Virus jedoch legte in diesem Augenblick sämtliche Rechner lahm, sodass die Vatrox in der Zentrale nun dasselbe Schicksal erlitten, das sie zuvor den Ator zugedacht hatten - sie waren von allen Informationen abgeschottet.
    Das Sicherheitsprotokoll würde zugleich automatisch alle Ausgänge verschließen, weil ein solcher völliger Systemausfall eigentlich nur durch gezielte
    Manipulation während einer feindlichen Übernahme denkbar war. So musste es einige Zeit dauern, bis die Zentralebesatzung ihr Gefängnis verlassen konnte.
    Zeit, die Milian und seine Leute nutzen wollten, um das Finale dieses makabren Spiels einzuläuten.
    *
    Die Detonation der kleinen Bombe zerfetzte die Tür.
    Flammen loderten hoch, Metallteile spritzten zur Seite.
    Eine mörderische Hitzewelle jagte Milian entgegen.
    Er glaubte, die heiße Luft müsse sein Haar versengen. Er presste die Augen zusammen und fürchtete trotzdem, seine Sehnerven würden verbrannt.
    Zu nah!, dachte er. Ich war viel zu nah bei der Explosion.
    Das bewies wieder einmal, dass er nichts über Kampfeinsätze wusste. Es glich einem Wunder, dass bis hierhin die Katastrophe ausgeblieben war.
    Er konnte es sich nur mit der Ausnahmesituation an Bord erklären. Doch selbst das schien ihm inzwischen zu wenig, um das Fehlen jeglicher Gegenwehr aus der Zentrale zu rechtfertigen.
    Hatte die Besatzung wirklich tatenlos abgewartet, bis sie in die Zentrale eindrangen? Ohne einen Versuch, sich zu befreien? Das konnte doch kaum möglich ...
    Ein Darturka sprang durch die noch immer lodernden Flammen. Er feuerte sofort.
    Der Ator neben Milian kreischte schrill und verstummte, als sein Brustkorb sich in ein blutiges Etwas verwandelte.
    Einen Lidschlag später wölkte Rauch an der Stelle, wo sich eben noch der Kopf befunden hatte, und gespenstische Stille trat ein.
    Der Hyperphysiker und Rebellenführer hörte nur das Rauschen des Blutes in seinen eigenen Ohren. Eine Woge der Übelkeit peitschte durch seinen Leib.
    Der Darturka stampfte näher, und es schien Milian, als würde es sich in Zeitlupe und hinter einem Dämpfungsfeld abspielen, das jedes Geräusch schluckte. Der Klonsoldat schoss weiter.
    Der Hyperphysiker warf sich zu Boden. Nicht gerade das, was ein Held tun würde.
    Der Lärm einer erneuten Explosion donnerte, etwas schlug gegen seinen Körper, trieb ihn nach hinten, er schmetterte an die Wand. Feuerlohen rasten heran.
    Ein gewaltiges Gewicht drohte ihn zu zerquetschen, zermalmte ihn förmlich unter sich.
    Die Klauen des Darturka zerfetzten Milians Kleider über dem Brustkorb.

10.
    HighNoon
     
    »Willkommen zu High Noon, Perry Rhodan.« Piet Rawland stand plötzlich in voller Lebensgröße in MIKRU-JONS Zentrale, während das Kommunikationshologramm erlosch.
    Der Terraner fuhr herum. Er ließ sich die Verblüffung jedoch nicht anmerken. Zweifellos war der Revolvermann nur in Form eines Holos anwesend.

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