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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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als das harmloseste Sternengebiet von ganz Anthuresta. Ein Grund mehr, misstrauisch zu bleiben.
    Eine letzte Hyperraumetappe brachte sie bis auf wenige Lichtminuten an den Hof heran. Er leuchtete wie rotgoldener Honig. Auf der Oberseite wölbte sich die kreisrunde Sichthaube, die zu allen Höfen des Standardmodells gehörte. Die energetischen Emissionen wiesen darauf hin, dass die Station im Normalbetrieb arbeitete.
    »Alle Emissionen gleichbleibend«, stellte Ellonit fest. »Sie bemerken uns nicht. Oder sie wollen uns in Sicherheit wiegen.«
    Craganaxi schloss die erste Möglichkeit aus, bezog dafür einen dritten Aspekt in seine Überlegungen ein. »Oder die Station ist verlassen.«
    Eigentlich hatten sie mit einem Schiffsverband gerechnet, der den Polyport-Hof schützte. Dass ESHDIM-3 so weit ab vom Schuss lag, dass die Eroberer ihn nicht einmal verteidigten, überstieg das Vorstellungsvermögen der Darturka und Okrivar und erweckte erst recht das Misstrauen des Frequenzfolgers und seiner Kriegsordonnanz.
    »Angriffsformation herstellen!«, kommandierte Ellonit.
    Bisher war der Verband mit der Öffnung der U-Formation nach vorn geflogen. Jetzt verzögerten die einzelnen Schlachtlichter unterschiedlich stark, bis der Scheitelpunkt mit der SCITON ganz vorne lag.
    Craganaxi richtete seine Aufmerksamkeit auf die drei Energiesphären der Ja'woor. Sie hielten ihre Positionen. Zwischen ihnen und dem Hof gab es keinen Hyperfunkverkehr.
    Die Kriegsordonnanz konnte die Falle förmlich riechen. Nachlässigkeit oder Unaufmerksamkeit gehörte nicht zu den Eigenschaften der Völker von Anthuresta.
    »Ich brauche deinen Rat, Craganaxi«, sagte der Frequenzfolger. »Greifen wir an oder warten wir ab?«
    »Verändert sich die Situation, wenn wir abwarten?«, stellte die Kriegsordonnanz die Gegenfrage.
    Es überzeugte Ellonit. »An alle Schlachtlichter: Wir befolgen Plan eins.«
    Der sah vor, den Hof einzukesseln und Enterkommandos hineinzuschicken.
    Der Frequenzfolger wandte sich an den Stellvertretenden Kommandanten. »Ausschwärmen und die vorgesehenen Positionen einnehmen! Wenn sie im Hof dann immer noch nicht merken, was los ist ... «
    »Tu es nicht!«, rief Craganaxi dazwischen. Er war inzwischen fest davon überzeugt, dass es sich um eine Falle handelte und sie längst darin steckten.
    Ellonit fuhr herum. Er kannte seinen untrüglichen Instinkt und die Hundert-Prozent-Trefferquote seiner Ratschläge, wenn es um taktische und kämpferische Dinge ging.
    »Crag, sag schnell, was wir tun sollen!«
    »Rückzug!«, bellte Craganaxi. »Fluchtkurs auf Zielpunkt Vier.« Es waren einprogrammierte Koordinaten in dreißig Lichtjahren Entfernung.
    Die Orter gaben Alarm. Vergeblich hielt die Kriegsordonnanz nach Schiffen Ausschau. Das hyperenergetische Flirren auf den Anzeigeholos ließ keine exakten Angaben über den Gegner zu, der sich näherte.
    Die Schlachtlichter beschleunigten, aber die Hyperechos schoben sich blitzartig in ihre Flugbahnen. Die Emissionen stiegen um ein Vielfaches, bis sie die Anzeigen überforderten.
    Der Vorgang hatte etwas Unheimliches, obwohl die Datenspeicher der Schiffe exakte Hinweise lieferten, worum es sich handelte. Mitten im Nichts bildeten sich lodernde Linien, die sich zu trapezförmigen Umrissen zusammenfanden. Der Normalraum schien porös zu werden, als zwischen diesen Linien unzählige dünnere das All in ein Gitterfeld verwandelten. Ein greller Blitz entstand, als die Gebilde endgültig materialisierten und die Linien zu einem Gesamten zusammenwuchsen.
    Trapezförmige Netzstrukturen rasten auf sie zu, auf jedes Schlachtlicht eine.
    »Notprogramm!«, kommandierte Ellonit.
    Die Strukturen verschwanden, als die SCITON in den Hyperraum wechselte.
    *
    Netzweber!
    Diese Wesen hatte es schon zu Zeiten der Anthurianer und der Ersten Hyperdepression gegeben. Millionen von Jahren hatten die Vatrox nach der Übernahme der Macht versucht, Zugang zu diesen Wesen zu finden. Craganaxi hatte keine Ahnung, wie viele Opfer es gekostet hatte. Ein Erfolg war nicht eingetreten. Seiner Meinung nach lag es an den Vatrox selbst. Sie gingen diesen Wesen aus dem Weg, weil sie fürchteten, die mentale Rückkopplung könnte ihrem Vamu schaden und sich bei künftigen Wiedergeburten verhängnisvoll auswirken. Erinnerungsverluste, Geburtshemmung und Tod ...
    Andererseits hatten auch die Netzweber nie einen ernsthaften Versuch unternommen, Kontakt zu den Vatrox herzustellen.
    Netzweber galten als wehrhaft, aber auch als

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