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2593 - Das Paralox-Arsenal

2593 - Das Paralox-Arsenal

Titel: 2593 - Das Paralox-Arsenal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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seinem Rucksack schüttelte, konnten die Caridis-Geschirre, wie sich die Bewohner selbst nannten, die Biodiversität ihres Reichs

entscheidend erweitern. Dafür erwarb Tiff das Recht auf Erhalt des hiesigen

Perianth-Schlüssels.
    Lediglich die mühsame Verständigung erforderte, dass er sich mehrere Wochen im Inneren des

Zeitkorns aufhielt. Alle sechzig Stunden unternahm er einen erholsamen, quasi den Speicher seines

nach wie vor inaktiven Zellaktivatorchips auffrischenden Spaziergang durch das vitalenergetische

Feld des Tunnels.
    Danach setzte Julian Tifflor den Marsch fort.
    Die Zeitkorn-Kruste wurde von einer Symbiontengesellschaft beherrscht. Von einer, deren

Wirtskörper gerade mal halb so groß waren wie jene Schmarotzer, die sich unter dem Schnaufen und

dem Wehklagen ihrer Träger befördern ließen.
    Julian Tifflor hatte nicht allzu viel zu tun, um den dort abgelegten Perianth- Kristall zu

ertricksen. Der gesellschaftliche Stillstand hatte zu einer geistigen Trägheit geführt, der dem

Unsterblichen zu einem raschen Erfolg verhalf.
    So konnte er die Kaverne schon bald wieder verlassen. Nicht, ohne zuvor in den Köpfen der

Wirte einige neue Gedanken zu hinterlassen.
    Kichernd verließ er die Sphäre, und er ahnte, dass er, wenn er nicht besser auf seine geistige

Gesundheit Acht gab, dem Irrsinn verfallen würde. Dennoch trug die Idee, irgendwann hierher

zurückzukommen und das Wachstum seiner gedanklichen Saat zu überprüfen, etwas durchaus Amüsantes

in sich.
    Vielleicht ergab sich ja auf dem Rückweg, in schätzungsweise zehn oder zwölf oder fünfzehn

Millionen Jahren, diese Gelegenheit.
    *
    »Ein neues Zeitkorn, ein neues Glück, ein ...«, sang jemand aus vollem Halse.
    Wer? Ach, er.
    Julian Tifflor kroch durch den bemerkenswert kleinen Eingang. Seine Hände scharrten über Fels,

und er musste, entgegen seiner bisherigen Erfahrungen, bergan klettern. Vorbei an breiten Flächen

voll Krüppelgewächsen und langdornigem Unkraut, hoch zur Spitze eines Bergs.
    Der Perianth-Detektor wies ihm eindeutig den Weg. Er musste den Berg überqueren, wollte er

seinem Ziel näher kommen.
    Schnell wurde die Luft dünner, und noch viel schneller erreichte Julian Tifflor die Grenzen

seiner Belastbarkeit. Er hatte erst etwa 200 Höhenmeter gewonnen und hechelte verzweifelt nach

Luft. Sein Kopf drohte vor Schmerz zu platzen.
    Er hielt inne und ließ sich auf den Rücken fallen. Die Luft war angenehm warm; Naturgesetze,

wie er sie kannte, beanspruchten an diesem Ort keine Gültigkeit.
    Links bewegten sich Büsche, allerdings wehte kein Wind. Tiff meinte, aus dem Augenwinkel

Bewegungen wahrgenommen zu haben. Man beobachtete ihn, war sich aber noch nicht sicher, was man

mit ihm anfangen sollte.
    Müde kam er wieder auf die Beine. Er blieb wachsam, während er seinen Weg zum Gipfel

fortsetzte. Die Unbekannten wollten ihm wohl nicht an den Kragen; es hätte bereits genügend

Möglichkeiten gegeben, sich seiner zu bemächtigen oder ihn auszuschalten.
    Man beobachtet dich, alter Mann ... Lass sie deine Selbstsicherheit spüren - und

auch den Respekt, den du angesichts dieser seltsamen Landschaft empfindest.
    Tiff musste sich nicht sonderlich verstellen. Die Rauheit der Umgebung versetzte ihn in eine

seltsame Stimmung. Er fühlte sich einem heimatähnlichen Umfeld ausgesetzt - und er genoss es.

Obwohl die Erinnerungen daran Jahrmillionen zurücklagen.
    Er kletterte weiter.
    *
    Die duftenden Gräser einer Art Hochalm machten bald kargerem Bewuchs Platz, und kaum hatte

sich Tiff an die distelartigen Gewächse gewöhnt, musste er sich mit dem Vorwärtskommen auf

glänzend nassem Gestein beschäftigen.
    Er hielt keuchend inne. Es mochten etwa noch 150 Meter bis zum schroffen Gipfelgrat sein.
    Rechts zog sich eine Art Eisfeld dahin, das wie ein gefrorener Sturz über weiteren

Blütenfeldern wirkte. Gelbe, rote und violette Blümchen waren unter der Schicht im Moment der

Hochblüte eingefroren worden.
    »Ein Pass«, sagte er laut, um den Klang des Echos zwischen dem Haupt- und einem Nebengipfel

auszuloten. »Und es gibt Spuren, die darauf schließen lassen, dass dieser Weg öfter begangen

wurde oder wird.«
    Schon wieder dieses Rascheln. Tiff zwang sich, ruhig zu bleiben und sich nicht umzudrehen. Er

hatte seine Beobachter irritiert, aufgeschreckt. Hatte er etwa eine zu heftige Bewegung getan,

ängstigten sie sich vor seinem Keuchen?
    Julian Tifflor folgte den

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